Weltmeister Max Verstappen dominiert auch das Abschlusstraining vor dem Qualifying zum Miami GP (22.00 Uhr deutscher Zeit, live auf Sky), brennt am Samstagmittag Ortszeit eine Rundenzeit von 1:27.535 Minuten in den Asphalt des Miami International Autodrome. Ferrari-Star Charles Leclerc fehlen als erstem Verfolger bereits vier Zehntel auf die Verstappen-Zeit.
Mit Blick aufs Qualifying hat Red Bull die Roten aus Maranello nach Leclercs Pole letztes Wochenende in Baku aber trotzdem wieder auf dem Zettel. Teamchef Christian Horner erklärt warum: "Ferraris Energieverteilung spielt ihnen auf dieser Strecke vor allem über eine Runde in die Karten. Ihr System und wie sie wieder aufladen, ist dafür einfach sehr effizient. Deshalb gehen wir davon aus, dass sie im Qualifying wieder eine Rolle spielen", sagt der Brite.
"Die Teams haben natürlich die ganzen GPS-Daten und können entsprechend Overlays mit ihren Gegnern erstellen und dadurch sehen, wie sie sich die anderen in bestimmten Kurven schlagen", analysiert Ex-F1-Pilot und TV-Experte Anthony Davidson Horners Theorie.
Was zeigt Ferrari im Quali-Mode?
Bild: Ferrari

Zwar ist Ferrari mit Upgrades, vor allem im Bereich des Unterbodens, nach Florida gereist und versucht damit die Lücke zur Spitze zu schließen. Teil der Wahrheit ist aber auch, dass Verstappen im Abschlusstraining in allen drei Sektoren die Bestzeit erzielt und sich mittlerweile rundum wohlfühlt im Auto. Hinzu kommt: Leclercs Longrun am Samstag zeigt, dass der Ferrari die Hinterreifen wieder schneller auffrisst, was sie Scuderia im Rennen einbremsen dürfte.
Ob indes Baku-Sieger Perez Verstappen auch dieses Wochenende wieder herausfordern kann, scheint fraglich: Nach seinem mauen Freitag kann der Mexikaner auch im dritten Training die Pace des Teamkollegen nicht mitgehen, hat als Dritter schon über eine halbe Sekunde Rückstand. Als Vierter sortiert sich Carlos Sainz im zweiten Ferrari ein, noch vor den beiden überraschend starken Alpines von Esteban Ocon und Pierre Gasly.
Größere Zwischenfälle gibt es in der ersten Samstagssession zwar nicht, viele Autos rutschen auf dem anspruchsvollen Straßenkurs aber von der Bahn, allen voran die beiden Mercedes von George Russell und Lewis Hamilton, die neben Problemen mit der Pace nun auch wieder mehr Bouncing zu beklagen haben.
Nico Hülkenberg war erneut schneller als sein Teamkollege.

Bild: LAT / Haas

Positiver läuft das Training für Nico Hülkenberg: Zwar räubert der Deutsche am Ausgang von kurve acht einmal hart über die Kerbs und weist sein Team danach am Funk an, den Unterboden zu checken - nachdem er wieder grünes Licht hat, knallt Hülkenberg aber immerhin die achtschnellste Rundenzeit hin.
Lob für den Deutschen gibt es deshalb von Ex-Weltmeister Jenson Button: "Das dürfte Kevin (Magnussen, Teamkollege; d. Red.) ganz schon wehtun: Nico hat schon einiges aus seinen Reifen gezogen bis zu dem Moment in Kurve acht auf seinem ersten Versuch. Auf dem zweiten ist er dann trotzdem deutlich schneller", sagt Button und schlussfolgert in Bezug auf Hülkenberg: "Es könnte ein gutes Quali-Ergebnis für ihn werden. Er scheint die Strecke hier wirklich zu genießen, obwohl es das erste Mal für ihn ist."

Formel 1 Grand Prix von Miami
3. Freies Training

1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 1:27,535 Min.
2. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +0,406 Sek.
3. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +0,515
4. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +0,590
5. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +0,872
6. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpine +0,893
7. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo +0,921
8. Nico Hülkenberg (Emmerich) – Haas +0,962
9. Alexander Albon (Thailand) – Williams +1,026
10. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +1,071
11. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas +1,072
12. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin +1,083
13. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +1,183
14. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +1,188
15. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo +1,539
16. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri +1,644
17. Logan Sargeant (USA) – Williams +1,729
18. Oscar Piastri (Australien) – McLaren +1,840
19. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +1,866
20. Nyck de Vries (Niederlande) – Alpha Tauri +1,912

Von

Frederik Hackbarth