Kurioser Auftakttag zum Großen Preis von Bahrain für Sebastian Vettel: Gegen Ende des zweiten Freien Trainings in Sakhir am Freitag demolierte sich der Ferrari-Fahrer bei einer Kollision mit Sergio Perez (Force India) nach der Boxenausfahrt den Frontflügel seines SF-15T. „Ich hatte einen Bremsdefekt und dann hat mir Perez den Flügel abgefahren“, kommentierte Vettel die ungewöhnliche Szene noch im Auto via Funk an sein Team. Kurze Zeit später erklärte der Heppenheimer: „Ich wollte für Kurve eins bremsen und die überholenden Autos vorbeilassen. Dann hörte mein Auto auf einmal auf zu verzögern. Es sah nach etwas mechanischem aus, das vorne rechts gebrochen ist.“ Die Zusammenkunft mit Perez blieb dabei nicht ohne Folgen.
Bericht der ersten Freitagssession: Ferrari gibt den Ton an
Vettel
Rumms, da war es passiert: Sebastian Vettel kollidiert nach einem Bremsproblem mit Sergio Perez
Auf Grund der umherliegenden Teile von Vettels kaputtem Frontflügel brachte die Rennleitung kurzzeitig die rote Flagge heraus. Vettel richtete derweil seine Worte an Unfallgegner Perez: „Ich konnte nicht wirklich etwas machen, will mich für den Vorfall aber entschuldigen. Ich habe mir dabei mein Auto beschädigt und hoffe, ich haben ihm nicht den Reifen aufgeschlitzt“, so der vierfache Weltmeister. Wenngleich sie von Konsequenzen absahen, schauten sich die Rennstewards die Kollision nach dem Training genauer an, genauso wie einen weiteren Vorfall, der im Zuge der Unterbrechung entstand. Vettels Teamkollege Kimi Räikkönen und auch Lewis Hamilton verließen dabei die Boxengasse nicht auf korrekte Art und Weise: Als die Ampel für die letzten Minuten wieder auf grün sprang, überholten sie am Boxenausgang den Sauber von Marcus Ericsson. Für Räikkönen setzte es eine Verwarnung.

Rosberg & Hamilton warnen vor Ferrari

Der einzige der Top-Piloten von Mercedes und Ferrari, der am Freitag ohne derartigen Zwischenfall über die Runden kam, war Nico Rosberg, der sich auch die Tagesbestzeit in Bahrain schnappte. Der Deutsche verwies seinen Stallkollegen Hamilton mit einem Zehntel Vorsprung auf Platz zwei, dahinter folgten zum Auftakt in das vierte Rennwochenende der Saison mit einer halbe Sekunde Rückstand auf den Plätzen drei und vier die Ferraris von Räikkönen und Vettel. Bei den Silberpfeilen machte man sich für das weitere Wochenende trotz der Doppelführung am Freitag schon auf Angriffe durch die Scuderia gefasst. Im ersten Training des Tages waren beide Ferraris noch ganz vorne positioniert. „Am Abend haben wir gesehen, dass wir wieder sehr schnell auf einer Runde sind - aber auch, dass Ferrari uns auf dem Longrun sehr gefährlich werden kann”, sagte Rosberg.
Mercedes
An Nico Rosberg fürhrte im zweiten Bahrain-Training kein Weg vorbei: Der Deutsche fuhr die Bestzeit
In Bezug auf die Konkurrenz aus Maranello fügte er an: „Es sieht so als, als seien sie eine echte Bedrohung.” Auch Stallgefährte Hamilton, der die WM nach Siegen in Australien und China mit 68 Punkten vor Vettel (55) und Rosberg (51) anführt, machte die Gefahr in Rot mehr Sorgen als sein knapper Rückstand auf den Teamkollegen am Freitag. Die Geschwindigkeit von Ferrari fand er beunruhigend, denn in Rennform seien die Italiener sehr schnell, so Hamilton. „Sie werden sehr nah dran sein”, prophezeite der Weltmeister, der sich im vergangenen Jahr noch ohne Störenfriede einen faszinierenden Zweikampf mit Rosberg geliefert und in Bahrain vor dem Deutschen gewonnen hatte. Das wird diesmal aller Voraussicht nach anders, denn Vettel und Räikkönen scheinen nach den ersten Eindrücken in der Wüste absolut in Schlagdistanz. (fh/dpa)
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