Das hatte sich Red Bull ganz anders vorgestellt: Nach den starken Trainingsauftritten war das Team um WM-Spitzenreiter Max Verstappen der haushohe Favorit auf die Pole-Position im Mexiko-Qualifying. Im entscheidenden Top-10-Shootout bricht die Performance der Bullen aber dramatisch ein. "Wir haben in Q3 ganz klar unterperformt", stellt Teamchef Christian Horner klar.
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Verstappen selbst ärgert sich: "Das war von unserer Seite aus ein schreckliches Qualifying. Dann verdient man es auch dort zu stehen, wo wir jetzt stehen." Obwohl der Holländer bei den steigenden Streckentemperaturen zunehmend mit der Balance seines Red Bull kämpft, glaubt er: "Die erste Runde in Q3 war der Horror, aber die zweite sah ganz gut aus. Das hätte trotzdem für die Pole reichen können."
Wäre da nicht Yuki Tsunoda gewesen: Der Rookie von Juniorteam AlphaTauri bummelt im Mittelsektor rum, als von hinten die schnellen Bullen kommen. Sergio Perez lässt sich davon irritieren und kommt von der Strecke ab. "Ich weiß nicht wirklich, was passiert ist. Beide sind vor mir weit gegangen, ich habe nur noch Staub gesehen und bin vom Gas, weil ich dachte, es gibt eine gelbe Flagge. Dann war die Runde natürlich zerstört", sagt Verstappen.
Lewis Hamilton gratuliert Valtteri Bottas zur Mexiko-Pole
Bild: Mercedes
Red-Bull-Teamchef Christian Horner ist wenig begeistert vom Japaner: "Wir wurden tsunodert", kommentiert er angefressen die Fragen zu Red Bulls unerwarteter Niederlage. "Ich weiß wirklich nicht, warum Yuki dort herumfährt", ärgert sich der Brite, dessen Rennstall sich aber auch Kritik gefallen lassen muss. "Bei zwei Teams, die zusammengehören, muss die Kommunikation einfach deutlich besser laufen. Yuki hätte da niemals sein dürfen", findet Ex-F1-Pilot und Sky-Experte Karun Chandhok.
Im engen WM-Duell mit Mercedes kann Red Bull der Patzer teuer zu stehen kommen. Teamchef Horner wirft die Flinte aber noch nicht ins Korn: "Natürlich sind wir heute enttäuscht, aber auch optimistisch für morgen, denn wir haben ein schnelles Rennauto." Trotzdem macht sich Horner keine Illusionen: "Auf den Geraden hat Mercedes guten Speed, deswegen wird es schwer. Lange dicht hinterherfahren, kann man nicht, weil sonst die Temperaturen außer Kontrolle geraten."
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Verstappen wittert seine beste Chance deshalb auf dem langen Weg zur ersten Kurve: "Wir müssen uns jetzt auf den Start fokussieren und sehen, was in Turn eins passiert. Startplatz drei ist zwar nicht super, aber immer noch besser als der zweite." Auf dem steht WM-Rivale Lewis Hamilton. Der Brite startet hinter Pole-Setter Valtteri Bottas von der schmutzigen Fahrbahnseite. Unverhofft findet sich Mercedes damit in der Rolle des Gejagten wieder.
"Unsere ganzen Planungen waren eigentlich darauf ausgerichtet, was wir machen, wenn wir von drei und vier losfahren", räumt Sportchef Toto Wolff ein. "Ich bin aber sehr happy, dass wir das Momentum zurückgewonnen haben. Wir waren weit hinten, ab Q2 haben wir dann aber plötzlich unser Potenzial entfaltet. Red Bull hingegen hat keinen Fortschritt mehr erzielt. Warum, weiß ich genauso wenig wie sie wahrscheinlich selbst."
Auch Lewis Hamilton erklärt: "Wir sind alle schockiert, dass wir vorne sind. Sie waren das ganze Wochenende schneller, erst sechs Zehntel, dann immer noch vier. Egal, was wir auch gemacht haben, wir haben die Lücke nie schließen können." Der Brite beteuert: "Dass wir heute die Pole holen, lag einfach zu keinem Zeitpunkt auf dem Tisch. Es ist wirklich verrückt. Aber ich bin natürlich sehr dankbar, dass es jetzt so für uns aussieht."

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Von

Frederik Hackbarth