Die Formel 1 ist sein Baby und die will er nicht zerstören - so äußert sich Ex-Forme-1-Boss Bernie Ecclestone zu einer möglichen Piratenserie.
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Update: Bernie Ecclestone dementiert die Berichte über die Planungen einer Piratenserie ab 2019. "Ich habe diese Meisterschaft über fast 50 Jahre lang aufgebaut, und darauf bin ich stolz. Das letzte, was ich will ist, dass ihr Schaden zugefügt wird", so Ecclestone gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.
Nach seiner Absetzung als Formel-1-Chefvermarkter tritt Bernie Ecclestone (86) jetzt nach. AUTO BILD MOTORSPORT erfuhr: Der Brite plant aus Rache für seinen Rauschmiss durch den neuen Besitzer der Formel 1, den amerikanischen Medienkonzern Liberty, eine Piratenserie. Sie soll der Formel 1 Konkurrenz machen und so schaden. Basis soll das so genannte GP1-Konzept sein, das Ecclestones Vertrauter Flavio Briatore schon 2013 angefangen hat zu entwickeln – und nun offenbar beendet hat.
So könnten die Formel-1-Autos 2017 aussehen:
Die Eckdaten: geringere Budgets, Einheits-Saugmotoren, einheitliche Chassis auf Basis aufgemotzter GP2-Autos. Es ist geplant, diese Serie ohne den Automobilweltverband FIA fahren zu lassen. GP2 und GP3-Teams sollen dafür angeworben werden. ABMS erfuhr zudem: Ecclestone versucht die Rennstreckenbetreiber, mit denen er bisher Verträge für Formel-1-Rennen ausgehandelt hat, exklusiv für die Piratenserie zu gewinnen. Dieser Versuch wird aber keinen Erfolg haben, weil laut EU-Beschluss jede Rennstrecke selbst entscheiden kann, wie viel Rennen von wie vielen Serien sie austragen kann.
Die großen Formel-1-Teams haben schon reagiert: Von Red Bull-Motorsportchef Helmut Marko ist zu hören: "Wir stehen voll hinter der Formel 1 und wollen mit geplanten anderen Serien nichts zu tun haben." Die Fernsehsender hätten zudem klare Verträge für Formel-1-Rennen, nicht für Serien mit anderen Namen. Kurz: Die Formel 1 sei nicht gefährdet.
In Formel-1-Kreisen wird Ecclestone zudem gewarnt. Er solle aufpassen, was er macht. Den Grund für die Warnung erfuhr ABMS ebenfalls: Ecclestone hat an Liberty auch seine eigenen Anteile (darunter fallen auch die Rechte für den exklusiven Paddock-Club) für 800 Millionen Euro verkauft. Aktionen, die der Formel 1 schaden, könnten als Vertragsbruch interpretiert werden und juristische Konsequenzen haben.