Formel 1: Autos immer schwerer
120 Kilo in 10 Jahren

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Die Formel-1-Autos waren noch nie so schwer wie 2017. Im Laufe der Zeit hat sich das Gewicht immer wieder verändert – meistens in eine Richtung: schwerer.
Bild: Hersteller; Picture-alliance
Nächste Woche werden die neuen Formel-1-Boliden präsentiert. Dank eines neuen Reglements werden sie schneller, wirken aggressiver – sind aber auch so schwer wie nie zuvor. 728 Kilogramm müssen Auto und Fahrer zusammen mindestens auf die Waage bringen. Das sind fast 120 Kilogramm mehr als vor 10 Jahren.
Erst 1961 wurde in der Formel 1 ein Mindestgewicht von 450 Kilo eingeführt. Nur: Keiner kam an dieses Limit heran – trotz winzigen 1,5-Liter-Motoren. Der Ferrari 156 brachte 500 Kilo auf die Waage, der Cooper-Climax T55 sogar 504 Kilo. Am leichtesten war noch der Lotus-Climax 21 – aber auch der lag mit 455 Kilo über dem Mindestgewicht.
In der modernen Formel 1 war das Mindestgewicht kein Problem mehr. Ganz im Gegenteil: Die Teams hatten teilweise mehr als 100 Kilogramm Luft nach oben, konnten also mit Ballastgewichten an der perfekten Gewichtsverteilung für eine verbesserte Fahrzeugbalance spielen.

Vor 10 Jahren waren die Rennautos noch viel leichter
Nur in den 80er Jahren wurde das Mindestgewicht gesenkt, 1983 auf 540 Kilo. Damit wollte man den Saugmotoren einen Vorteil verschaffen, denn anders als mit den stärkeren Turbomotoren war mit den Saugern das Mindestgewicht kein Problem. Die Sauger waren billiger, für den Erhalt der kleinen Teams also bedeutend.
Ab 1995 zählten erstmals Fahrer und Teams zusammen zum Mindestgewicht: 595 Kilo mussten beide zusammen auf die Waage bringen. Ab 1997 sogar 605 Kilo. Um das Tempo zu reduzieren wurde das Gewicht 2010 auf 620, 2011 auf 640 und 2013 auf 642 Kilo angehoben.
Dann kam 2014 und der Schritt zu den Turbo-Hybridmotoren. Der Antriebsstrang ist nicht nur komplex, sondern auch richtig schwer. Deswegen wogen Formel-1-Boliden 2014 stolze 691 Kilo, ab 2015 sogar 702 Kilo. Mit 728 Kilo 2017 wird nun ein neuer Rekord erreicht. Das Gewicht hat auch Auswirkungen auf das Fahren: Je schwerer ein Auto, desto träger fährt es sich.
Damit ist die Formel 1 aber immer noch leichter als andere Rennautos. Ein DTM-Auto wiegt rund 1050 Kilo, ein GT3-Bolide sogar über 1200 Kilo.
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