Formel E: Interview Lotterer
„Le Mans war leichter“

—
André Lotterer erklärt im Exklusivinterview von Auto Bild Motorsport, was er an der Formel E so faszinierend findet und wieso sie schwieriger ist als Le Mans.
André Lotterer, an diesem Wochenende fährt die Formel E in Monaco, in zwei Wochen dann in Berlin. Nehmen die Fans den Elektro-Motorsport mittlerweile an?
André Lotterer (37): Mein Gefühl sagt Ja. Durch Michael Schumacher und dann Sebastian Vettel ist natürlich die Formel 1 in den letzten 30 Jahren extrem groß geworden. Aber die Welt ändert sich. Ich habe das auch schnell festgestellt. Ich war lange Zeit auf Langstrecke fixiert, zuerst mit Audi und dann mit Porsche. Und schon da waren wir mit unseren Hybridmotoren extrem energieeffizient unterwegs. Jetzt ist die Zukunft elektrisch. Wir repräsentieren mit der Formel E den sportlichen Aspekt der Zukunft. Und das ist auch gut so. Dazu kommt, dass die Leistungsdichte extrem eng beisammen ist – das macht die Rennen so spannend. Wir hatten acht verschiedene Sieger in den ersten acht Rennen. Das sagt ja wohl alles. In Deutschland sollte die Aufmerksamkeit noch größer werden, wenn neben Audi und BMW in Zukunft auch Porsche und Mercedes teilnehmen. Das gab es bisher noch nie im Motorsport, dass die vier in einer Serie involviert waren.
André Lotterer (37): Mein Gefühl sagt Ja. Durch Michael Schumacher und dann Sebastian Vettel ist natürlich die Formel 1 in den letzten 30 Jahren extrem groß geworden. Aber die Welt ändert sich. Ich habe das auch schnell festgestellt. Ich war lange Zeit auf Langstrecke fixiert, zuerst mit Audi und dann mit Porsche. Und schon da waren wir mit unseren Hybridmotoren extrem energieeffizient unterwegs. Jetzt ist die Zukunft elektrisch. Wir repräsentieren mit der Formel E den sportlichen Aspekt der Zukunft. Und das ist auch gut so. Dazu kommt, dass die Leistungsdichte extrem eng beisammen ist – das macht die Rennen so spannend. Wir hatten acht verschiedene Sieger in den ersten acht Rennen. Das sagt ja wohl alles. In Deutschland sollte die Aufmerksamkeit noch größer werden, wenn neben Audi und BMW in Zukunft auch Porsche und Mercedes teilnehmen. Das gab es bisher noch nie im Motorsport, dass die vier in einer Serie involviert waren.
Formel E Kritik am Qualifying: Hier klicken

André Lotterer von der Formel E fasziniert
Ich habe damals die Augen nicht weit genug geöffnet. Die Le-Mans-Autos waren extrem schnell, damit war ich einfach happy. Seit ich in der Formel E bin, sehe ich das anders. Es ist das Schwierigste, was ich je im Motorsport gemacht habe. Weil man allein mit der Technik gar nicht so sehr einen Vorsprung herausfahren kann. Man muss als Fahrer und alle kleinen Details wie in einem Puzzle zusammenbringen, um am Ende Erfolg zu haben. Die Autos haben 250 Kilowatt. Die sind auch völlig ausreichend auf den engen Kursen. Da kommt man schon sehr ins Schwitzen, wenn man am Limit fährt. Es ist viel einfacher, mit einem Le-Mans-Auto zu fahren.
Was macht das Fahren in der Serie aus Ihrer Sicht so anspruchsvoll?
Die Autos haben weniger Aerodynamik, da muss alles viel gefühlvoller gemacht werden. Zum Beispiel das Bremsen: Du kannst nicht einfach voll auf das Pedal treten, sonst blockiert gleich alles. Außerdem hast du nur eine Linie. Triffst du sie nicht, bist du im Staub und hängst in der Wand. Dazu kommen wechselnder Asphalt und Bodenwellen. Kurz: Du bist ständig am Improvisieren. Die Reifen haben Rillen und bewegen sich, wenn sie Temperatur haben. Das Auto ist mit 900 Kilo für die engen Kurse sehr schwer. Du arbeitest permanent am Lenkrad. Nicht zu vergessen: Du musst das Energiemanagement im Auge haben und gleichzeitig nach vorne und hinten schauen. Man ist also immer hoch konzentriert. Es ist einfach nur mega-stressig. In der Formel 1 macht der Wagen zu 80 Prozent den Erfolg aus. In der Formel E zu 80 Prozent der Fahrer.
Die Autos haben weniger Aerodynamik, da muss alles viel gefühlvoller gemacht werden. Zum Beispiel das Bremsen: Du kannst nicht einfach voll auf das Pedal treten, sonst blockiert gleich alles. Außerdem hast du nur eine Linie. Triffst du sie nicht, bist du im Staub und hängst in der Wand. Dazu kommen wechselnder Asphalt und Bodenwellen. Kurz: Du bist ständig am Improvisieren. Die Reifen haben Rillen und bewegen sich, wenn sie Temperatur haben. Das Auto ist mit 900 Kilo für die engen Kurse sehr schwer. Du arbeitest permanent am Lenkrad. Nicht zu vergessen: Du musst das Energiemanagement im Auge haben und gleichzeitig nach vorne und hinten schauen. Man ist also immer hoch konzentriert. Es ist einfach nur mega-stressig. In der Formel 1 macht der Wagen zu 80 Prozent den Erfolg aus. In der Formel E zu 80 Prozent der Fahrer.
Diese Berichterstattung wurde unterstützt von der Formel E. Unsere Standards der Transparenz und journalistischen Unabhängigkeit finden Sie unter www.axelspringer.de/unabhängigkeit.
Service-Links