Formel 1: Chaosrennen in China
Red Bull mischt sich in WM-Kampf ein

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Daniel Ricciardo gewinnt den China GP. Max Verstappen räumt Sebastian Vettel ab, der WM-Spitzenreiter wird nur Achter. Alle Infos zum China-Kracher:
Die rote Serie ist gerissen... Shanghai sieht den ersten Saisonsieg für Red Bull! Und ein hochspannendes Chaosrennen. Nach einem fahrerischen Husarenritt und einer strategischen Meisterleistung seines Teams gewinnt Daniel Ricciardo den Großen Preis von China vor Mercedes-Pilot Valtteri Bottas und Ferrari-Star Kimi Räikkönen.
Alle Zahlen hier: Die Ergebnisse im Überblick
Für die beiden WM-Rivalen Sebastian Vettel und Lewis Hamilton dagegen ist es kein glücklicher Grand Prix. Vettel wird von Max Verstappen abgeschossen und kommt nur auf Rang acht ins Ziel. Red-Bull-Teamchef Christian Horner findet dafür sogar kritische Worte: "Das sah wie ein Fehler aus. Er ist jung, aggressiv, das macht es so spannend ihm zuzusehen. Aber er hat den Preis heute bezahlt." Hamilton wird nach einem unauffälligen Rennen Vierter. RTL-Experte Nico Rosberg jubelt: "Die Formel 1 lebt."
Am Start läuft noch alles für Vettel. Der Deutsche blockt Teamkollege Kimi Räkkönen hart ab und biegt als Erster in Kurve eins. Bottas prescht an Räikkönen vorbei auf Platz zwei vor. Hamilton, der schon vor dem Start über seine Balance motzt, startet eigentlich gut, wird im Startgetümmel aber von Verstappen kassiert und geht nur als Fünfter in die ersten Runden. Vor ihm: Räikkönen auf Platz vier, der seinerseits Verstappen auf Rang drei jagt.

Zu Beginn lief es noch gut für Sebastian Vettel
In Runde 19 kommen Verstappen und Ricciardo zum Doppelstopp. Einen Umlauf später wechselt auch Hamilton Reifen, um "das Gegenteil zu machen wie Räikkönen". Alle drei Piloten bekommen Medium-Pneus aufgezogen. Verstappen brennt gleich mal die schnellste Runde in den Asphalt, ist zwei Sekunden schneller als die Spitze. Das Zeichen für Mercedes auch Bottas reinzuholen.
Dann die entscheidenden Szenen an der Spitze. Eine Runde vor Vettel kommt in Umlauf 20 tatsächlich auch Bottas rein, wird superschnell abgefertigt. Bei Ferrari wartet man eine Runde zu lange, ist auch bei Vettels Stopp einen Tick zu langsam - und schon ist Bottas vorbei an Vettel. Undercut gelungen! Ferrari strategisch nicht auf der Höhe, gibt eine sichere Führung ab. Rosberg: "So etwas darf Ferrari nicht passieren. Total verhauen. Strategisch ist Ferrari noch nicht gut genug!"
Der Versuch einer Wiedergutmachung: Ferrari setzt Räikkönen strategisch ein. Der Finne muss Bottas einbremsen, macht sich vor seinem Landsmann extrabreit, muss dann aber doch nachgeben. Vettel hängt im Getriebe des Mercedes, schafft es aber nicht vorbei. Räikkönen fällt durch die Aktion auf Platz sechs hinter Hamilton und Ricciardo zurück.
In Runde 33 kollidieren die Toro-Rosso-Teamkollegen Gasly und Hartley. Das Safety-Car kommt raus - und beide Red Bull nutzen die Chance, um frische Soft-Reifen aufzuziehen. Hamilton hängt nun im Getriebe von Vettel. Dahinter Verstappen vor Räikkönen und Ricciardo. Das Rennen geht von neuem los!

Überraschender Sieger: Großer Jubel bei Ricciardo
Dann der Crash! Beim Überholversuch (s. Video oben) rammt ein viel zu optimistischer Verstappen den Zweitplatzierten Vettel von der Piste, beide drehen sich. Verstappen bekommt eine Zehn-Sekunden-Strafe. Vettel fällt auf Platz sieben sogar hinter Nico Hülkenberg zurück und kann sich mit einem waidwunden Ferrari auch nicht mehr verbessern. Im Gegenteil: Auch Fernando Alonso zieht noch am ihm vorbei.
An der Spitze überholt Ricciardo währenddessen gekonnt und supercool Bottas für die Führung. Räikkönen dahinter beißt sich an Bottas hingegen die Zähne aus. Verstappen kann Hamilton zwar noch überholen, wird wegen seiner 10-Sekunden-Strafe aber nur Fünfter. Ricciardo zeigt indes: Er ist der Überholkönig der Formel 1! Ricciardo: "Es scheint mir, als könnte ich nur spannende Rennen gewinnen!" Das stimmt: Bei allen seiner sechs Siege in der Formel 1 ist der Aussie außerhalb der Top-3 gestartet.
So lief das Qualifying:
Sebastian Vettels Traumstart in die Formel-1-Saison 2018 geht weiter! Den Großen Preis von China startet der Ferrari-Star am Sonntag (8:10 Uhr/RTL) von der Pole-Position, der 52. seiner Karriere, der vierten in China und der zweiten in diesem Jahr. Beide Ferrari deklassieren die eigentlich im Qualifying so starken Silberpfeile um eine halbe Sekunde. Am Ende liegt hat Vettel nach einer Superrunde und neuem Streckenrekord knapp acht Hundertstelsekunden vor seinem Teamkollegen Räikkönen.
Alle Zeiten hier: Die Ergebnisse im Überblick
Valtteri Bottas wird Dritter, Lewis Hamilton nach einem kleinen Fehler mit vier Hundertstelsekunden Rückstand auf den Finnen nur Vierter. RTL-Experte Nico Rosberg analysiert: „Mercedes kommt hier offenbar mit den Reifen nicht zurecht.“

