Es ist das jüngste Formel-1-Team im Feld: Haas, 2015 aus der NASCAR in die Formel 1 eingestiegen, mit dem Modell, möglichst viele Teile von Ferrari zu beziehen. Damit war der US-Rennstall sofort bei der Musik, tritt seither aber auf der Stelle. Mehr als Mittelfeld ist in der Formel 1 für Haas nicht drin.
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Daher erwägt Teambesitzer Gene Haas nun offen einen Ausstieg aus der Königsklasse des Motorsports: „Ich warte mal ab, wie der Saisonbeginn läuft. Aber sollten wir erneut ein so schlechtes Jahr haben, sieht es nicht gut aus“, gibt er gegenüber „Autosport“ zu. „Wir stehen im fünften Jahr unseres Engagements. Und wir haben immer betont – wir machen das mal fünf Jahre und sehen, wo uns das hinbringt. Dann schätzen wir die Lage neu ein. Ich sage nicht, dass wir aufhören. Aber wir müssen abwägen, ob es Sinn macht, sich für weitere fünf Jahre zu verpflichten.“
Haas
Gene Haas verliert die Lust an der Formel 1
Die Schritte, die 2021 gemacht werden (neues Reglement, Budgetdeckel, faire Geldverteilung) sind dazu da, das Feld enger zusammenzuführen. Das ist auch dringend notwendig. Haas: „Manchmal geht mir durch den Kopf, dass wir eigentlich gar nicht in der Formel 1 antreten, sondern eher in der Formel 1,5. Es gibt Rennen, da sehe ich den Speed der besten drei Rennställe und denke: ‘Wow! Wie können wir um so viel langsamer sein? Was machen wir falsch?’“
Zehn Teams sind derzeit in der Formel 1, das sind nur noch halb so viele wie noch 1989. Neue Mannschaften sind nicht in Sicht.
Heißt auch: Wenn Haas aussteigt, würde das eine große Lücke ins Formel-1-Starterfeld reißen. Dann könnte die Stunde von Dmitry Mazepin schlagen. Der Russe würde sich gern einen Rennstall kaufen, wurde bei der Force-India-Übernahme aber durch Lawrence Stroll ausgebootet.
Bisher hat sich kein Team zur WM 2021 bekannt. Bei vielen gilt das nur als Formsache. Hinter manchen Mannschaften steht aber ein Fragezeichen – etwa auch hinter dem Werksteam Renault.

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Formel 1: So sehen die Autos 2021 aus

Von

Michael Zeitler