AUTO BILD MOTORSPORT hat bereits Mitte März exklusiv berichtet, dass McLaren bei Mercedes wegen Antriebseinheiten ab 2018 angefragt hat. Und wir haben im Rahmen des GP Spanien einen Artikel veröffentlicht, wonach die Ehe McLaren-Honda kurz vor der Scheidung stehe.
Brown
Für McLaren-Boss Zak Brown ist das Maß voll
Zumindest unser letzter Bericht wurde von einigen Experten im Fahrerlager als „unmöglich“ abgetan. Knapp einen Monat später deutet alles daraufhin, dass sich unsere Informationen bestätigen. Grund sind die jüngsten Aussagen von McLaren-Boss Zak Brown. Der US-Amerikaner holt vor dem Kanada GP zum Rundumschlag gegen Motorpartner Honda aus. "Die Grenze ist erreicht", sagt er zu Reuters. "Fehlende Updates. Updates, die nicht das Level erreichen, das uns versprochen wurde. Das kann man nur bis zu einem gewissen Grad akzeptieren", ätzt Brown über die Zusammenarbeit mit Honda.
Hintergrund: Das für das Rennen in Montreal geplante Update wurde nicht rechtzeitig fertig. Und wann es geliefert werden kann, weiß man in Japan auch nicht. Brown weiter: "Die Ingenieure von Honda arbeiten hart, aber sie kämpfen und scheinen nicht mehr weiter zu wissen. Ein Jahr in der Formel 1 ist eine Ewigkeit. Drei Jahre sind wie ein Jahrzehnt. Und so wie jetzt kann man nicht ewig weitermachen."
McLaren
McLaren will in Zukunft mit Mercedes weitermachen
Auch, weil man Superstar Fernando Alonso einen Grund zum Bleiben geben wolle. Der Spanier hatte immer wieder gemotzt: "Wir haben nur ein Problem, und das ist unsere Antriebseinheit. Sie ist nicht zuverlässig und hat keine Power."
Nach Informationen von AUTO BILD MOTORSPORT ist die Entscheidung längst gefallen: Eine Trennung von Honda ist beschlossene Sache und auch der Daimler-Vorstand hat einer Zusammenarbeit bereits zugestimmt. Die aktuellen Interviews sollen den öffentlichen Vollzug kommunikativ vorbereiten. Sauber würde damit einziges Honda-Werksteam und McLaren mit Kundenmotoren von Mercedes beliefert werden.

Von

Ralf Bach