Ford hat den Transit renoviert – das Cockpit macht jetzt auf Pkw. Ob sich der Transporter so komfortabel fährt wie er aussieht, klärt der Fahrbericht!
Den neuen Transit Kastenwagen gibt es mit zwei Radständen (3,3 Meter und 3,75 Meter) sowie in drei Karosserielängen.
Ford legt das Transporter-Urgestein Transit neu auf. Der Transit trägt nun das Ford-Familiengesicht mit großem Kühler und hoch angesetzten Scheinwerfern – ansonsten hält sich der Kastenwagen optisch zurück. Im grundlegend neu gestaltetem Innenraum halten Ausstattungsmöglichkeiten aus der Pkw-Sparte Einzug, inklusive modernen Assistenzsystemen und dem Konnektivitätssystem Sync. autobild.de war mit dem Konkurenten von Mercedes Sprinter und VW Crafter schon unterwegs!
Im Innenraum erinnert beim ersten Blick wenig an ein Nutzfahrzeug.
Das Cockpit erinnert beim ersten Blick nur wenig an ein Nutzfahrzeug. Nacktes Blech sucht man vergeblich, vieles wirkt wie im Pkw: Das Multifunktionslenkrad ist mit Leder bezogen, der Schaltknauf glänzt in Schwarz und Silber. In der farblich abgesetzten Mittelkonsole ist das Multimedia-System Sync verbaut (Aufpreis im Transit Basis 833 Euro, im Transit Trend 416,50 Euro) – damit lässt sich das Smartphone per Bluetooth an den Transporter koppeln. Zudem ist eine Notruf-Funktion integriert, die im Falle eines Unfalls automatisch den Rettungsdienst verständigt. Bei näherem Hinsehen machen sämtliche Materialien und die Bezüge der straff gepolsterten Sitze einen robusten Eindruck. Zwischen Fahrer- und doppeltem Beifahrersitz gibt es eine 230-Volt-Steckdose (101,15 Euro).Der 2,2 Liter große Vierzylinder-Diesel bringt es auf 155 PS und 385 Newtonmeter Drehmoment. Bei 1500 Umdrehungen spannt der Motor die Muskeln, ab 1800 Umdrehungen schiebt er den Kastenwagen ordentlich an. Bis 3500 Touren dreht das Aggregat noch anstandslos hoch, darüber wird es zäh. Der Motorlauf ist rau, dank der guten Dämmung wird das Geräuschniveau im Innenraum aber nie aufdringlich. Selbst bei 130 km/h auf der Autobahn stellen Gespräche mit dem Beifahrer kein Problem dar – für ein Nutzfahrzeug ist das nicht selbstverständlich. Ist das Reisetempo erreicht, reduziert das leichtgängige Sechsgang-Getriebe die Drehzahl, das ist gut für den Verbrauch und schont das Gehör. Der Ford Transit fühlt sich auf der Autobahn sichtlich wohl. Er lässt sich entspannt zügig fahren, der optionale Spurhalteassistent (Transit Basis 773,50 Euro, Transit Trend 595 Euro) mit Müdigkeitswarner hilft mit sanften Eingriffen beim Halten der Spur. Der Federungskomfort ist auch auf holprigen Nebenstraßen absolut befriedigend. Alles in allem sollten sich im Transit lange Strecken bequem zurücklegen lassen.
Zwischen Fahrer- und doppeltem Beifahrersitz gibt es gegen Aufpreis eine 230-Volt-Steckdose.
In schnell gefahrenen Kurven greift das ESP spürbar ein, ohne dabei ruppig zu wirken. Auch Wankbewegungen gleicht das Stabilitätsprogramm schnell aus. Das sorgt für Vertrauen, auch wenn der Transit bei ziviler Fahrweise nur selten in den ESP-Regelbereich gerät. Die Lenkung des Hecktrieblers ist direkt und leichtgängig. Der Fronttriebler ist naturgemäß etwas kopflastiger und untersteuert stärker. Beim Rangieren hilft die zusätzlich zum Parkassisteten erhältliche Rückfahrkamera (Basis 1071 Euro, Trend 892,50 Euro), die ihr Bild in den Innenspiegel überträgt. Als Kastenwagen gibt es den neuen Transit mit einem zulässigen Gesamtgewicht bis 3,5 Tonnen – bei Nutzlasten von 0,8 bis 1,4 Tonnen und mit zwei Radständen (3,3 Meter und 3,75 Meter) sowie drei Karosserielängen. Darüber hinaus rüstet Ford den Transit wahlweise mit Front-, Heck- oder Allradantrieb aus. Die Markteinführung ist im Mai 2014, die Preise für den Kastenwagen beginnen bei knapp 32.400 Euro
Technische Daten Ford Transit Kasten 350 L2 Trend: 2,2-Liter-Vierzylinder-Diesel • 155 PS • 385 Nm • zul. Gesamtgewicht 3500 kg • Zuladung 1332 kg • 212 g CO2* • Verbrauch 8,0l D/100 km* • Preis ab 39.924,50 Euro.
* Verbrauchsdaten für Ford Transit 350 Jumbo (extralange Karosserie mit Hochdach) mit 155-PS-Dieselmotor
Der neue Ford Transit ist erstaunlich leise und bequem. Außerdem verbindet er Ausstattungsmerkmale und Innenraum-Optik aus dem Pkw-Bereich mit dem hohen Nutzwert eines Kastenwagens. Eine gelungene Mischung!