Ford Focus mit 400 PS
Wagner-Festspiel

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Es ist schön, der Stärkste zu sein. Beruhigend. Kein Tuner bietet über 400 PS für den Focus. Daher hat René Wagner eben selbst "geschraubt". Welt-rekordverdächtig! Jetzt gehen ihm die Gegner aus.
Flip-Flop und Work-Silberlinge
Langsam öffnet sich das Rolltor. Dahinter, im Halbdunkel der großen Halle, stehen die Prunkstücke und Highlights von WF-Tuning. Alles ist hier vom Feinsten. "Wo ist denn der extreme Focus, René?" fragen wir gespannt, nachdem wir das Ambiente genossen und bewundert haben. René Wagner, der Mitinhaber der Autoschmiede im schweizerischen Courrendlin, führt uns zu einem mit einer Plane abgedeckten Wagen.
Trotz seiner Krücken legt er ein strammes Tempo vor. René hatte kurz vor dem Fototermin Unfallpech. Sein Bein schmerzt noch ziemlich stark. Seiner Begeisterung tut das aber keinen Abbruch. "Hier ist er." Die Plastikplane verhüllt nicht das ganze Fahrzeug, was vom { "alias": "lex", "anchor": "", "bid": "520825", "element": "ir_link", "params": "", "target": "", "text": "Ford", "type": "b", "url": "" } herausschaut verrät aber, dass zum Schutz vor Staub und Schmutz ein edles Tuch viel angemessener gewesen wäre. Meine Wahl wäre sicher auf Seide gefallen.
"Das ist mein Auto", erklärt René voller Stolz, während wir gemeinsam die blaue Folie vom Flip-Flop-Lack heben. Ganz behutsam. Zuerst fällt der Blick natürlich auf die Felgen. Die Work-Silberlinge passen perfekt zum Focus, zumal in den Dimensionen 9x17 Zoll und mit den Michelin-Decken in 215/40 R 17. Wir machen uns fertig zum Rollout. Die Fahrt zu einem geeigneten Platz zum Fotografieren steht an. Der Motor wird gestartet und in diesem Moment kommt die Erinnerung, dass wir nicht nur wegen schöner Bilder in die Schweiz gefahren sind.
Trotz seiner Krücken legt er ein strammes Tempo vor. René hatte kurz vor dem Fototermin Unfallpech. Sein Bein schmerzt noch ziemlich stark. Seiner Begeisterung tut das aber keinen Abbruch. "Hier ist er." Die Plastikplane verhüllt nicht das ganze Fahrzeug, was vom { "alias": "lex", "anchor": "", "bid": "520825", "element": "ir_link", "params": "", "target": "", "text": "Ford", "type": "b", "url": "" } herausschaut verrät aber, dass zum Schutz vor Staub und Schmutz ein edles Tuch viel angemessener gewesen wäre. Meine Wahl wäre sicher auf Seide gefallen.
"Das ist mein Auto", erklärt René voller Stolz, während wir gemeinsam die blaue Folie vom Flip-Flop-Lack heben. Ganz behutsam. Zuerst fällt der Blick natürlich auf die Felgen. Die Work-Silberlinge passen perfekt zum Focus, zumal in den Dimensionen 9x17 Zoll und mit den Michelin-Decken in 215/40 R 17. Wir machen uns fertig zum Rollout. Die Fahrt zu einem geeigneten Platz zum Fotografieren steht an. Der Motor wird gestartet und in diesem Moment kommt die Erinnerung, dass wir nicht nur wegen schöner Bilder in die Schweiz gefahren sind.
Verkaufsangebot über 50.000 Euro
Mit einem abgrundtief bösen Brodeln meldet sich der überarbeitete Zweiliter-Motor zu Wort. Der Sound, den Autofans wie wir sonst nur von Rallye-Veranstaltungen kennen, zaubert sofort ein beinahe debiles Grinsen in die Gesichter aller Anwesenden. Aus den Endrohren in Carbon-Optik jagen ein paar dunkle Wölkchen und die Luft riecht nun nicht mehr nach der Mischung aus Garage und Schweizer Bergfrühling, sondern nach Rennsprit.
Der Wagen ist voll alltagstauglich", versichert René mit französischem Akzent. Egal, denke ich – der Focus verströmt Motorsport-Flair, wer denkt da noch an Vernunft oder Alltag? Während Lena fotografiert, informiere ich mich über den Power-Ford. "Ich werde ihn verkaufen, das kannst du schreiben." Glatte 50.000 Euro soll der Bolide kosten. Was bekommt man denn für das Geld, neben Rallye-Sound und Muskel-Optik?
