Mit dem Einstieg von Porsche und Mercedes wird die Formel E in der neuen Saison 2019/2020 noch spektakulärer. Gestern Freitag, 14. Juni, verabschiedete der FIA-Motorsport-Weltrat den Kalender – und neue Regeln, die für die Verbesserung der Show sorgen sollen.
Formel-E-Transfermarkt: Wer fährt Porsche und Mercedes?
Eine wichtige Änderung betrifft den Attacke-Modus. Der setzt in der neuen Saison noch mehr Leistung frei: Statt 225 Kilowatt (306 PS) sind es dann 235 kW (320 PS). Zur Erinnerung: Im Rennen sind ansonsten 200 kW (272 PS) erlaubt.
Die 48 Zusatz-PS im Attacke-Modus sollen Überholmanöver erleichtern. Künftig ist es auch nicht mehr erlaubt, während Gelbphasen den Attacke-Modus zu generieren.
Audi
Ab kommender Saison gibt es Punkte für die Qualigruppen-Sieger

Eine zweite Änderung betrifft Safety-Car-Phasen. Seit der laufenden Saison sind die Rennen 45 Minuten plus eine Runde lang. Dafür ist die Energie der 54 Kilowattstunden-Batterien ausgelegt. Kommt es nun allerdings zu Safety-Car-Phasen – was auf den engen Stadtkursen oft der Fall ist – dann sparen die Fahrer bei langsamen Tempo Energie. Folge: Effizientes Fahren spielt in der aktuellen Saison kaum mehr eine Rolle.
Damit das aber wieder der Fall ist, greift ab Saison sechs eine neue Regel: Pro Minute Saftey-Car wird den Fahrern eine kWh-Batteriekapazität abgezogen. Damit wird es künftig für Fahrer wieder wichtiger sein, die Energie clever einzuteilen – selbst wenn es viele Safety-Car-Phasen gibt.
Die dritte Änderung betrifft das Qualifying. Seit dieser Saison gilt hier die Regel: Die Qualigruppen ergeben sich aus dem Stand der Fahrerwertung. Die ersten sechs Fahrer der Meisterschaft müssen in Gruppe eins auf die Strecke, die von sieben bis zwölf in Gruppe zwei und so weiter.
Problem: Je früher ein Fahrer raus muss, desto schlechter sind die Streckenverhältnisse: viel Staub, wenig Grip. Die Meisterschaftsführenden werden dadurch bestraft. Trotzdem wird an diesem System nicht gerüttelt.
Allerdings erfolgt nun an eine Anpassung: Jeder Qualigruppen-Schnellster bekommt einen Bonuspunkt. Im Qualifying werden also sieben Punkte verteilt: Je einer geht an die vier Qualigruppen-Sieger, drei an den Pole-Mann.
Der Kalender für Saison sieben wartet zudem mit einigen Überraschungen auf. Das geht schon mit dem Saisonauftakt los. Zwar ist der wieder wie erwartet in Riad, aber bereits am 22. November! Am 14. Dezember wird noch ein weiterer ePrix stattfinden, allerdings ist der Ort noch unbekannt. Gehandelt werden Kapstadt und São Paulo.
Ebenfalls offen ist noch, wo das zweite China-Rennen stattfinden wird. In dieser Saison war Sanya der Austragungsort. Am 3. Mai gastiert die Formel E erstmals in Seoul, am 25./26. Juli kehrt die Elektroserie mit einem Double-Heater zurück nach London. Marokko, Monaco (im Zweijahres-Rhythmus) und Bern fallen raus.
Formel-E-Kalender 2019/2020
22. November: Riad
23. November: Riad
14. Dezember: noch offen
18. Januar: Santiago
15. Februar: Mexiko
1. März: Hong Kong
21. März: Noch offen (China)
4. April: Rom
18. April: Paris
3. Mai: Seoul
30. Mai: Berlin
20. Juni: New York
25. Juli: London
26. Juli: London

Von

Michael Zeitler