Formel 1: Hybridmotoren bleiben bis 2023
So sieht die Formel 1 der Zukunft aus

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Das Treffen der Strategiegruppe blieb ohne Ergebnis. Der Look der neuen Autos steht trotzdem fast fest.
Es ist keine Überraschung: Das Treffen der Strategiegruppe (Hier klicken) gestern in London hat kaum Ergebnisse gebracht. Immerhin, so ist von einigen Quellen zu hören: Teams und Formel1/FIA sind sich wieder ein Stück nähergekommen.
Insbesondere beim Motor. Fest steht nach Informationen von AUTO BILD MOTORSPORT: Die aktuellen Hybridantriebe bleiben in ihrer jetzigen Form bis 2023 bestehen. Heißt auch: mit zwei Energierückgewinnungssystemen. Offenbar ist der Motor kein Schreckgespenst mehr für die Gegner von Mercedes. Jetzt, wo auch Ferrari, Honda und Renault die Technik verstehen, kommen sie immer näher ran an das einstige Wundertriebwerk aus Brixworth. Da macht es keinen Sinn, schon wieder alles umzuwerfen.
In Sachen Budgetgrenze und Geldverteilung gibt es dagegen noch keine Neuigkeiten. Ein Zweistufenplan scheint in Sachen Maximal-Etat wahrscheinlich. Die Rede ist von 160 Millionen Dollar – ohne Motor und Fahrergehälter sowie Marketing. Dazu diverse Standardteile, zu denen sogar das Lenkrad, Bremsen, Felgen, Getriebeteile und Antriebswelle sowie Boxenstopp-Equipment gehören soll.
Bei der Einnahmenverteilung pokert Liberty offenbar noch über den Anteil des Gewinns, den man ausschütten will. Fakt ist: Die Teams wollen mehr als die aktuellen 68 Prozent, Liberty Media will dafür angeblich Vermarktungsrechte an den Teams. Ferrari bekommt nach wie vor einen Sonderbonus.
Im Juni soll das finale Meeting stattfinden. Bis dahin hat man sich erneut vertagt. Eine Abstimmung wird es allerdings nicht geben. Die Teams können Einwände geltend machen. FIA und Liberty werden die neuen Regeln aber allein durchdrücken. Interessierte Mannschaften können sich dann einschreiben. Bleibt abzuwarten, ob die Teams es auf einen Boykott ankommen lassen.
Immerhin: Die neuen Aerodynamikregeln sind auf einem guten Weg. Formel-1-Sportchef Ross Brawn: „Da sind wir schon sehr weit.“

Die aktuellen Hybridantriebe bleiben in ihrer jetzigen Form bis 2023 bestehen.
„Wir wollen Autos, die sich junge Menschen als Poster an die Wand hängen“, erklärt Brawn die Philosophie. „Der zweite wichtige Punkt ist, dass die Fahrer mit diesen Autos wieder gegeneinander fahren können.“ Seit 18 Monaten arbeitet ein Team aus zehn Ingenieuren am Konzept, das bis Mitte 2019 in ein Reglement gegossen und ab 2021 in neue, futuristische Autos münden soll.
Neben dem Look ist dabei alles auf besseres Racing im Pulk ausgerichtet. Brawn: „Im Moment verliert das nachfolgende Fahrzeug 50 Prozent Grip, wenn es bis auf zwei, drei Wagenlängen aufschließt. Bei unserem Konzept werden wir diesen Verlust auf 20 Prozent reduzieren. Das ist keine Schätzung, sondern ein Wert, den wir bei unseren Versuchen gemessen haben.“
Das löst nicht nur das Überholproblem. Auch die Reifen (dann 18 statt 13 Zoll) leiden weniger, und die Balance des Fahrzeugs bleibt stabil. Das Rezept der Techniker-Truppe um den ehemaligen Ferrari-Technikchef: einfachere und wohl schmalere Flügel, weniger Leitbleche und Aufbauten, mehr Abtrieb über den Unterboden, dadurch weniger Verwirbelungen nach hinten und eine geringere Anfälligkeit für diese sogenannte „dirty air“.
Der von oben mächtig aussehende Unterboden bleibt nicht komplett flach, sondern bekommt ein Flügelprofil. Auf diese Weise will man den Boden-Ansaugeffekt aus den 80er Jahren nachahmen und gleichzeitig den negativen Einfluss der Flügel reduzieren. Dadurch sinken Gesamtabtrieb und die Kurvengeschwindigkeit.
Kein Problem für Brawn: „Wenn wir so weitergemacht hätten wie bisher, hätten wir die Autos sowieso bald einbremsen müssen.“
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