Der Kaufgrund schlechthin: die 130 PS Serienleistung haben sich fast verdreifacht. Im Motorraum – unter der Haube mit den eingepassten Luftschlitzen, die an das WRC-Modell erinnern – ist kein Platz mehr. 348 PS leistet der Flip-Flop-Focus und damit sogar mehr als das Rallye-Auto. Mit Einsatz des Sportmann-Fogger-NOS-Systems durchbricht der Über-Ford aus Courrendlin spielend die 400- PS-Marke. Über die genaue Mehrleistung schweigt der Gentleman.
Der Wagen ist voll alltagstauglich", versichert René mit französischem Akzent. Egal, denke ich – der Focus verströmt Motorsport-Flair, wer denkt da noch an Vernunft oder Alltag? Während Lena fotografiert, informiere ich mich über den Power-Ford. "Ich werde ihn verkaufen, das kannst du schreiben." Glatte 50.000 Euro soll der Bolide kosten. Was bekommt man denn für das Geld, neben Rallye-Sound und Muskel-Optik?
Der Kaufgrund schlechthin: die 130 PS Serienleistung haben sich fast verdreifacht. Im Motorraum – unter der Haube mit den eingepassten Luftschlitzen, die an das WRC-Modell erinnern – ist kein Platz mehr. 348 PS leistet der Flip-Flop-Focus und damit sogar mehr als das Rallye-Auto. Mit Einsatz des Sportmann-Fogger-NOS-Systems durchbricht der Über-Ford aus Courrendlin spielend die 400- PS-Marke. Über die genaue Mehrleistung schweigt der Gentleman.
Porsche, Sachs und Recaro an Bord
"Wie holt ihr denn so viel Leistung aus einem Zweiliter?" René lacht. "Das schreib' ich dir per E-mail, ist einfacher." Die Mail kam einige Tage später: Den Zylinderkopf halten nach gründlicher Überarbeitung Spezialschrauben. Innen arbeiten speziell gefertigte Kolben – alles präzise berechnet. Den größten Beitrag leisten ein T34-Abgasturbolader von Garrett mit Ladeluftkühler und etwas, das René als Spezial-Motormanagement deklariert. Die genaue Abstimmung? Da wird Herr Wagner schweigsam wie das Matterhorn. Schließlich gibt es jede Menge Nachahmer.
Aus einem Pop-Off-Ventil zwitschert das Lied vom überschüssigen Ladedruck. Hinzu kommen eine zweite Benzinpumpe mit gesonderter Kühlung, eine überarbeitete Benzindruck-Regelung, vier Cosworth-Einspritzdüsen sowie Spezialkerzen und -kabel. Den Rest macht der Eigenbau-Auspuff. Zu Drehmoment und Beschleunigung macht René keine Angaben, fünf Sekunden sollte man einplanen, wenn aus dem Stand 100 km/h gewünscht sind.
Verzögert wird mit einer Vierkolben-Porsche-Bremse vorn und mit gelochten und geschlitzten Scheiben hinten, geschaltet wird via Sachs-Kupplung. Der Fahrer – in Recaro-Schalen durch Sabelt-Gurte verzurrt – wird beim Griff ins Momo-Lenkrad sofort vom Rennfieber gepackt.
Aus einem Pop-Off-Ventil zwitschert das Lied vom überschüssigen Ladedruck. Hinzu kommen eine zweite Benzinpumpe mit gesonderter Kühlung, eine überarbeitete Benzindruck-Regelung, vier Cosworth-Einspritzdüsen sowie Spezialkerzen und -kabel. Den Rest macht der Eigenbau-Auspuff. Zu Drehmoment und Beschleunigung macht René keine Angaben, fünf Sekunden sollte man einplanen, wenn aus dem Stand 100 km/h gewünscht sind.
Verzögert wird mit einer Vierkolben-Porsche-Bremse vorn und mit gelochten und geschlitzten Scheiben hinten, geschaltet wird via Sachs-Kupplung. Der Fahrer – in Recaro-Schalen durch Sabelt-Gurte verzurrt – wird beim Griff ins Momo-Lenkrad sofort vom Rennfieber gepackt.
Harte Fakten zum Focus
Wer weder Tod noch Teufel fürchtet, darf per Kippschalter die NOS-Flasche im Kofferraum wecken. Die Höchstgeschwindigkeit hat René noch nicht ausgetestet. Doch sie dürfte deutlich über 250 km/h liegen.
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