Am Freitag herrschte noch ein wenig Schockstarre im Fahrerlager. Nach der Präsentation von Formel-1-Rechteinhaber Liberty über die Zukunft der Königsklasse ab 2021 gaben sich die Entscheidungsträger noch bedeckt mit Äußerungen. Ferrari-Präsident Sergio Marchionne war gar nicht erst erschienen. Als er erfuhr, dass er nur die Zuhörerrolle spielen sollte, hat er seinen geplanten Flug wieder storniert.
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Am Samstag kam schon mehr Bewegung in den Zirkus. Über eine Stunde diskutierten beispielsweise Ferrari-Technikchef Mattia Binotto und Mercedes-Motorenboss Andy Cowell im Schatten einer Terrasse vor dem Motorhome der Italiener. Über die Strände in Sardinien sprachen sie sicherlich nicht. Formel-1-Sportchef Ross Brawn traf sich wenig später mit Toto Wolff. Gleichzeitig sprach F1-Marketingboss Sean Bratches lange hinter verschlossenen Red-Bull-Türen mit Helmut Marko und Christian Horner. "Es gibt jetzt konkrete Dinge, über die man reden kann", sagt Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff, "aber entschieden ist noch nichts."
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Gerade beim Motorenreglement wollen die Teams aber so schnell wie möglich Planungssicherheit. Besonders Red-Bull macht Druck, dass das von ihnen bevorzugte Motorformat (1,6 Liter Verbrennungsmotor mit Turbolader und einfachen KERS-System) so schnell wie möglich verabschiedet wird. Vielleicht, weil Red Bull schon die Zusage hat, dass Porsche ab 2021 für die Österreicher die Motoren baut? Markos Antwort auf die Frage nach einer künftigen Zusammenarbeit mit Porsche könnte man so verstehen: "Wenn, wenn, wenn - es gibt noch zu viele Wenns bei der Sache."

Von

Ralf Bach