Formel 1: Copygate um Racing Point
Red Bull fordert Aufklärung von der FIA

—
Die Kopieraffäre um den rosa Mercedes schlägt weiter hohe Wellen. Red Bull-Berater Helmut Marko meldet sich via "Spiegel" zu Wort.
Red Bull-Motorsportchefberater Helmut Marko (77) bezieht in der aktuellen Ausgabe des "Spiegel" Stellung zur Kopieraffäre zwischen Mercedes und Racing Point. Über das Urteil der FIA-Rennkommissare, die Racing Point zwar mir Punktabzug und einer Geldstrafe belegt haben, die Weiterfahrt mit dem illegal entstandenen RP20 aber erlaubten, sagt der studierte Jurist aus Graz: "Die FIA will mal wieder niemandem wehtun. Es ist ein Kompromissurteil, bei dem man sich vor der Frage drückt: Ist das Auto legal oder nicht?"
Sind die Fahrer 2020 vorsichtiger? Hier klicken
Racing Point stützt sich darauf, den Mercedes des Vorjahres nur auf Basis von Fotografien nachgebaut zu haben, was legal wäre – anders als der Nachbau auf Basis von Daten und Zeichnungen, wie die Konkurrenz vermutet. Das glaubt auch der Grazer. Marko: "Natürlich benötigt man mehr als Fotos. Bei derartiger Gleichheit braucht es Daten, Zeichnungen von Mercedes. Die FIA muss nun für Klarheit sorgen."

Red Bull-Motorsportchefberater Helmut Marko (77)
Laut Marko konnte die FIA mit diesem Kompromiss deshalb durchkommen, weil durch Corona und den verspäteten Saisonstart das Thema in der Versenkung verschwand. Der Österreicher: "Wenn Ferrari der zweite Platz in der Konstrukteurs-WM 2019 aberkannt worden wäre, hätte Red Bull als bisher Dritter 20 Millionen Dollar mehr erhalten." Sein Fazit lautet deshalb: "Es gibt auch Profiteure der Corona-Krise."
Mercedes-Teamchef Toto Wolff wehrt sich indes gegen entsprechende Anschuldigungen: „Das Auto mehr zu kopieren als von Fotos ist etwas, wovon wir wissen würden. Deshalb ist es aus meiner Sicht völliger Unsinn, dieses Argument zu verfolgen. Und ich werde unsere Marke entschieden verteidigen, wenn jemand diesen Weg einschlagen sollte.“
Service-Links