Jetzt ist auch der Berlin ePrix am 21. Juni vorerst abgesagt beziehungsweise verschoben. Die Formel E hat beschlossen, aufgrund des Coronavirus bis mindestens Ende Juni keine Rennen mehr auszutragen.
Noch vor wenigen Tagen erklärte der CEO der Formel E, Jaime Reigle, gegenüber AUTO BILD MOTORSPORT: „Natürlich hoffen wir, dass wir nach Berlin kommen können. Wir sind in Kontakt mit den Menschen vor Ort.“
Doch inzwischen wurde in Deutschland ein Veranstaltungsverbot bis Ende August ausgerufen. Das Berlin-Rennen ist so nicht mehr durchführbar. Zu bereits verkauften Tickets für den Berlin ePrix will sich die Formel E zu einem späteren Zeitpunkt äußern.
Jetzt ist es völlig unklar, wie es mit der Formel E weitergeht. Die Statuten sehen vor, dass mindestens acht Rennen gefahren werden müssen, um einen Titel zu vergeben. Derzeit sind fünf ePrix absolviert. Drei weitere stünden im Juli auf dem Programm: Am 11. Juli soll in New York gefahren werden, am 25. und 26. Juli in London. Doch New York und London sind derzeit vom Virus extrem stark betroffen. Dort, wo eigentlich die Rennstrecken aufgebaut sind, stehen jetzt Notfall-Krankenhäuser.
Die Formel E prüft jetzt alle Optionen: Zwei Rennen an einem Rennwochenende, Events hinter verschlossenen Türen, Ausweitung des Kalenders über den Juli hinaus. Sogar Rennen auf permanenten Rennstrecken sind nun ein Thema. „Wenn man mich das vor zwei Monaten gefragt hätte, hätte ich gesagt, dass das nicht die Philosophie der Formel E ist. Aber die Umstände verlangen es, dass wir alle Möglichkeiten ausloten“, so Reigle.
In den nächsten neun Wochen trägt die Formel E immerhin eine virtuelle Meisterschaft aus (mehr dazu HIER). 14 aktive Piloten haben ihre Teilnahme bereits zugesagt, darunter Tabellenführer Antonio Felix da Costa (DS Techeetah). Dazu kommen Profi-Simracer. Für den besten unter ihnen gibt es als Preis einen Formel-E-Test zu gewinnen.

Von

Michael Zeitler