Die Ferrari-Stars Charles Leclerc und Sebastian Vettel nehmen den Mexiko GP am Sonntag aus der ersten Reihe auf. Max Verstappen darf seine Poleposition für die Statistik zwar behalten, wird aber um drei Startplätze zurückversetzt, fährt noch hinter Lewis Hamilton als Vierter los.
So lief das Qualifying: Hier nachlesen
Grund: Verstappen hat auf seiner Pole-Runde die gelben Flaggen im Anschluss an den Abflug von Valtteri Bottas in der Zielkurve missachtet. "Die Stewards haben den Fahrer von Auto Nummer 33 (Max Verstappen) und die Teamverantwortlichen angehört, Video-, Audio- und Telemetriedaten gesichtet, die klar gezeigt haben, dass der Fahrer versucht hat, eine schnelle Rundenzeit zu setzen und seinen Speed im relevanten Sektor nicht verringert hat", heißt es in der offiziellen Urteilsverkündung der FIA.
Damit liegt ein Verstoß gegen die sportlichen Regeln vor, den die Stewards mit der Rückversetzung um drei Plätze in der Startaufstellung plus zwei Strafpunkten auf die Superlizenz des Fahrers ahnden.
Verstappen
Klar zu sehen: Verstappen passiert die gelbe Flagge
Weiter heißt es: "Der Fahrer von Auto 33 hat zugegeben, dass er sich des Unfalls von Auto 77 (Valtteri Bottas) bewusst war und das Auto links am Streckenrand gesehen hat. Der geschwenkten gelben Flagge war er sich aber nicht bewusst. Er hat eingeräumt, deshalb im Gelb-Sektor nicht seine Geschwindigkeit verringert zu haben."
"Die Stewards konnten anhand der Onboard-Aufnahmen von Auto 33 feststellen, dass die gelbe Flagge klar und eindeutig genug zu erkennen war." Damit ist auch das Argument von Red Bull widerlegt, wonach die LED-Signale am Streckenrand und am Lenkrad der Fahrer nicht ausgelöst hatten.
Ferner nennen die Regelhüter hier das beispielhafte Verhalten von Ferrari-Star Sebastian Vettel: "Der vorausfahrende Fahrer (Auto Nummer 5 - Vettel; d. Red.) hat seinen Speed gemäß den Regularien signifikant reduziert."
Vettel zur Causa Verstappen: "Ich bin nicht die Polizei"
Kurios: Verstappen hatte sich mit seinen Aussagen in der Pressekonferenz nach dem Qualifying selbst belastet. "Sah nicht so aus, oder?", hatte der Red-Bull-Pilot auf die Frage geantwortet, ob er verlangsamt habe. "Ich denke, wir wissen, was wir hier machen. Sonst würden wir keine Formel-1-Autos fahren. Wir wissen alle, was eine gelbe Flagge bedeutet. Aber es ist Qualifying, da gibt man eben alles", hatte Verstappen getönt.
Offenbar war sich der Holländer seiner Sache zu sicher, tat sich mit diesem Auftritt aber keinen Gefallen. Erst nach seinen Aussagen und mehr als anderthalb Stunden nach dem Qualifying leiteten die Stewards ungewöhnlich spät doch noch eine Untersuchung ein - und kamen schließlich zu dem Ergebnis, Verstappen die zweite Pole seiner Karriere wieder abzuerkennen.
Verstappens Runde und die fragliche Szene hier onboard:

Von

Frederik Hackbarth