Formel 1: Zuverlässigkeit gut
53 Defekte, 32 Unfälle

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Die Formel 1 ist in einer Ära mit guter Zuverlässigkeit angekommen, ganz im Gegenzug zur ersten Turbo-Zeit in den 80er Jahren. Honda weiterhin das Schlusslicht.
Bild: Picture-Alliance
Der Sport lebt von dramatischen Wendungen, überraschenden Ereignissen und Siegern, mit denen keiner gerechnet hat. So spannend die Weltmeisterschaft 2016 sportlich war, aber von solchen Höhenpunkte gab es 2016 nicht viel zu sehen. 53 Defekte und 32 Unfälle/Kollisionen führen zu einer Ausfallquote von 24,7 Prozent – damit schafft man es locker in die Top 10 der zuverlässigsten Formel-1-Jahre. Unangefochten an der Spitze bleibt die Saison 2013 mit einer Ausfallquote von 15,8%. Pro Grand Prix fielen damals nur 3,5 Autos aus, 2,1 wegen eines Defekts.
Erst der Umstieg auf die Turbomotoren 2014 ließ die Zuverlässigkeit wieder etwas schwächeln. Doch auch das haben die Hersteller inzwischen in den Griff bekommen: Renault war das Sorgenkind des ersten Hybrid-Jahrs 2014. In dieser Saison kamen die sechs Renault befeuerten Piloten mit den fünf erlaubten Antriebssträngen pro Jahr und Fahrer über die Runden – das schaffte nicht einmal Mercedes! Lewis Hamilton musste sogar acht Turbolader und acht Wärmemaschinen verbauen lassen. Die Mercedes-Kundenteams Force India und Williams kamen dagegen mit 44 Motorelementen aus – und schöpften das Kontingent von 60 Elementen damit nicht einmal ansatzweise aus.
Eine so hohe Zuverlässigkeitsrate ist in der Vergangenheit in der Formel 1 nicht denkbar gewesen. Spitzenreiter in Sachen Ausfällen ist das Jahr 1984 mit 63,4 Prozent. 16,3 Autos fielen damals pro Rennen aus, übertragen auf das heutige Starterfeld wären damit pro Rennen nur fünf bis sechs Autos im Ziel! Die erste Turboära in den 80er Jahren; das waren die unzuverlässigsten Jahre in der Formel 1 – 1986 und 1987 folgen nämlich mit einer Ausfallquote von fast 58 Prozent auf den Plätzen zwei und drei. In der ersten Saison 1950 fiel im Schnitt fast die Hälfte der Starter aus: 49,4%.

McLaren ist in Sachen Zuverlässigkeit weiter Schlusslicht
Zudem sinken die Wahrscheinlichkeiten für Ausritte und Unfälle – weil Kiesbetten, in denen sich die Autos nach einem Dreher eingraben, inzwischen durch weitläufige asphaltierte Auslaufzonen ersetzt wurden. Fahrfehler haben so kaum noch Konsequenzen. 32 Unfälle oder Kollisionen gab es 2016 – vor 30 Jahren waren es mit 27 nur unwesentlich weniger, dafür gab es aber auch deutlich weniger Grand Prix.
Das Schlusslicht in Sachen Zuverlässigkeit bildet nach wie vor Honda. McLaren hat 83 Motorkomponenten gebraucht, alleine Fernando Alonso 47. Zum Vergleich: Sergio Pérez, Nico Hülkenberg, Valtteri Bottas und Felipe Massa kamen mit je 22 Motorkomponenten aus. Acht Mal schied ein McLaren-Honda-Pilot im Rennen durch einen technischen Defekt aus. Mercedes hatte nur einen, Red Bull und Force India nur je zwei technisch begründete Ausfälle zu beklagen.
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