Haben Sie schon Winterreifen aufgezogen? Wie schnell schaffen Sie das? Zugeben: Sie verfügen vermutlich auch nicht über das Millionen Euro teure Werkzeug der Formel-1-Teams. Aber dieser Rekord ist trotzdem fast unvorstellbar: Die Red-Bull-Mechaniker haben während des Brasilien-GP am vergangenen Wochenende am Auto von Max Verstappen alle vier Reifen in 1,82 Sekunden gewechselt. Das ist neuer offizieller Rekord!
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Der alte Rekord lag bei 1,88 Sekunden – aufgestellt von Red Bull beim Verstappen-Stopp in Hockenheim. Wie gut die Red-Bull-Mechaniker sind, zeigt auch, dass drei der vier schnellsten Reifenwechsel in Brasilien an Verstappens Auto passierten. Nur Williams fertigte Robert Kubica in 2,10 Sekunden ähnlich schnell ab (Rang zwei).
Kubica
Auch Kubica wurde flott abgefertigt
Die Rekordjagd bei den Boxenstopps begann erst mit dem Wegfall des Nachtankens 2009. Die Teams entwickelten immer ausgetüfteltere Werkzeuge. Etwa Schlagschrauber, die elektrisch mit einer Ampelanlage verbunden sind. Sie signalisiert dem Fahrer, wann er losfahren kann.
2016 markierte den ersten Höhepunkt der schnellen Boxenstopps: Williams stellte einen Rekord von Red Bull aus dem Jahr 2013 ein: 1,92 Sekunden für einen Reifenwechsel. Mercedes soll sogar nur 1,73 Sekunden gebraucht haben. Aber das war eine interne Messung, der offizielle Wert betrug 2,1 Sekunden.
2017 wurden die Reifen dicker, vorn um sechs, hinten um acht Zentimeter. Und damit wurden die Pneus auch schwerer: vorn um ein, hinten sogar um zwei Kilogramm. Das hob die Zeit für einen Reifenwechsel an.
Bis jetzt. 2019 markiert eine neue Ära der schnellen Boxenstopps. Es gibt dafür auch einen Grund: Die Luftdurchleitung durch die Felgen ist seit diesem Jahr verboten. Damit haben die Felgen, vor allem aber auch die Radmuttern einen kleineren Durchmesser. Sie verkannten beim Aufsetzen nicht mehr so leicht. Das spart im Schnitt zwei bis drei Zehntelsekunden Zeit ein.

Von

Michael Zeitler