Ford kommt besser an
Aufschwung eines Massenherstellers

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Die Kölner Tochter der Ford Company dürfte in diesem Jahr wieder in die schwarzen Zahlen rollen.
"Ich gehe hier nicht weg"
Über jüngste Gerüchte um ein vorzeitiges Ende seiner Dienstzeit im Herbst kann Rolf Zimmermann nur müde lächeln. "Das ist wirklich Unsinn, ich gehe hier nicht weg", sagt der seit vier Jahren amtierende Vorstandschef der Kölner Ford-Werke AG, "mein jetziger Vertrag läuft bis Ende 2003." Wenn der Erfolg über seine berufliche Zukunft entscheiden sollte, dann müsste sich Zimmermann tatsächlich keine Sorgen machen. Während die Muttergesellschaft Ford Motor Company (Verlust 2001: 5,5 Milliarden Dollar) durch ihre schwerste Krise holpert, dürfte die Kölner Tochter in diesem Jahr wieder in die schwarzen Zahlen rollen – und mit ihr das gesamte Europa-Geschäft von Ford, das zu mehr als 70 Prozent auf die deutsche Ford-Werke entfällt. Angesichts einer schwachen Auto-Konjunktur, in der andere Hersteller über mangelnden Absatz klagen, eine stramme Leistung.
Geschafft hat das Zimmermann gemeinsam mit dem heutigen Ford-Lenker Nick Scheele, dem früheren Europachef, durch einen einschneidenden Abbau von Fertigungskapazitäten von insgesamt 2,1 auf 1,6 Millionen Einheiten, drastischen Kostensenkungen und einer gründlichen Erneuerung der Produktpalette. Folge: Die Produktionsauslastung stieg von 71 auf nahezu 100 Prozent.
Die Rosskur hatte bei der AG, die 1999 mit 222 Millionen Euro in die roten Zahlen rutschte und für 2000 nur dank "sonstiger Erlöse" (rund 380 Millionen Euro) einen Überschuss auswies, schon im vergangenen Jahr angeschlagen – als Ford in den USA unter ihrem früheren Chef Jacques Nasser längst auf Schleuderkurs geraten war. Der Absatz der Kölner stieg um 28 Prozent auf 1,1 Millionen Einheiten, der Umsatz kletterte um ein Viertel auf rund 16,4 Milliarden Euro. Dass unter dem Strich doch noch ein Fehlbetrag von 80 Millionen Euro stand, lag im Wesentlichen an der damals drastisch gesunkenen Nachfrage nach V-6-Motoren, die in Köln für die Geländewagen (Explorer) der Muttergesellschaft gebaut werden.
Geschafft hat das Zimmermann gemeinsam mit dem heutigen Ford-Lenker Nick Scheele, dem früheren Europachef, durch einen einschneidenden Abbau von Fertigungskapazitäten von insgesamt 2,1 auf 1,6 Millionen Einheiten, drastischen Kostensenkungen und einer gründlichen Erneuerung der Produktpalette. Folge: Die Produktionsauslastung stieg von 71 auf nahezu 100 Prozent.
Die Rosskur hatte bei der AG, die 1999 mit 222 Millionen Euro in die roten Zahlen rutschte und für 2000 nur dank "sonstiger Erlöse" (rund 380 Millionen Euro) einen Überschuss auswies, schon im vergangenen Jahr angeschlagen – als Ford in den USA unter ihrem früheren Chef Jacques Nasser längst auf Schleuderkurs geraten war. Der Absatz der Kölner stieg um 28 Prozent auf 1,1 Millionen Einheiten, der Umsatz kletterte um ein Viertel auf rund 16,4 Milliarden Euro. Dass unter dem Strich doch noch ein Fehlbetrag von 80 Millionen Euro stand, lag im Wesentlichen an der damals drastisch gesunkenen Nachfrage nach V-6-Motoren, die in Köln für die Geländewagen (Explorer) der Muttergesellschaft gebaut werden.
Ford, die tun was für den Umsatz
Nachdem die Verlustquelle versiegt ist, weil sich Lieferungen auf früherem Niveau einpendelten, sind schwarze Zahlen für 2002 eine ausgemachte Sache: In Köln ist die Produktion des neuen Fiesta angelaufen, von der sich Ford einen Absatz von insgesamt rund 280.000 Stück im Jahr verspricht – gut 45.000 Einheiten mehr als 2001. Und im Werk Saarlouis wird die Fertigung des Focus in diesem Sommer von täglich 1860 auf 1960 Autos hochgefahren. Motor des Erfolgs sind der neue 170-PS starke Focus ST 170 und die Diesel-Variante, deren Maschine gemeinsam mit Peugeot entwickelt wurde und die inzwischen 40 Prozent der Focus-Produktion ausmacht.
