Ist das die Zukunft der Formel 1? In Silverstone fährt die Königsklasse erstmals in ihrer Geschichte die Pole-Position durch ein so genanntes Sprintqualifying aus, ein Mini-Rennen über 100 Kilometer. "Das Rennen war kürzer, als hier Antworten zu geben", witzelt Aston-Martin-Star Sebastian Vettel nach der Zieldurchfahrt.
Der Deutsche ist trotzdem überzeugt, dass das neue Format noch öfter zum Einsatz kommt - zwei weitere Sprints diese Saison in Monza und Sao Paulo sind ohnehin schon geplant. "Es war nicht schlecht. Ich kann mir vorstellen, dass wir in Zukunft mehr davon sehen. Die Leute mögen es sicher, es ist besser als ein Freies Training zu schauen", sagt Vettel und hebt einen weiteren positiven Aspekt hervor: "Das Qualifying gestern hat Spaß gemacht. Es ist nett, schon am Freitag was zu haben, das zählt."
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Auseinander gehen die Meinungen allerdings dazu, dass der Sprint-Sieger in den offiziellen Statistiken die Pole zugesprochen bekommt und nicht der Schnellste des Qualifyings. "Ich denke, das ist falsch und sie sollten es ändern. Es ist eine neue Disziplin, also sollte man einfach eine neue Statistik dafür machen", sagt Vettel.

Verstappen knöpft Hamilton die Pole ab

Selbst Sprint-Sieger Max Verstappen räumt als Profiteur der Regelung ein: "Ich bin über die Linie gefahren und wurde zur Pole beglückwünscht. Es fühlt sich ein bisschen komisch an. Die Pole bedeutet zwar was, aber es ist anders, als wenn du im Qualifying die perfekte Runde hinlegst." Und noch etwas hat Verstappen am neuen Format nicht gefallen: "Ein zweites Freies Training zu absolvieren, aber nichts am Auto ändern zu dürfen, ist nicht richtig. Es ist ein bisschen eine Lotterie, das richtige Set-Up zu finden."
Max Verstappen war am Ende wieder vor Lewis Hamilton
Bild: Mercedes
Lewis Hamilton, der seinen ersten Startplatz im Sprint an Verstappen verliert, findet: "Das Qualifying ist aufregender, aber insgesamt macht dieses Format das Wochenende besser und schöner. Ich denke, die Fans mögen es, denn es ist gut mehr Rennen zu haben." Allein die Spannung im Mini-Rennen lässt für den Weltmeister noch zu wünschen übrig: "Man braucht mit diesen Autos leider Boxenstopps und die Strategie, um das Racing zu verbessern."
Mercedes-Teamchef Toto Wolff führt noch ein anderes Argument an: "Ich finde es ganz gut, aber statt 17 Runden können wir auch nur fünf oder acht fahren, weil niemand nach dem Start mehr Risiko eingehen will." Zumindest Valtteri Bottas hat seinem Boss genau zugehört: "Der Sprint hat schon Spaß gemacht, aber gerade wenn man gegen den Teamkollegen fährt, ist ein Crash das Letzte, was du riskieren willst." Entsprechend brav hält sich Bottas in der Startphase zurück.
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Ganz anders Fernando Alonso: Der Altmeister geht mit dem Messer zwischen den Zähnen in den Sprint. "In der ersten Kurve bin ich sehr spät in die Eisen und hatte Glück, dass ich nicht gecrasht bin“, resümiert der Alpine-Star. „In der nächsten Kurve habe ich es wieder so gemacht, war immer sehr aggressiv auf der Bremse. Ich wusste nicht, ob das gut geht." Tut es: Alonso fährt in der ersten Runde von Platz elf auf die fünfte Position nach vorne.
Der Schlüssel: Während die meisten Piloten auf Medium-Reifen starten, hat der Spanier die weichen Pneus aufgeschnallt – und fährt damit zu Beginn Kreise um die Konkurrenz. Als seine Reifen abbauen, fällt der Alpine-Pilot zwar wieder etwas zurück, am Ende wird der Mann des Sprints für seinen Mut aber mit Platz sieben belohnt: "Ich hatte keine wirkliche Strategie heute, habe es aber auf jeden Fall genossen."

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Von

Frederik Hackbarth