Ein Auto kostet – obwohl es die meiste Zeit nur herumsteht. Steuer, Versicherung, Instandhaltung. Doch es gibt Möglichkeiten, damit Geld zu verdienen! So sorgen Sie dafür, dass das Auto sich selbst erhält.

Was muss ich beachten, wenn ich mein Auto vermiete?

Durchschnittlich 23 Stunden am Tag nutzen Sie Ihr Auto NICHT – aber vielleicht will dann ein anderer damit fahren? Mehrere Portale vermitteln privates Carsharing. Das heißt: Sie registrieren sich, stellen Ihr Auto ein, jemand anders sieht das Angebot und bucht es. Es geht um Vertrauen: Sie geben Ihr Auto einem Unbekannten. Nach der Miete können Sie Ihre Mietbekanntschaft bewerten und umgekehrt.
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Nachteil: Sie müssen sich Zeit für die Übergabe und Kontrolle der Personalien nehmen. Und: Sie garantieren, dass alles an Bord funktioniert. Die Verdienstchancen sind jedoch beachtlich: Ab etwa 35 Euro pro Tag für einen Kleinwagen, ab etwa 70 für ein SUV. Ihre Versicherung wird nicht belastet, denn die Plattform deckt die Vermietung mit einem Komplett-Paket (Haftpflicht, Kasko und Unfallversicherung) ab.
Pizza Lieferdienst
Für einen Pizzadienst und andere Kurierfahrer in der Innenstadt ist ein kleines Auto wie der Renault Twizy ideal.
Bild: picture alliance
Es gibt aktuell drei Plattformen für privates Carsharing (alle durch Allianz versichert): Getaround hieß früher Drivy und kommt auf beachtliche 70.000 Privat-Mietwagen in Europa und Nordamerika. In Großstädten ist die Auswahl gut, auf dem platten Land eher mau. Fünf Millionen Nutzer sind registriert.
Snappcar stammt aus Holland und hat den deutschen Anbieter Tamyca übernommen. Heute sind rund 45.000 Autos in Europa registriert, ein Pool aus 400.000 Nutzern hat Zugriff.
Paulcamper ist auf Wohnmobile spezialisiert. Aber auch Ihren Kleinbus können Sie als Behelfs-Reisemobil vermieten. Als Einnahme sind dann bis zu 200 Euro pro Nacht möglich. Das Gros der Fahrzeuge bewegt sich zwischen 50 und 90 Euro pro Nacht.

Was sind die Risiken bei der Privatvermietung?

Sicherheit: Wie schon gesagt, hat die Sicherheit oberste Priorität! Sie müssen dafür sorgen, dass Ihr Auto perfekt funktioniert und gewartet ist. Das kann die Unterhaltskosten erhöhen. Eine an sich harmlose Macke, mit der Sie umzugehen gewohnt sind, kann einen Mieter überfordern. Es kann auch lästig sein, den Dreck anderer Leute wegräumen zu müssen. Und kleinere Schäden bemerkt man oft erst später.
Gewerbe: Es gibt eine Obergrenze für private Vermietung. Wer professionell vermietet, benötigt eine Gewerbeanmeldung sowie zusätzliche Versicherung und muss den Mietwagen jährlich zum TÜV bringen. Juristen streiten noch darüber, ab wann eine Vermietung gewerblich ist – 15-20 Tage im Jahr dürften kein Problem sein, 100 Tage dagegen sind eindeutig gewerblich. Kritisch wird es spätestens, wenn die Vermietung nennenswerten Gewinn erzielt.
Steuern: Das Finanzamt möchte IMMER wissen, womit Sie Einnahmen erzielen – auch, wenn Sie unter der erlaubten Freibetragsgrenze bleiben. Bei einer Stichprobe kann es Ärger geben!
Versicherung: Natürlich müssen Sie die zusätzlich gefahrenen Kilometer auch Ihrer eigenen Haftpflichtversicherung melden; die wird dann natürlich teurer. Wird Ihr Auto während der Vermietung gestohlen, kann die Kasko die Regulierung verweigern, weil es sich dann nicht um Diebstahl, sondern um Unterschlagung handelt.

Wie wird mein Auto zum gut bezahlten Film- und Fotostar?

