Die Formel 1 ist hochmoderner Spitzensport, erfindet sich immer wieder neu. Doch nicht jede Neuerung muss auch gut sein - findet zumindest Mika Häkkinen: Der Weltmeister der Jahre 1998 und 1999 macht sich nach Ferraris Boxenstopp-Unfall in Bahrain für eine Rückkehr der Lolipop-Männer stark.
Ferrari
Beim Ferrari-Stopp brach sich ein Mechaniker das Bein
„Es ist vielleicht an der Zeit, zu überdenken, ob automatisierte Systeme der richtige Weg sind“, so Häkkinen. Die Formel-1-Teams setzen mittlerweile auf ein Ampelsystem, das dem Fahrer das Signal zum Abfahren gibt - dieses wird per Knopfdruck an den Schlagschraubern der Mechaniker ausgelöst.
„Wenn es um Menschenleben geht, sollten vielleicht auch Menschen die letzte Entscheidung treffen“, findet Häkkinen. Der Finne fürchtet sogar eine Abschaffung der Boxenstopps: „Sie sind ein wichtiger Bestandteil des Spektakels, deshalb sollten sie nicht verschwinden. Aber man sieht ja, beispielsweise an der Halo-Einführung, wie sehr die FIA um Sicherheit bemüht ist.“
Bei der FIA rennt Häkkinen mit seinen Aussagen indes offene Türen ein. Der Weltverband kündigte bereits an, die Sache unter die Lupe zu nehmen - vor allem die Schlagschrauber beim Reifenwechsel: „Wir werden uns das ansehen. Denn es sieht immer weniger nach einem Zufall aus“, so Renndirektor Charlie Whiting mit Blick auf die Häufung sogenannter 'Unsafe-Releases' in diesem Jahr. Whiting erinnert dabei auch an die Testfahrten, als Fernando Alonso ein Rad verlor. Bereits vor dem Räikkönen-Unfall in Bahrain waren beim Auftakt in Australien gleich beide Boxenstopps des Haas-Teams schiefgelaufen, wenn auch mit glimpflicheren Folgen.
Haas
Haas-Teamchef Günther Steiner schaut genau hin
Haas-Teamchef Günther Steiner erklärte ABMS zuletzt: „Wir haben deshalb ein zusätzliches Boxenstopp-Training eingelegt, die Positionen ausgetauscht und viel mit den Mechanikern geredet. Trotzdem bleiben bis zuletzt Zweifel. Weil Menschen, die unter enormen Druck stehen, eben Fehler machen können.“
Größere Einschränkungen oder gar eine Abschaffung der Boxenstopps erwartet Steiner aber nicht. „Wenn wir alles nur noch automatisieren, dann können wir gleich Roboter einsetzen. Wer schaut dann noch Formel 1?“, so der Österreicher. „Motorsport ist und bleibt gefährlich, so etwas kann passieren. Beim Fußball bricht sich auch manchmal jemand das Bein.“

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Von

Frederik Hackbarth