Lust auf ein Auto mit Rallye-Genen? Aber Subaru Impreza und Mitsubishi Evo sind zu langweilig? Wie wäre es dann mit diesem seltenen Ford Escort RS Cosworth? In den USA wird ein schwarzer Cosworth verkauft, der ursprünglich aus Deutschland importiert wurde!
1997 kam der Escort RS in die USA und ist seitdem im Besitz des aktuellen Verkäufers, der in den letzten 22 Jahren rund 80.000 Kilometer mit dem Ford gefahren ist. Zwischen 1997 und 2006 diente der seltene Escort mit seinem Zweiliter-Vierzylinder-Turbo mit 227 PS und permanentem Allradantrieb sogar als Alltagsauto. Im Anschluss wurde der bis zu 232 km/h schnelle Kompaktsportler mit XXL-Heckflügel nur noch am Wochenende bewegt. Jetzt soll er verkauft werden!

Bildergalerie

Ford Escort RS Cosworth
Ford Escort RS Cosworth
Ford Escort RS Cosworth
Kamera
Ford Escort RS Cosworth

Der Escort RS basiert auf dem Sierra Cosworth

Escort RS Cosworth mit Monster-Flügel
Der Zweiliter-Vierzylinder leistet ab Werk 227 PS. Nachträglich erhilet der Cossie einige Tuning-Teile.
Kurzer Rückblick: Der Ford Escort RS Cosworth sieht zwar aus wie ein Escort, basiert aber auf dem Ford Sierra Cosworth. Fahrwerk, Motor und Getriebe des großen Bruders sollten den Grundstein für den Gewinn der Rallye-WM legen und wurden in Karosserieteile des Escort der Generation fünf gekleidet. Zwischen 1992 und 1996 entstand der Escort RS Cosworth in zwei Versionen. Die ersten 2500 Stück waren Homologationsfahrzeuge für die Gruppe A der Rallye-Weltmeisterschaft, spätere Modelle wurden leicht entschärft. Der Unterschied: Die frühen Escort hatten zwar einen großen Garrett-T3-Turbolader, aber auch ein ordentliches Turboloch. Die Folge: Modelle ab 1994 wurden mit einem kleineren Lader ausgerüstet und hatten ein weniger ungehobeltes Fahrverhalten. Zudem konnten die Kunden der zweiten Serie den Monster-Flügel am Heck abwählen, was gleichzeitig den Topspeed auf 237 km/h erhöhte.

Nur echt mit XXL-Heckflügel

Escort RS Cosworth mit Monster-Flügel
Die Scheinwerfer mussten für den Import getauscht werden. Später wurden die Lichter zurückgerüstet.
Zu dieser späten Generation gehört auch der schwarze Cosworth, der in New Jersey angeboten wird. Kleiner Abzug in der B-Note: Der Rallye-Escort verfügt zwar über den markanten Doppel-Flügel, ist aber nicht mehr im Originalzustand, denn der Besitzer hat einen Turbonetics-Turbolader, einen RS500-Ladeluftkühler, ein neues Wastegate und einen Edelstahl-Sportauspuff verbaut. Auch die 18-Zoll-Felgen und die größere AP-Bremsanlage sind nicht original und der Cossie wurde 2013 komplett neu in der Farbe Ash Metallic Black lackiert. Gleichzeitig erhielt er eine neue Schürze und einen neuen Frontsplitter.
Dafür befindet sich der Innenraum mit grauen Recaro-Sitzen im Werkszustand – auch Lenkrad und Schaltknauf sind original. Ein bisschen Wirrwarr gibt es beim Kilometerstand des Escort mit Cosworth-Motor: Beim Export in die USA wurde der Kilometerstand mit etwa 23.000 Kilometern angegeben. In den USA angekommen hat Importeur Sun International einen originalen Meilen-Tacho eingebaut, der wiederum bei rund 87.000 Kilometern den Geist aufgegeben hat. Der dritte Tacho zeigt aktuell rund 16.500 Kilometer an, sodass die Gesamtlaufleistung wohl bei rund 126.500 Kilometern liegen dürfte.

Gepflegte Exemplare starten bei rund 30.000 Euro

Da der Escort RS Cosworth offiziell nie in den USA verkauft wurde, ist der Kompakte mit Rallye-Genen dort extrem beliebt. Das zeigt auch der Preis: Aktuell (13. Juni 2019) liegt das Höchstgebot schon bei umgerechnet 21.200 Euro und da die Auktion noch ein paar Tage läuft, dürfte der Preis noch deutlich steigen. In Deutschland ist der Cosworth ebenfalls ein gesuchter Exot, in Italien und Spanien werden die Gebrauchten mit gut 30.000 Euro gehandelt. Für topgepflegte Ford Escort RS Cosworth mit niedrigen Laufleistungen werden auch schon mal über 50.000 Euro fällig.