Sebastian Vettel verlässt Ferrari. Aus den Pressemitteilungen ist klar zu entnehmen: Beide sehen keinen Weg mehr zur Zusammenarbeit. Beide glauben nicht, dass ihr Ziel, gemeinsam Weltmeister zu werden, noch zu erreichen ist. (Mehr dazu hier!)

Die nüchterne Bilanz: 14 Siege, 14 Nullrunden.

Vettel und Ferrari sind 2015 mit einem Dreijahresvertrag in die gemeinsame Zukunft gestartet. Dann sollte der WM-Titel her, der 16. Fahrertitel für Ferrari, der fünfte für Vettel. Es wäre der Titel gewesen, der den Deutschen zur Formel-1-Legende gemacht hätte, sagen seine Kritiker. Andere halten dagegen und sagen, dass er schon heute eine solche ist – als noch immer jüngster Weltmeister aller Zeiten. (Darum trennt sich Vettel von Ferrari!)
Vettel
Einer der Tiefpunkte: Der Crash in Singapur 2017
Die Erwartungen wurden schnell übererfüllt: Podium im ersten gemeinsamen Rennen in Australien 2015, Sieg schon im zweiten Grand Prix in Malaysia. Ein Erfolg, der vielleicht zu früh kam, weil er den Druck auf Vettel und Ferrari erhöhte. Es folgten noch zwei weitere Siege, Rückschläge wie der Unfall in Mexiko bildeten die absolute Ausnahme.
2016 ein Jahr der Tiefpunkte: kein Sieg, viele Fehler wie Startkollisionen mit seinem Teamkollegen Kimi Räikkönen. Nie gab es aber Groll zwischen den beiden, sie verstanden sich trotzdem prächtig.
Die besten WM-Chancen hatte Vettel 2017 und 2018. Lange Zeit führte er die Weltmeisterschaft an – 2017 bis zum Italien-GP, 2018 bis zu seinem berühmt-berüchtigten Hockenheim-Crash. Es folgten weitere Patzer, von Vettel, aber auch von Ferrari. Über 100 Punkte verschenkt, den Titel damit wieder an Hamilton verloren.
Teamchef Maurizio Arrivabene musste gehen, Mattia Binotto wurde befördert – in der Hoffnung auf die Wende. Doch der Saisonstart in Australien 2019 zeigte zweierlei: Mit Rang vier für Vettel war klar, dass Ferrari kein siegfähiges Auto hatte, und die Stallorder in Rennen zeigte auch: Mit Charles Leclerc hatte Vettel plötzlich einen Konkurrenten im eigenen Team. Die Politik veränderte sich, viele im Team standen plötzlich hinter dem jungen Leclerc.
Beim Singapur-GP 2019 durfte Vettel zum bis heute letzten Mal für Ferrari jubeln. Es war sein 14. Sieg. 14 Mal blieb Vettel auch punktlos mit dem Traditionsteam der Formel 1. Sechs Mal waren technische Gebrechen an seinem Ferrari schuld, acht Mal Kollisionen, Unfälle oder Dreher.
Das Schlusswort gehört Teamchef Mattia Binotto: "Wir glauben noch immer, dass wir in der ungewöhnlichen Saison 2020 noch einiges herausholen können."
In der Bildergalerie zeigen wir Ihnen noch einmal alle Höhe- und Tiefpunkte von Vettel bei Ferrari.

Bildergalerie

Formel 1: Höhepunkte und Tiefpunkte von Vettel mit Ferrari
Formel 1: Höhepunkte und Tiefpunkte von Vettel mit Ferrari
Formel 1: Höhepunkte und Tiefpunkte von Vettel mit Ferrari
Kamera
Formel 1: Höhepunkte und Tiefpunkte von Vettel mit Ferrari

Von

Michael Zeitler