Alles hat mal ausgedient: Die dicken Ford Crown Victoria-Streifenwagen der US-Cops werden ausgemustert, weil sie nicht mehr sparsam genug sind. Die Ford-Quote unter den US-amerikanischen Polizeiautos beträgt (laut Hersteller) 75 Prozent – und wenn es nach Ford geht, soll das auch so bleiben. Die Konkurrenz schläft allerdings nicht, Chevrolet hat ab 2011 zum Beispiel den polizeitauglichen Caprice PPV im Programm. Ford hält mit dem "Police Interceptor" dagegen. Dahinter sollte ursprünglich eine Weiterentwicklung der mächtigen Interceptor-Studie von 2007 stecken, schließlich ist aber nur der Name übriggeblieben: Der ebenfalls ab 2011 erhältliche Ford Police Interceptor basiert nämlich "nur" auf dem aktuellen Ford Taurus.

Nix mit blubberndem V8: Künftig müssen sechs Zylinder reichen

Ford Police Interceptor
Dazu kommt: Den neuen Polizei-Ford gibt es ausschließlich mit "nur" sechs Zylindern. Zum Vergleich: Die betagten Crown Victoria brachten es auf 250 PS aus acht Zylindern mit insgesamt 4,6 Litern Hubraum. Reine Ansichtssache, ob man den kleineren Motor nun als Autoritätsschwund oder doch als Öko-Fortschritt bezeichnen möchte. Vom Taurus wird Ford künftig zwei Polizei-Varianten anbieten, einen 3,5-Liter-V6 mit 267 PS und einen 3,5-Liter-V6 mit Doppelturbo und 370 PS. Mehr PS sind die eine Sache – einen prestigeträchtigen V8 gibt es aber nicht mal für Geld und gute Worte. Zu groß, zu durstig.

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Ford Police Interceptor
Eine Sechsgang-Automatik und Allradantrieb geben die Kraft der sechs Töpfe weiter. Der kleinere der beiden Motoren spart laut Ford im Vergleich zum Crown-V8 immerhin 25 Prozent Sprit und fährt wahlweise mit Bioethanol E85. Die Bremsen des neuen Police Interceptor sind größer als beim Taurus, dazu kommen eine stärkere Lichtmaschine, ein größerer Kühler und spezielle Stahlfelgen, die die Belüftung der Bremsen unterstützen. Die Vordersitze bieten besseren Platz für die schweren Gürtel der Sheriffs. In ihren Lehnen befinden sich "Anti-Stich"-Platten, die Fahrer und Beifahrer vor Angriffen von hinten schützen sollen. Die zweite Reihe hat mehr Beinfreiheit und die hinteren Türen öffnen um zehn Grad weiter als bei der Basis – damit die Kundschaft einsteigen kann, ohne sich den Kopf zu stoßen!

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Der Wählhebel der Automatik sitzt im Ford Police Interceptor am Lenkrad, um die Mittelkonsole für Kamera, PC und sonstiges Equipment freizuhalten. Zwei Radarsensoren informieren den Fahrer über Fahrzeuge im toten Winkel, Rückfahrkamera und Rückfahrsensor sind ebenfalls an Bord. Das serienmäßige Ford SYNC-System – in zivilen Fahrzeugen für die Anbindung von Mobiltelefon und MP3-Player zuständig – korrespondiert im neuen Police Interceptor auch mit Blaulicht und Sirene.