Frankia Yucon 6.0: Wohnmobil-Test
Der Yucon 6.0 ist kein Kastenwagen für die breite Masse

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Normalerweise sind Frankia-Reisemobile groß und schwer. Der Yucon 6.0 ist der erste Kastenwagen der Marke – so schlägt er sich im Test!
Bild: Lena Willgalis / AUTO BILD
Kastenwagen boomen. Ein Trend, bei dem nun auch Frankia mitmischen möchte. Eigentlich bewegen sich die gewichtigen Modelle aus Marktschorgast (nördlich von Bayreuth) jenseits von 3,5 Tonnen. Doch mit dem Einstieg in das Kastenwagensegment gehen die Franken neue Wege. Das beginnt schon mit der Bezeichnung der neuen Camper-Reihe: Microliner. Das steht für kompakte Außenmaße einerseits und für ein großzügiges Raumgefühl wie in einem Integrierten andererseits. Auch das Interieur strahlt Modernität aus: Weit entfernt von Holzfurnier, zeigt sich der Möbelbau stattdessen schlicht und in Weiß. Das kennt man so nur vom VW Grand California. Ein mutiger Schritt. Aber auch bei den Grundrissen geht Frankia ganz bewusst neue Wege, so zum Beispiel verfügt der 7.0 Lounge über ein Längssofa im Heck. Alle Modelle basieren auf dem Mercedes Sprinter mit 114 PS serienmäßig. Der von uns getestete Yucon 6.0 startet mit einem Grundpreis von 66.900 Euro.
Ziel: Geräumigkeit trotz kurzer Fahrzeuglänge im Frankia Yucon 6.0

Selten: Längsbetten auf nur sechs Meter Fahrzeuglänge. Zusätzliche Fächer unterm Bett sorgen für mehr Stauraum.
Bild: Lena Willgalis / AUTO BILD
Ein schmaler Tisch mit zusätzlicher Drehplatte befindet sich gegenüber an der Wand zum Bad. Der Tisch lässt sich aber auch einfach ausbauen und draußen bei geöffneter Schiebetür an den Küchenblock hängen. Highlight sind die Heck-Längsbetten, die mit 1,90 Meter Länge auch für groß gewachsene Menschen taugen. Die Kopfteile sind hochklappbar. Für die Unterlüftung sorgt ein Abstandsgewirke. Dank der Längsbetten braucht es keine Verbreiterungen der Karosserie.
Mercedes Sprinter als Basis mit serienmäßig 114 PS, optional 163 PS

Komfortabel und sanft schaltet die optionale Siebenstufenautomatik.
Bild: Lena Willgalis / AUTO BILD
So fährt er: So schick, wie er von außen aussieht, so komfortabel reist es sich mit der Sprinter-Basis. Serienmäßig sind 114 PS, aber mit den 9590 Euro teuren Chassis-Paketen sind unter anderem der 163-PS-Motor, Siebenstufen-Wandlerautomatik, Tempomat, 11,25-Zoll-Touchscreen des Infotainmentsystems MBUX, Multifunktionslenkrad, 93-Liter-Dieseltank, Lackierung in Tenoritgrau und Rückfahrkamera mit an Bord. Apropos Kamera: Durchaus eine Überlegung wert sein sollte das Parkpaket für 3990 Euro. Darin enthalten ist neben MBUX, elektrisch heranklappbaren Spiegeln und DAB-Radio auch eine 360- Grad-Kamera, die eine Vogelperspektive des Fahrzeugs zeigt. Das hilft beim Einparken enorm.
Fazit
Der Yucon soll ganz bewusst kein Kastenwagen für die breite Masse sein. Das geschmackvolle Design wird für viele zu modern sein. Die ausgezeichnete Verarbeitungsqualität rechtfertigt den Preis. Nur an Kleinigkeiten fehlt noch der Feinschliff. Urteil: vier von fünf Punkten.
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