UPDATE: Strafe für Charles Leclerc: Ausgerechnet bei seinem Heimrennen wird der Ferrari-Star drei Startplätze nach hinten versetzt und muss von Platz sechs starten. Die Rennkommissare kamen nach einer Anhörung und der Auswertung der Daten und TV-Bilder zu der Überzeugung, dass Leclerc im entscheidenden Durchgang des Qualifyings Lando Norris im McLaren behindert hatte. Allerdings gaben sie eher dem Team anstatt dem Fahrer die Schuld. 
Für Leclerc setzt sich damit eine Pech-und-Pannenserie bei seinem Heim-Grand-Prix fort. Bis zum vergangenen Jahr hatte er weder in der Formel 2 noch in der Formel 1 überhaupt das Ziel erreicht, vor rund zwölf Monaten hatte er nach der Pole Position einen Podiumsplatz verpasst und war Vierter geworden. 
Von seiner nachträglichen Strafe profitiert am Sonntag (15.00 Uhr/Sky) in der Startaufstellung der Franzose Esteban Ocon im Alpine, der von Platz vier auf drei vorrückt. Leclercs spanischer Teamkollege Carlos Sainz beginnt nun von Position vier und Rekordweltmeister Lewis Hamilton im Mercedes von Platz fünf. Die Pole hatte sich Weltmeister Max Verstappen im Red Bull vor Fernando Alonso im Aston Martin gesichert.

Herzschlagfinale im Monaco-Qualifying

Herzschlagfinale im wichtigsten Qualifying des Jahres: Max Verstappen schnappt sich in letzter Sekunde die Pole für den Monaco GP, verdrängt um 84 Tausendstel noch Altmeister Fernando Alonso von der Spitze. Für Verstappen, der 2021 bereits einmal das Rennen in Monte Carlo gewinnen konnte, ist es die erste Pole im Fürstentum.
Dabei liegt der Weltmeister mit seinen Zwischenzeiten beim letzten Versuch nach den ersten beiden Sektoren noch zwei Zehntel hinten. Dann aber packt Verstappen den Hammer aus: "Ich habe alles riskiert, denn der erste Sektor war nicht ideal, da war ich bisschen zu vorsichtig. Ich wusste, dass ich hinten dran bin, deswegen habe ich im letzten Sektor alles rausgehauen und auch paar Mal die Leitplanke geküsst", grinst der Niederländer: "Meine erste Pole in Monaco, ich bin sehr happy!"
In den letzten Sekunden verliert Fernando Alonso doch noch die Pole.
Bild: Aston Martin

Ein bisschen Enttäuschung hingegen bei Alonso, der schon schnupperte an seiner ersten F1-Pole seit über zehn Jahren! "Schade für uns mit dem letzten Sektor, aber das ist hier einfach unser Schwachpunkt auf dieser Strecke mit dem Auto. Am Ende war Max so ein bisschen schneller und hier bedeutet die Pole einfach sehr viel, auch der Weg zu Kurve eins ist eher kurz", erklärt der Spanier, der mit komplett verschwitztem Overall aus seinem Aston Martin steigt. Kein Wunder: "Ich pushe hier wie ein Tier", hatte Alonso dem Team am Funk während Q3 mitgeteilt.
Gegen Verstappen reicht es trotzdem knapp nicht, der Niederländer zeigt sich auch mit Blick aufs Rennen entsprechend selbstbewusst: "Hier kann natürlich immer viel passieren, es gibt oft Chaos. Aber unser Auto ist schnell genug von der Pace her, das sollte also nicht das Problem sein. Wir müssen es aber sauber und ruhig halten."
Sergio Perez muss nach einem Crash vom letzten Platz in den Monaco-GP starten.
Bild: F1/Twitter

Etwas, das Titelrivale und Vorjahressieger Sergio Perez schon am Samstag nicht gelingt: Der Mexikaner crasht schon in Q1, verliert in St. Devote das Heck und schlägt hart in die Bande ein. Rote Flagge und letzter Platz für Perez, vor allem aber ein herber Rückschlag in der Weltmeisterschaft für den WM-Zweiten.
Platz drei im Qualifying geht an Lokalmatador Charles Leclerc im Ferrari vor Überraschungsmann Esteban Ocon im Alpine. In Reihe drei stehen der zweite Ferrari von Carlos Sainz und Rekordweltmeister Lewis Hamilton, dessen Mercedes nach seinem Abflug im Abschlusstraining wieder rechtzeitig fit ist.
Der Deutsche Nico Hülkenberg scheidet im Haas schon in Q1 aus, nimmt den Grand Prix in seiner Wahlheimat am Sonntag nur als 18. auf, eine Position hinter Haas-Teamkollege Kevin Magnussen.

Formel 1: Grand Prix von Monaco
Qualifying, Ergebnis

1. Max Verstappen (Niederlande) - Red Bull 1:11,365 Min.
2. Fernando Alonso (Spanien) - Aston Martin +0,084 Sek.
3. Charles Leclerc (Monaco) - Ferrari +0,106
4. Esteban Ocon (Frankreich) - Alpine +0,188
5. Carlos Sainz Jr. (Spanien) - Ferrari +0,265
6. Lewis Hamilton (Großbritannien) - Mercedes +0,360
7. Pierre Gasly (Frankreich) - Alpine +0,568
8. George Russell (Großbritannien) - Mercedes +0,599
9. Yuki Tsunoda (Japan) - Alpha Tauri +0,717
10. Lando Norris (Großbritannien) - McLaren +0,889
11. Oscar Piastri (Australien) - McLaren 1:12,395
12. Nyck de Vries (Niederlande) - Alpha Tauri 1:12,428
13. Alexander Albon (Thailand) - Williams 1:12,527
14. Lance Stroll (Kanada) - Aston Martin 1:12,623
15. Valtteri Bottas (Finnland) - Alfa Romeo 1:12,625
16. Logan Sargeant (USA) - Williams 1:13,113
17. Kevin Magnussen (Dänemark) - Haas 1:13,270
18. Nico Hülkenberg (Emmerich) - Haas 1:13,279
19. Zhou Guanyu (China) - Alfa Romeo 1:13,523
20. Sergio Perez (Mexiko) - Red Bull 1:13,850

Von

Frederik Hackbarth