Schon heute ist abzusehen, dass sich der Marktanteil der Kölner in Deutschland von 8,1 auf mehr als neun Prozent erhöhen dürfte – während die wichtigsten Wettbewerber VW und Opel mit den Focus-Konkurrenten Golf IV und Astra im Rückwärtsgang fahren. Und in den nächsten Jahren wird Ford, da ist sich Zimmermann sicher, noch besser ankommen: "Zunächst haben wir unsere Volumensegmente erneuert und unsere Dieselstrategie umgesetzt. Jetzt kommen die Nischen dran." So stellte Ford vor wenigen Tagen den familientauglichen Minivan Fusion auf Fiesta-Basis vor, 2003 folgen das Cabrio StreetKa und ein Minivan auf Focus-Basis, der Opels Erfolgsmodell Zafira Konkurrenz machen soll. Danach soll es, so Zimmermanns Plan, ungebremst weitergehen: "Wir werden 2004 anfangen, die Focus-Reihe zu erneuern, und außerdem in Segmente einsteigen, die wir heute noch nicht bedienen." Ziel für die Jahre nach 2003: Marktanteil zwischen 10,5 und elf Prozent.
Schöne Aussichten für den neuen Europa-Chef Martin Leach. Der bisherige Ford-Entwicklungsvorstand fängt am 1. August 2002 an und ist auch die Ursache für die Gerüchte um Zimmermann. Schließlich zog der Engländer bei dem Wachwechsel an ihm vorbei – in einer Zeit, in der es im Management der Ford-Zentrale in Dearborn so geordnet herging wie in der saudi-arabischen Fußball-Abwehr: Neuer Vorstandschef, neuer Finanzvorstand, Abgang des Top-Managers Wolfgang Reitzle zu Linde. Zimmermann über die Berufung von Leach: "Das Ganze ist eher Ausdruck von Kontinuität. Er ist schon seit Jahren an Bord." Noch eine Überraschung: Kontinuität würde man bei Ford eigentlich noch viel weniger erwarten als steigende Absatzzahlen.
Schon heute ist abzusehen, dass sich der Marktanteil der Kölner in Deutschland von 8,1 auf mehr als neun Prozent erhöhen dürfte – während die wichtigsten Wettbewerber VW und Opel mit den Focus-Konkurrenten Golf IV und Astra im Rückwärtsgang fahren. Und in den nächsten Jahren wird Ford, da ist sich Zimmermann sicher, noch besser ankommen: "Zunächst haben wir unsere Volumensegmente erneuert und unsere Dieselstrategie umgesetzt. Jetzt kommen die Nischen dran." So stellte Ford vor wenigen Tagen den familientauglichen Minivan Fusion auf Fiesta-Basis vor, 2003 folgen das Cabrio StreetKa und ein Minivan auf Focus-Basis, der Opels Erfolgsmodell Zafira Konkurrenz machen soll. Danach soll es, so Zimmermanns Plan, ungebremst weitergehen: "Wir werden 2004 anfangen, die Focus-Reihe zu erneuern, und außerdem in Segmente einsteigen, die wir heute noch nicht bedienen." Ziel für die Jahre nach 2003: Marktanteil zwischen 10,5 und elf Prozent.
Schöne Aussichten für den neuen Europa-Chef Martin Leach. Der bisherige Ford-Entwicklungsvorstand fängt am 1. August 2002 an und ist auch die Ursache für die Gerüchte um Zimmermann. Schließlich zog der Engländer bei dem Wachwechsel an ihm vorbei – in einer Zeit, in der es im Management der Ford-Zentrale in Dearborn so geordnet herging wie in der saudi-arabischen Fußball-Abwehr: Neuer Vorstandschef, neuer Finanzvorstand, Abgang des Top-Managers Wolfgang Reitzle zu Linde. Zimmermann über die Berufung von Leach: "Das Ganze ist eher Ausdruck von Kontinuität. Er ist schon seit Jahren an Bord." Noch eine Überraschung: Kontinuität würde man bei Ford eigentlich noch viel weniger erwarten als steigende Absatzzahlen.
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