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Video: BMW 525 TDS

Mit Vollgas zum Millionär

Noch zwei Kilometer! Noch einer! Der digitale Zähler zeigt 999.999 Kilometer und müsste gleich umspringen – gleich, gleich ist es so weit, jeden Moment ... Doch Pustekuchen – es passiert nichts. Der Kerl weigert sich, Millionär zu werden, das Display steht still. Nur der Tageskilometerzähler arbeitet unbeeindruckt weiter. Enttäuscht lehnen wir uns zurück und legen die Kamera beiseite. Unterwegs in unserem Extrem-Dauertester, dem BMW 525 TDS von 1997: Mit 991.000 Kilometern und für einen symbolischen Euro kam er aus Holland zu uns (hier lesen Sie unseren ersten Test zum BMW 5er). Es galt, ein paar wichtige Fragen zu beantworten. Gleich zu Beginn die, ob so ein Marathon-Wagen überhaupt noch fährt. Und wenn ja, wie. Schon bei der Überführung nach Hamburg gibt er sich rüstig und umschmeichelt Redakteuer und Fotograf mit rauchigem Sechszylinder-Sound und geschmeidigem Komfort. Passt! Erstaunlich gut sogar.
Mehr zum Thema: Alle Tests zum BMW 5er
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Nichts Größeres ging kaputt

Danach hält der alte 5er als Lernobjekt her. Berufsschüler sollen herausfinden, ob es sich lohnt, ein Auto so lange zu fahren – oder ob ein früherer Neukauf sinnvoller wäre. Nach viel Rauf- und Runterrechnen wird klar: Ja, der Vorbesitzer hat gespart. Aber nur, weil nichts Größeres kaputtging und weil er auf die Optik pfiff. Fiese Rostplacken, tiefe Kratzer, fehlende Embleme, abgerissener Beifahrertürgriff – den Vielfahrer kratzte das alles nicht, sein Arbeitsgerät sollte nur funktionieren. Weil wir nicht vor jeder Fahrt in den Blaumann schlüpfen möchten, schrubben wir den angeranzten Diesel richtig durch. Bis zu seiner Zerlegung bei exakt 1.005.777,6 Kilometern bleibt er ein guter Kumpel. Zu Beginn muss der lecke Servokühler getauscht werden, 2000 Kilometer vor Testende gibt noch ein Radlager auf. Das war's. Ölverbrauch des alten Diesels? Vernachlässigbare 0,1 Liter pro 1000 Kilometer.

Frische TÜV-Plakette nur mit viel Aufwand

BMW 5er E39
Im Juni 2014 holten wir den BMW nach Hamburg. 14.000 Kilometer kamen seitdem dazu.
"Warum lassst ihr den nicht einfach weiterfahren?", fragen angesichts dieser Steherqualitäten viele Leser. Die Zerlegung bei BMW in München aber gibt uns recht: Angesichts von Rostlöchern an Schwellern, in Fußraum und Batteriefach hätte unser DEKRA-Sachverständiger sein Endoskop fast zu Hause lassen können. Reifen, Bremsen und Gelenke müssten getauscht, Elektronikmacken repariert werden und, und, und: Die frische Plakette gäbe es nur mit viel Arbeit und mindestens 4000 Euro Aufwand. Zu viel. Die Hauptschuld daran tragen Verschleiß und nachlässige Pflege. Es ist vor allem der braune Gammel, der über sein Schicksal entscheidet. Der 5er lief 17 Jahre lang bei salziger Luft an der Nordseeküste – ein milderes Klima hätte womöglich Schlimmeres verhindert. Dass es auch an Zuwendung fehlte, zeigt der Ladeluftkühler: Er wurde nie gereinigt und sieht aus wie ein verstopftes Kompostsieb. Kein Wunder, dass der alte Bayer kurzatmig ist wie ein Kettenraucher auf dem Fußballfeld. Er bekommt einfach keine Luft. Endlose 17 Sekunden bis 100 km/h vergehen im Test. Neu waren es mal elf.

Motor und Getriebe gut für weitere 200.000 Kilometer

Trotzdem ist es schade um ihn, denn die Zerlegung zeigt, dass Motor und Getriebe für weitere 200.000 Kilometer gut wären. Doch dazu wird es nicht mehr kommen: Die Fahrt nach München ist seine letzte. Mehr Details zur Zerlegung und abschließenden Inspektion des BMW finden Sie in der Bildergalerie.
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Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist (www.dat.de).

Fazit

von

Manfred Klangwald
So ein Extremtest bringt viele Erkenntnisse. Die wichtigste: Auch das beste Auto hält ohne Pflege nicht ewig. Wer seinen Kilometerfresser lange nutzen möchte, muss in die Substanz investieren, um nicht irgendwann vor den Kosten zu kapitulieren. Verblüfft haben Motor und Getriebe: Sie haben die Millionen-Distanz sehr gut weggesteckt.

Von

Manfred Klangwald