Charles Leclerc hat den etwa 40.000 holländischen Fans beim Red Bull-Heimspiel in Spielberg die orangene Party verdorben. Der Ferrari-Star siegt beim Großen Preis von Österreich vor Max Verstappen und Lewis Hamilton. Für Ferrari ist es der erste Sieg in Spielberg seit 2003.
Verstappen gewinnt zwar noch den Start, kann den Speed von Leclerc im Rennen mit stärker abbauenden Reifen aber nicht ganz mitgehen. Gleich dreimal (nach dem Start und jedem Boxenstopp) überholt der Monegasse den amtierenden Weltmeister und fährt mit 1,5 Sekunden Vorsprung über die Ziellinie. Damit verkürzt er seinen Rückstand in der WM auf 38 Punkte, liegt jetzt auf Rang zwei.
„Mit den ersten drei Reifensätzen waren wir extremem Abbau ausgesetzt“, sagt Red Bull-Motorsportchef Helmut Marko. „Aber im Rahmen des Möglichen haben wir Schadensbegrenzung betrieben.“
Carlos Sainz Ferrari ging in Flammen auf.
Bild: F1 TV

Dabei muss Leclerc in den letzten Runden noch zittern: Sein Gaspedal bewegte sich nicht mehr ganz in die Ausgangsposition zurück. Besorgniserregend ist das für den Ferrari-Star auch deshalb, weil sein Teamkollege Carlos Sainz in Runde 57 mit Motorschaden ausgerollt ist.
Brisant: Der rote Renner rollt brennend rückwärts in Richtung Strecke. Sainz kann deshalb nicht sofort aussteigen. Kurz wird dem Spanier heiß unterm Hintern, bevor er den Flammen doch noch rechtzeitig entkommt.
Mick Schumacher fuhr ein starkes Rennen und wurde mit Platz sechs belohnt.
Bild: Haas

Starke Leistung von Mick Schumacher: Der Haas-Pilot wird Sechster und holt seine nächsten acht WM-Punkte. Wichtiger noch: Er hat unter anderem Lewis Hamilton, Fernando Alonso und auch seinen Teamkollegen Kevin Magnussen überholt. Die Fans wählen ihn deshalb erstmals zum Fahrer des Tages. „Fantastische Leistung“, lobt auch Teamchef Günther Steiner am Funk.
Sebastian Vettel landet nach einem Wochenende zum Vergessen auf Platz 17. Wie schon im Sprint wird der Aston Martin-Star zwischendurch wieder ins Kiesbett befördert, diesmal von Pierre Gasly, der dafür eine 5-Sekunden-Strafe bekommt.
Am Funk schimpft der Deutsche über seinen Fahrerkollegen aus Frankreich: „Er muss die Kurve aufgeben. Ich hatte die Nase vorne. Was läuft falsch bei den Leuten?“ 
Danach gibt er sich im Interview bei Sky moderater: "Das war einfach ein blöder Tag für uns. Am Anfang waren wir zu langsam. Ich weiß nicht, ob ich einen Schaden hatte nach der ersten Runde, weil ich ein Trümmerteil aufgelesen habe. Auf den Medium-Reifen war es besser, aber leider wurde ich dann wieder getroffen. Vielleicht habe ich ja eine Zielscheibe auf dem Auto."
Mercedes-Pilot George Russell wird Vierter, Esteban Ocon Fünfter.

Formel 1 Grand Prix von Österreich
Ergebnis

1. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 1:24:24,312 Std.
2. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +1,532 Sek.
3. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +41,217
4. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +58,972
5. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +1:08,436 Min.
6. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas + 1 Rd.
7. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren + 1 Rd.
8. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas + 1 Rd.
9. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren + 1 Rd.
10. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine + 1 Rd.
11. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo + 1 Rd.
12. Alexander Albon (Thailand) – Williams + 1 Rd.
13. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin + 1 Rd.
14. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo + 1 Rd.
15. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri + 1 Rd.
16. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri + 1 Rd.
17. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin + 1 Rd.
Ausfälle:
Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull (25. Rd.)
Nicholas Latifi (Kanada) – Williams (49. Rd.)
Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari (57. Rd.)

Fahrer-Wertung
Stand nach 11 von 22 Rennen

1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 208 Pkt.
2. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 170
3. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 151
4. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 133
5. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 128
6. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 109
7. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 64
8. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine 52
9. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo 46
10. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine 29
11. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas 22
12. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren 17
13. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri 16
14. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin 15
15. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas 12
16. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri 11
17. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo 5
18. Alexander Albon (Thailand) – Williams 3
19. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 3

Konstrukteurs-Wertung

1. Red Bull 359 Pkt.
2. Ferrari 303
3. Mercedes 237
4. McLaren 81
5. Alpine 81
6. Alfa Romeo 51
7. Haas 34
8. Alpha Tauri 27
9. Aston Martin 18
10. Williams 3