Formel 1 steuert aus der Krise
Ein Krimi zur richtigen Zeit

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Die Formel 1 schlägt dem Krisengerede mit ihrem spektakulären Auftritt in Silverstone ein Schnippchen: Auch in Deutschland steigt das Interesse wieder.
Bild: Getty Images
Der 'Tatort' am Sonntagabend hatte die schlechtesten Einschaltquoten für eine neue Folge der beliebten Fernsehserie seit 2010 - wie man einen Krimi zur richtigen Zeit bringt, das zeigte den Programmleitern am gleichen Tag die Formel 1, die nach dem Renn-Spektakel von Silverstone auf ein Ende ihrer Image-Krise hoffen darf. „Manchmal passieren die Dinge zum richtigen Zeitpunkt”, sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. Vor der Rekord-Kulisse von 140.000 Zuschauern an der Strecke hatte der neunte Saisonlauf Action wie lange nicht geboten. Zuletzt hatte es immer wieder Diskussionen um fehlende Spannung und überfällige Reformen gegeben. „Ich denke, diese Ansichten sind immer noch zulässig. Aber wir dürfen nicht überreagieren und behaupten, alles sei falsch”, sagte WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton.
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Dem um sein Lebenswerk besorgten Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone dürfte nur der Ausgang des Sonntagskrimis in der Grafschaft Buckinghamshire nicht so ganz gefallen haben. Hatte er doch zuvor erklärt, nur Siege von Hamiltons Mercedes-Rivale Nico Rosberg könnten das Interesse an der Rennserie vorläufig retten. „Wenn man denkt, dass Hamilton am Sonntag gewinnt, verliert man das Interesse. Aber wenn Nico gewinnt, schauen die Leute vielleicht weiter zu”, hatte Ecclestone gesagt. Unter dem Eindruck der anhaltenden Mercedes-Dominanz und der fehlenden Konkurrenzfähigkeit vieler Teams hatte die Strategiegruppe der Formel 1 schon vor dem Grand Prix von Großbritannien Reformen beschlossen.
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