Dieses Thema beschäftigt die Formel 1: Auch am ersten Trainingstag in China gibt es wieder einen Vorfall beim Reifenwechsel! McLaren-Pilot Stoffel Vandoorne muss sein Auto in der zweiten Session nach Verlassen der Box am Streckenrand abstellen, weil das rechte Hinterrad nicht korrekt montiert ist. Nach Fernando Alonso bei den Testfahrten, beiden Haas-Piloten in Australien und zweimal Kimi Räikkönen in Bahrain, schon der sechste Vorfall dieser Art in der noch jungen Saison!
McLaren
Der Nächste, bitte! Vandoorne muss sein Auto parken
Die FIA hatte wegen dieser Häufung bereits am Donnerstag angekündigt, die Boxenstopps genauer unter die Lupe zu nehmen. McLaren muss indes, wie Haas und Ferrari bei Räikkönens erster Panne im Bahrain-Training, für das 'Unsafe-Release' bei Vandoorne 5.000 Euro Strafe zahlen. Für den Verstoß im Rennen, bei dem sich ein Mechaniker das Bein brach, hatte Ferrari sogar 50.000 Euro berappen müssen.
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Am Freitag stellt die Scuderia dann auch klar, wie es zu dem Boxen-Drama kommen konnte. „Wir haben ein Prozedere, das die Stopps im Rennen möglichst sicher machen soll. Es besteht aus drei Komponenten: Der menschlichen (den Mechanikern; d. Red.), der mechanischen (den Schlagschraubern; d. Red.) und einer elektronischen Überwachung (ein Sensor; d. Red.)“, erklärt Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene.
Renault
So sieht das elektronische Überwachungssystem aus
Im Bild rechts ist anhand des Beispiels Renault zu sehen, wie so ein elektronisches Überwachungssystem in der F1 aussieht: Jeder Schlagschrauber hat eine eigene Ampel, die erst grün wird, wenn der Mechaniker fertig ist. In der Abbildung rechts sind drei Mechaniker schon fertig, der Reifenwechsler hinten links noch nicht: Die Ampel bleibt deswegen noch rot. Erst wenn alle Sensoren grünes Licht geben, wird auch die große grüne Ampel ausgelöst (s. Bild oben).
Bei Ferrari kam es in Bahrain aber zum Fehler der elektronische Überwachung: „Das Problem hinten links wurde von dem elektronischen System nicht perfekt gelesen, deswegen gab es zu früh grünes Licht“, so Arrivabene.
Das System ist darauf konditioniert, zu überprüfen, ob ein Rad befestigt und der Schlagschrauber aktiviert wurde. Das Problem beim Räikkönen-Unfall: Das alte Rad war noch gar nicht entfernt worden - der Schlagschrauber musste ein zweites Mal aktiviert werden, weil das Rad nicht runterging. Den ersten Versuch wertete das System bereits als abgeschlossenen Reifenwechsel und das Drama nahm seinen Lauf.

Von

Frederik Hackbarth