Formel 1: Leclerc und Kubica crashen
Bottas in Baku auf Pole

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Mercedes startet in Baku aus Reihe eins. Sebastian Vettel Dritter. Trainingsdominator Charles Leclerc wirft alles mit einem Crash in Q2 weg.
Diese Geschichte zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison: Ferrari gibt scheinbar die Pace vor, doch am Ende stehen wieder zwei Silberpfeile ganz vorn!
Nach drei Mercedes-Doppelsiegen zum Saisonstart gibt es im Baku-Qualifying die nächste Doppel-Pole für die Stuttgarter: Valtteri Bottas setzt sich mit einem neuen Rundenrekord von 1:40.495 Minuten knappe 0,059 Sekunden vor Teamkollege Lewis Hamilton durch.
Ergebnisse im Überblick: Zeiten und Zahlen aus Baku
Bis zum letzten Versuch liegt Hamilton auf Pole-Kurs. Dann schickt sich Ferrari-Pilot Sebastian Vettel an, dem Briten den ersten Startplatz abzunehmen - im ersten Sektor erzielt Vettel die absolute Bestzeit. Hamilton kontert indes mit dem Topwert im letzten Streckendrittel. Doch niemand hat Bottas auf der Rechnung. Der Finne überrascht alle: Ohne absolute Sektorenbestzeit, dafür aber mit drei persönlichen, kriegt er die beste Runde hin und schnappt sich in letzter Sekunde die Pole.
"Eine sehr nette Runde und ein schönes Gefühl", strahlt Bottas im Ziel. Anerkennung gibt es von Teamkollege Hamilton: "Valtteri hat einen außergewöhnlichen Job gemacht." Vettel bleibt mit drei Zehnteln Rückstand hingegen nur Startplatz drei am Ende eines mehr als schwierigen Qualifyings für Ferrari.
Das sagt Vettel nach dem Qualifying: "Kein Windschatten, keine Pole"
Eigentlich sieht die Scuderia nämlich lange wie der klare Pole-Favorit aus - doch dann geht in der zweiten Qualifyingrunde plötzlich alles schief.

Leclerc flucht: Crash in Kurve acht und das Aus in Q2
Vorausgesetzt das Chassis hat keinen Schaden genommen, wird der Ferrari-Rookie seine Aufholjagd im Rennen am Sonntag von Position neun aus angehen. Immerhin mit den härteren gelben Pneus, während die Spitze mit den roten weichen den Start in Angriff nimmt. Potentiell könnte das ein Vorteil sein für den Monegassen...
Leclercs Crash ist fast eine exakte Kopie von Robert Kubicas Unfall zu Beginn des Zeittrainings. Der Pole klappt sich an der kurveninneren Mauer in Turn acht das Vorderrad weg, knallt an der gleichen Stelle wie später Leclerc in die Bande. Wegen der Reparaturarbeiten an der Unfallstelle wird die Session in beiden Fällen für fast eine halbe Stunde unterbrochen - das Qualifying wird somit zum Marathon, dauert am Ende fast zwei Stunden!
Leclerc nach dem Crash: "Haue mir selbst eine runter"
Weil Kubicas Unfall ganz am Ende von Qualiabschnitt eins passiert, können mehrere Fahrer wegen der roten Flagge ihre schnellste Runde nicht mehr beenden. Prominentestes Opfer: Nico Hülkenberg. Der deutsche Renault-Pilot muss als 18. schon früh die Segel streichen.
"Heute war nicht gut. Insgesamt fehlt uns hier an diesem Wochenende das Vertrauen, ich fühle mich nicht so heimisch und wohl im Auto. Auf so einer Strecke zahlt man dafür einen hohen Preis", berichtet Hülkenberg. "Auch beim Set-up hinken wir von Beginn an hinterher und haben nicht wirklich das richtige hinbekommen. Wir können den Grip nicht finden."
Fürs Rennen (Start am Sonntag um 15.10 Uhr deutscher Zeit) wirft Hülkenberg die Flinte aber noch nicht ins Korn. "Wir wissen, dass Baku ein verrücktes Rennen sein kann. Man muss bis zum Ende dranbleiben, dann kann alles passieren."
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