Die Top-3 im Quali: Vettel, Räikkönen und Bottas
Hochspannung pur zwischen den beiden roten Rennern: Erst im letzten Sektor schnappt Vettel Räikkönen die Bestzeit weg. Nico Rosberg fühlt mit dem Finnen: „Für Kimi ist das zum Verzweifeln. Aber sehr stark von Sebastian. Im Letzten Moment die Stärke zu haben, super!“
Auch Red Bull kann die Roten nicht gefährden. Max Verstappen und Daniel Ricciardo landen auf den Plätzen fünf und sechs.
Nico Hülkenberg wird im Renault erneut starker Siebter, sein Teamkollege Carlos Sainz Neunter. Damit hat der Deutsche den schnellen Spanier weiter gut im Griff, zementiert seine Position als „Best of the Rest“.
Vorne aber überrascht Ferrari mit ungewöhnlicher Dominanz über die Konkurrenz. Die Scuderia setzt Mercedes sogar so sehr unter Druck, dass beide Silberpfeil-Piloten ihren Party-Modus, also den Motormodus mit der größten Power, schon in Qualiabschnitt zwei nutzen. RTL-Experte Nico Rosberg hatte vorher schon geunkt: „Dann wird am Knopf gedreht und gleich ist man vier Zehntel schneller.“ Hamilton fährt zwischenzeitlich auf Platz eins.

Welmeister Lewis Hamilton kam nicht über P4 hinaus
Weiterer Rückschlag indes für McLaren-Renault: Fernando Alonso und Stoffel Vandoorne landen lediglich auf den Plätzen 13 und 14.
Nervenkitzel gibt's schon in Quali-Abschnitt eins. Nach einem Motorschaden bei Daniel Ricciardo im dritten freien Training wird Red Bull mit dem Motorwechsel erst kurz vor Schluss des Qualifyings fertig. In einem letzten Schuss schafft es Ricciardo gerade so unter die ersten 15.
Beide Sauber belegen die letzten Plätze, Leclerc vor Ericsson. Nach seinem vierten Platz in Bahrain wird Pierre Gasly (Toro Rosso) nur 17.
So lief der Freitag
Aufatmen im Formel-1-Fahrerlager: Der für Freitag in Shanghai angesagte Regen bleibt bis auf die Schlussviertelstunde des zweiten Trainings in China aus - und damit auch die von vielen erwartete Reise ins Blaue am Wochenende. Die Teams haben ausreichend Zeit zum Testen.
Alle Zeiten hier: Die Ergebnisse im Überblick
Die ersten Erkenntnisse: Mercedes ist wieder schnell! Den Silberpfeilen kommen die kühleren Bedingungen in Shanghai entgegen. Lewis Hamilton dreht in beiden Sessions am Freitag die Bestzeit, jeweils vor Ferrari-Mann Kimi Räikkönen und Teamkollege Valtteri Bottas.
In der ersten Trainingssitzungen gehen bei der Konkurrenz die Augenbrauen hoch: Hamilton und Bottas fahren als einzige Top-Piloten ihre Bestzeit auf der eigentlich langsameren Soft-Mischung, während der Rest auf Ultrasoft setzt. Trotzdem hat Hamilton dreieinhalb Zehntel Vorsprung auf Räikkönen.
Im zweiten Training setzen auch die Silberpfeile auf Ultrasoft, die Abstände schieben sich gehörig zusammen: Um nur sieben Tausendstel muss sich Räikkönen geschlagen geben, die Top-4 liegen innerhalb von etwas mehr als einer Zehntel. Dazu gehört am Nachmittag (Ortszeit) dann auch Sebastian Vettel auf Rang vier. Im ersten Training muss sich der Deutsche noch hinter beiden Red Bulls mit P6 zufrieden geben.
"Wir sind hier noch nicht, wo wir sein wollen. Es fehlt noch etwas", zieht Vettel ein durchwachsenes erstes Fazit. "Heute war es gemischt. Der Nachmittag war ein bisschen besser, aber es ist allgemein schwer, das Auto ins richtige Fenster zu bringen." Gelingt das am Samstag jedoch, macht sich Vettel keine Sorgen. "Dann können wir die Pace entfesseln, die das Auto ohne Zweifel hat", so der Ferrari-Star.

Red Bull überzeugt vor allem auf den Long Runs
Glückliche Gesichter auch bei Renault: Nico Hülkenberg schafft es in beiden Trainings in die Top-10, steigert sich in Session zwei sogar auf Rang sechs.
Ärger gibt es hingegen bei McLaren: Erneut sorgt ein Boxenstopp-Vorfall für Aufregung. Bei Stoffel Vandoorne wird im zweiten Training das rechte Hinterrad nicht richtig festgezogen, der Belgier stellt sein Auto wenig später aus Sicherheitsgründen ab. Das nächste 'Unsafe-Release' nach dem Haas-Drama in Australien und Räikkönens Boxen-Unfall in Bahrain! Die FIA hatte bereits im Vorfeld des China GP angekündigt, die Stopps und vor allem die Schlagschrauber genauer unter die Lupe zu nehmen.
TV-Plan:
Samstag:
05:00 Uhr - 06:00 Uhr: 3. Freies Training (Zusammenfassung: RTL 07:00 Uhr)
08:00 Uhr - 09:00 Uhr: Qualifying (LIVE: RTL)
Sonntag:
08:10 Uhr: Rennen (LIVE: RTL)
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08:00 Uhr - 09:00 Uhr: Qualifying (LIVE: RTL)
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