Sebastian Vettel kommt aus der Negativspirale einfach nicht heraus...
Nach dem Bummel-Desaster am Samstag (alle Infos hier) patzt der Deutsche selbst im Rennen. Wie schon im Vorjahr dreht er sich in einer Schikane, diesmal in der Ascari.
Schlimmer noch: Bei seiner Rückkehr auf die Strecke übersieht er Lance Stroll im Racing Point. Es kommt zur Berührung und der Kanadier dreht sich beim Versuch auszuweichen. Die Rennleitung verhängt eine 10-Sekunden-Stop-and-Go-Strafe gegen Vettel. Am Ende wird er überrundeter Dreizehnter.
Alle Infos zum Italien GP: Leclerc siegt, Vettel patzt
Vettel hinterher bei RTL: "Ich kam näher an Valtteri (Bottas; d. Red.) heran. Eine kleine Unachtsamkeit von mir und ich habe das Auto verloren. Das Heck ging schon am Kurveneingang leicht weg, dann immer mehr, und dann habe ich es nicht mehr halten können."
Vettel
Fürs Zurückfahren auf die Strecke gab's eine Strafe
Zur Aktion gegen Stroll sagt er: "Ich habe nichts gesehen, aber es war nicht gut, wie ich da zurückgekommen bin. Ich habe schon mit ihm gesprochen."
Ex-Pilot Martin Brundle verteidigt Vettel bei Sky: "Mit dem HANS-System am Helm und den hohen Cockpitwänden, ist es unmöglich seitlich zu schauen oder den Kopf zu drehen. Allerdings hätte Sebastian so weit vorne im Feld auch klar sein müssen, dass da Autos hinter ihm kommen."
Von den Stewards bekommt Vettel nach Rennende zusätzlich noch drei Strafpunkte für die Aktion aufgebrummt. Heißt: der Deutsche darf sich nichts mehr erlauben! Denn Vettels Punktekonto steigt damit auf neun Strafpunkte. Bei zwölf gibt es eine Rennsperre. Erst nach dem Japan GP Mitte Oktober entspannt sich die Lage für den Heppenheimer, da Punkte nach zwölf Monaten wieder gelöscht werden.
Vettel wirkt nach dem Rennen enttäuscht, angesichts des Sieges seines Teamkollegen Charles Leclerc fast verzweifelt: "Ich bin nicht zufrieden mit meiner Leistung. Natürlich war es ein guter Tag fürs Team, aber nicht für mich."
Immerhin: Beim Siegerfoto des Teams schüttelt er Leclerc fair die Hand.
Ex-Formel-1-Pilot Jacques Villeneuve glaubt indes, dass der Monegasse Vettel bereits am Samstag mürbe gemacht hat, als er mit Absicht solange bummelte, dass er seinem Teamkollegen keinen Windschatten mehr geben musste.
Der Kanadier: "Mit der Bummel-Aktion hat er Sebastian mental angeknockt. Vettel ist ein absoluter Teamplayer. Dass man das auch anders handeln kann, geht nicht in seinen Kopf. Für mich ist sein Fehler eine Folge davon."