Nur acht Runden dreht Sebastian Vettel im Abschlusstraining am Samstag - anschließend teilt Ferrari mit: Der Heppenheimer hat ein Problem mit dem Nacken, wird vor dem Qualifying in Silverstone zwei Stunden lang von seinem Physiotherapeuten durchgeknetet. Das hilft: „Jetzt ging es besser“, sagt Vettel nach seiner Fahrt zu Startplatz zwei, 0,044 Sekunden hinter WM-Rivale Lewis Hamilton.
Vettel
Gut zu sehen: Tape im Nacken von Sebastian Vettel
Mit dem Ergebnis kann Vettel leben: „Vor allem, weil ich heute Mittag nicht mal wusste, ob ich so am Qualifying teilnehmen kann.“ Woher der steife Nacken kommt, kann sich Vettel nicht erklären. „Es war natürlich nicht die angenehmste Qualifikation, aber ich will da jetzt auch kein Ding draus machen. Am Ende hat nicht viel gefehlt, die Pole war auf jeden Fall möglich“, sagt der Deutsche.
Um 44 Tausendstel: Vettel geschlagen
Rätsel gibt ihm nur sein zweiter Versuch in Q3 auf. „Ich weiß nicht, nicht wieso ich schon hin zur ersten Ecke fast ein Zehntel verloren habe. In Kurve neun, die mittlerweile voll geht, nochmal. Ich habe das zwar in den Kurven wieder rausgeholt, aber vielleicht haben mir ein bisschen die Autos davor und der Windschatten gefehlt.“
Ferrari
Vettel sieht Ferrari bei der Pace vor Mercedes liegen
Am Sonntag will der Ferrari-Star dann nicht mehr auf fremde Hilfe angewiesen sein. „Der Startplatz gibt uns eine gute Chance für morgen. Je weiter vorne man losfährt, desto höher sind die Chancen auf den Sieg. Natürlich wird es keine Spazierfahrt, aber ich glaube wir haben guten Speed. Das haben die Longruns am Freitag gezeigt.“
Dass auch die Mercedes-Verantwortlichen Toto Wolff und Niki Lauda nach dem Qualifying in Silverstone Ferraris Pace fürchten, nimmt Vettel mit einem Lächeln zur Kenntnis. „Zu Recht“, sagt der Heppenheimer - und fügt mit Blick auf die Konkurrenz selbstbewusst an: „Ich denke, wir sind schneller im Rennen.“
Halten muss dann nur noch Vettels Nacken: „Da mache ich mir keine Sorgen, das wird schon gehen morgen.“ Den Humor hat der Patient jedenfalls nicht verloren: „Das Auto wird ja vollgetankt und ist dann eh nicht mehr so schnell“, witzelt Vettel.

Von

Frederik Hackbarth