Ein Sportvan soll er sein. Wahrscheinlich heißt er deshalb S-Max, wie Sport-Max. Mit reichlich Platz für bis zu sieben Personen. Ein Super-Max, dieser Ford, oder? Manchmal enttarnen unsere Fahrberichte neue Autos als Irrläufer. Platz bietet der neue Van aus Köln tatsächlich jede Menge. Notfalls auch für bis zu sieben Mitreisende auf einen Streich. In der letzten Reihe sollten sie möglichst kein Gardemaß haben.

Mit dem Zweiliter-Diesel ist der S-Max gut unterwegs

Ford S-Max
Mit dem 180-PS-Diesel geht der S-Max in 9,7 Sekunden auf Tempo 100 und schafft 211 km/h – das reicht.
Praktisch ist er ebenfalls. Die beiden hinteren Sitzreihen lassen sich auf Knopfdruck versenken. Schwupp, liegen sie flach und eben da. Der Kühlschrank kann kommen, die Waschmaschine gleich danach. Alles easy – für 1100 Euro Aufpreis. Nur mit dem Sport, da hat er es nicht so. Im Kern ist der S-Max eher eine Luxuslimousine im Van-Gewand. Der 180-PS-Diesel gefällt als gutmütiger, kraftvoller Geselle. Gut gedämmt, deshalb nicht zu laut. Laut Werksangabe 211 km/h schnell, nur fünf Liter soll er verbrauchen und in 9,7 Sekunden auf 100 km/h beschleunigen. Fahrer und Beifahrer können sich in dick gepolsterte Klubsessel kuscheln, die auf Wunsch auch elektrisch die optimale Sitzposition ansteuern. Kostet 560 bis 810 Euro mehr (je nach Ausstattung). Und wer noch einmal 2000 Euro drauflegt, macht das weichgespülte Daunen-Fahrgefühl im neuen S-Max perfekt. Für diese Summe gibt es ein Verstellfahrwerk, das sich in der Komfortstufe Mühe gibt, alle Buckelpisten glatt zu bügeln.
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Ein knapp 1,7 Tonnen schwerer Van ist einfach kein Sportwagen

Ford S-Max
Das adaptive Fahrwerk macht seine Sache gut, in der Sportstellung lässt es den Van aber unschön hoppeln.
In der Sportstellung lässt es den Van dagegen unschön hoppeln. Unsportliche Härte. Für einen Sportvan fehlt es dem S-Max an handlichen Tugenden. Mit knapp 4,80 mal 2,14 Metern (Länge mal Breite) ist er eben ein ganz schöner Brocken, mit knapp 1,7 Tonnen Leergewicht ein schwerer obendrein. Und 11,6 Meter Wendekreis sind nicht gerade wenig. Auf dem sprichwörtlichen Teller kann man ihn nicht drehen. Dafür kann der Fahrer am Preis schrauben. Die Liste der Extras liest sich wie ein Buch der 1000 Wünsche. Hier gibt es fast alles: Ledersitze, heizbar oder gekühlt, Kameras rundherum, Assistenten, die beim Einparken helfen, beim Spurwechsel oder beim Bremsen, und solche, die Auffahrunfälle verhindern sollen. Airbags sogar für die Knie. Selbstverständlich Soundsystem, Navi, Internet und Telefon. Wer da nicht rechtzeitig Stopp sagt, ist mehr als 60.000 Euro los. Für einen Familienvan. Es geht auch für die Hälfte: Den S-Max Trend mit 180 PS gibt es ab 34.200 Euro. Und den würden wir nehmen!
Technische Daten Ford S-Max 2.0 TDCI:Motor: Vierzylinder, Turbo, vorn quer • Hubraum: 1997 cm³ • Leistung: 132 kW (180 PS) bei 3500/min • max. Drehmoment: 400 Nm bei 2000/min • Vmax: 211 km/h • 0–100 km/h: 9,7 s • Antrieb: Vorderradantrieb, Sechsganggetriebe • Tankinhalt: 70 l • L/B/H: 4848/1916-2137/1747 mm • Kofferraum: 1206-2339 l • Leergewicht: 1681 kg• EU-Mix: 5,0 l Diesel/100 km • Abgas: CO2: 129 g/km • Preis: ab 34.200 Euro

Fazit

von

Andreas Borchmann
S-Max: der sportliche Van? Eher nicht. Seine Stärke liegt im Komfort. Und das ist gut so. Familien brauchen keine harten Hoppelkisten, sondern bequemen Raum zum alltäglichen Leben mit dem Auto. Und davon bietet der neue S-Max reichlich.

Von

Andreas Borchmann