Die Formel E bekommt eine kleine Schwester. Zwar ist die erste rein mit Elektro-Motoren ausgetragene Rennserie im Projekt verwickelt, doch die neue Junior-E-Rennserie Formulino E will junge Fahrer an E-Rennserien wie die Formel E heranführen.
Dazu stellt Dallara Rennwagen auf Basis des F007 zur Verfügung, einem Formel-3-Rennwagen. Der Elektro-Motor und alle technischen Komponenten wie Batterien und Elektronik kommen von Punch Powertrain. Das belgische Unternehmen ist auf Antriebe spezialisiert und wurde 2016 von der chinesischen Yinyi Group übernommen. Chinesische Firmen zeigen großes Interesse am Thema Rennsport mit E-Mobilität. Zwei von zehn Formel-E-Teams kommen aus China.
Formel E
Am Formulino-E-Projekt wird schon seit über drei Jahren gearbeitet
Der Motor selbst arbeitet mit 660 Volt und leistet 120 Kilowatt, also etwas mehr als 160 PS. Das ist aber nur der erste Schritt: In Zukunft soll die Leistung auf 200 Kilowatt (270 PS) gesteigert werden. Damit wäre man auf dem Niveau, auf dem die Formel E jetzt ist. Nur: Die Haltbarkeitsdauer der Batterien reicht nur für rund 15 Minuten. Der Batteriewechsel dauert derzeit zwei Minuten, soll in Zukunft aber auf eine Minute gesenkt werden können. Damit wären Boxenstopplängen wie derzeit beim Fahrzeugtausch in der Formel E erreicht.
Noch Ende 2017 sollen die ersten Fahrzeuge ausgeliefert werden. Die Kosten: Rund 80.000 Euro. Formulino E würde am liebsten im Rahmenprogramm etwa der Formel E oder der Electric-GT-Rennserie auftreten. Weil die Veranstaltung in der Formel E aber auf einen Tag begrenzt ist, also Freies Training, Quali und Rennen an einem Tag stattfinden, ist nicht viel Spielraum für Rahmenrennserien.
Für Nachwuchsfahrer jedenfalls sind diese Entwicklungen positiv: Viele Talente scheitern aufgrund der Kosten schon nach der Formel 4. Die Kosten für die Formulino E sind relativ gering. Und: Weil die E-Mobilität bei den Autokonzernen gerade in Mode ist, engagieren sich immer mehr Hersteller in den E-Rennserien. Für Nachwuchsfahrer ist das eine Chance, einen begehrten Werksvertrag zu bekommen.
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Michael Zeitler