Formel 1: Ferrari oder McLaren?
Welche Alternativen hat Vettel ab 2021?

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Es wird das Jahr der Entscheidung für Sebastian Vettel. Bleibt er bei Ferrari oder wechselt er die Farbe?
Fakt ist: Vettels Vertrag bei den Roten läuft aus. Und: Eine Entscheidung über seine Zukunft hat er nach Informationen von AUTO BILD MOTORSPORT noch nicht getroffen.
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Der Hesse im Gespräch mit AUTO BILD MOTORSPORT: „Mein Fokus liegt jetzt erst einmal auf diesem Jahr. Ich liebe das Fahren noch immer. Aber als Racer willst du nicht nur fahren, du willst natürlich gewinnen. Das tun wir gegenwärtig zu wenig. Mein Erfolgshunger ist noch nicht gestillt. Aber mein Denken kreist nicht um einen neuen Vertrag, sondern um Lösungen, das Auto schneller zu machen.“
Heißt auch: Vettel will noch nicht über die Zukunft sprechen. Er bekennt sich aber auch nicht voll zu Ferrari.
Fakt ist: JEDER Rennfahrer will Ferrari fahren. Auch für Vettel sind Siege und Titel in Rot ein Lebenstraum.
Sein Kumpel Timo Glock hält es dennoch für möglich, dass die Diskussionen um Ferrarigate und den Betrugsverdacht rund um die Scuderia Einfluss auf Vettels Entscheidung haben könnten. Glock bei ran.de: „Eventuell zieht er daraus seine Konsequenzen. Ich könnte mir vorstellen, dass das für ihn ein Grund sein könnte zu sagen: ‚Das war es jetzt hier‘.“
Glocks Alternativvorschlag: „Vielleicht McLaren. Mit Andreas Seidl haben sie einen deutschen Teamchef unter dem es zuletzt nur nach oben ging. Die Konstellation kann ich mir gut vorstellen, er hätte bestimmt gerne einen erfahrenen deutschen Fahrer im Team.“

Fährt Vettel 2021 einen McLaren?
Dazu kommt: McLaren spannt wieder mit Mercedes zusammen. Für Vettel dürfte das eine spannende Kombination sein. Ein Deutscher mit deutschem Motor. Ein Insider zu AUTO BILD MOTORSPORT: „Seidl kennt Vettel gut aus der gemeinsamen Zeit bei BMW. Wenn Sebastian zu haben ist, wird er bestimmt über ihn nachdenken. Für McLaren-Mercedes wäre das außerdem ein starker PR-Coup.“
Laut Glock sei aber auch Mercedes keine unrealistische Variante für Vettel: „Ob für Valtteri Bottas oder gar Lewis Hamilton weiß nur Toto Wolff. Bei Red Bull scheint die Tür definitiv zu.“
Helmut Marko bestätigt im Gespräch mit ABMS: „Sebastian hat als viermaliger Weltmeister bestimmte finanzielle Forderungen. Da wir aber mit Max Verstappen einen längerfristigen Vertrag gemacht haben, der nicht gerade billig war, wollen wir uns ein zweites Schwergewicht nicht leisten. Das ist leider so. Seb müsste schon auf viel Geld verzichten. Das kann man aber nicht von ihm verlangen.”
Immerhin: Der Red Bull-Berater macht Werbung für seinen Ex-Schützling: „Sebastian ist ein bisschen in der Transferfalle”, sagt er. „Ferrari hat sich auf Leclerc festgelegt, wir uns auf Max Verstappen. Er kann in dieser Saison nur super Leistungen bringen – was ich ihm zutraue, wenn er ein Auto hat, das zu seinem Fahrstil passt. Sollte er Leclerc deutlich schlagen, muss Ferrari über ihn nachdenken. Und dann wäre er auch für Mercedes interessant. Sein deutscher Pass sollte da wahrlich nicht im Wege stehen.“
Fest steht: Vettel hat für die Zeit nach 2020 mehr als nur eine Alternative. Eine gute Ausgangsposition im Transferpoker.
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