Jedes Jahr werden Hunderte von TV- und Kinofilmen in Deutschland produziert; für diverse Außenszenen benötigt man vierrädrige Statisten. Einige Internet-Portale haben sich auf die Vermittlung von Filmautos spezialisiert. Keine Angst, für Verfolgungsjagden und Unfälle werden die nicht eingesetzt! Die Honorare sind mitunter üppig: Für einen Pkw können pro Drehtag 200 Euro und mehr herausspringen.
Natürlich werden nicht alle Typen gleichermaßen nachgefragt, Exklusivität spielt eine Rolle: Ein schwarzer Golf VII wird seltener gesucht als ein älteres Baujahr, denn solche Fahrzeuge stehen kostenlos in Massen am Fahrbahnrand. Gerade für historische Stoffe sind Oldtimer als Gestaltung eines Sets begehrt. Auch für Werbeaufnahmen und andere Publikationen sind bestimmte Fahrzeugmodelle begehrt – das trifft zumeist auf die sogenannten Traumautos vom VW Karmann Ghia bis zum Porsche 911 zu.
Das müssen aber nicht unbedingt Luxuslimousinen der 1940er-Jahre sein: Auch Produktionen aus der Zeit des Mauerfalls (1980er-Jahre) oder der Wiedervereinigung (1990er) benötigen rollende Requisiten. Versichert werden die Fahrzeuge über die Produktionsfirma. Anbieter sollten preislich flexibel sein: Je nach Aufwand kann der Preis sinken, wenn das Auto nur am Straßenrand steht bzw. nur einmal gezeigt wird. Fährt dagegen der Protagonist damit minutenlang herum, ist der Höchstpreis fällig. Klar: Eine Erfolgsgarantie gibt es nicht.
Es gibt mehrere Portale, die Filmautos an Produktionsgesellschaften vermitteln: Film-Autos zeigt mit ein paar Referenzen an, dass tatsächlich Autos für Filme vermittelt wurden. Viele sind es nicht. Für jedes Fahrzeug (auch Boote und Flugzeuge!) gibt es eine Annonce mit Mietpreis. Wer sein Auto (nur bis Baujahr 2000) anmeldet, zahlt einmalig pauschal 19 Euro für die Aufnahme. In Anbetracht des Aufwands erscheint das fair. 
Cars for Movies erlaubt kostenlose Registrierung. Die Plattform listet einige beeindruckende Filmprojekte auf, darunter z. B. den Udo-Lindenberg-Film, der Anfang 2020 in die Kinos kam – dabei bestückte die Filmauto-Agentur eine ganze Straße stilecht mit Klassikern der 1960er-Jahre. Auch Moviecars bietet kostenlose Registrierung an, die Referenzliste ist allerdings kurz.

Wie wird mein Auto zur begehrten Hochzeits-Kutsche?

Haben Sie ein hübsches Cabriolet oder eine gut erhaltene Stretch-Limo, zum Beispiel eine alte S-Klasse? Stellen Sie das Auto einem Hochzeitspaar oder einem Jubilar zur Verfügung! Auch hier kommt es nicht nur auf Exklusivität, sondern auch auf den Zustand an – niemand möchte in einer Rostlaube zum Restaurant chauffiert werden.  
Eine beliebte Plattform für solche Angebote ist zum Beispiel Erento. Das private Hochzeitsauto-Portal mit aktuell 339 Fahrzeugen bietet ebenfalls kostenlose Listung. Aber natürlich existieren noch viele weitere Möglichkeiten, wie Sie Ihr schönes Auto anbieten. Es kann sich z. B. lohnen, eine eigene Website dafür anzulegen. Bei der Vermietung kommt es auf Flexibilität und Dienstleistungs-Willen an. Klarer Fall: Ein Hochzeits- oder Geburtstagsauto muss immer blitzsauber sein!

Welche Mitfahrzentralen sind die besten?

Nach dem Ende von COVID trauen sich die Menschen zunehmend, zu Fremden ins Auto zu steigen. Das bringt Fahrtvermittlungs-Plattformen wie BlaBlaCar, fahrgemeinschaft.de (offizieller Partner des ADAC) oder Pendlerportal ins Spiel, um beim Autofahren Geld zu verdienen. Für fast jede Fahrt finden Sie Menschen, die dasselbe Ziel haben, aber kein eigenes Auto. Nebeneffekt: Sie lernen nette Leute kennen, haben eine interessante Zeit zusammen. Und umweltfreundlich ist es auch, das Auto komplett auszulasten.
New Mobility Privates Carsharing
Mietwagen privat funktioniert ähnlich wie gewerbliche Vermietung. Der Vermittler kassiert eine Provision.
Bild: Werk
Allein auf BlaBlaCar werden zu normalen Zeiten pro Wochenende Zehntausende Fahrten angeboten. Die besten Chancen hat man mit einem ansprechenden Fahrerprofil! Die Portale haben eigene Bewertungssysteme, sodass man Punkte sammelt. Wer zu hohe Beiträge kassiert, rüpelhaft fährt oder zu viele Mitfahrer ins Auto quetscht, wird schlechter bewertet. Ein gut und viel bewerteter Fahrer wird häufiger ausgewählt." Wichtig ist auch Pünktlichkeit beim Treffpunkt. Als maßvoll gilt eine Kostenbeteiligung von ca. 6,00 Euro je 100 km pro Mitfahrer.

Wie vermietet man das Auto als Werbefläche?

Es klingt wie ein Traum: Unternehmen nutzen Ihren Wagen als Werbefläche. Sie müssen nur ein bisschen damit umherfahren und erhalten monatlich das Werbehonorar aufs Konto! Zu schön, um wahr zu sein: Zumeist handelt es sich um – harmlosen – Nepp. Auf einschlägigen Webseiten wie z. B. Money-Car, Carexy oder pkw-werbung.net sind sehr viele Autos gelistet, die Zahl der werbewilligen Autobesitzer ist daher wesentlich höher als die Zahl der Werbeangebote! 
Idealerweise besitzen Sie ein auffälliges Auto, das häufig auf viel besuchten Plätzen in großen Städten parkt. Aber auch im ländlichen Bereich finden sich Angebote: Dort werben eher kleinere Unternehmen, dafür über einen längeren Zeitraum. Bis zu 200 Euro im Monat sollen möglich sein. Das ist kaum zu überprüfen.
Tipp: Wer initiativ wird, hat gute Chancen bei lokalen Unternehmen. Es kann sich lohnen, eine Firma oder einen Handwerksbetrieb in ihrer Nachbarschaft direkt anzusprechen. Vorsicht: Die Registrierung auf den Werbe-Websites ist manchmal kostenpflichtig. Es gibt natürlich keine Garantie, dass Sie auch konkrete Angebote erhalten.

Wie tricksen unseriöse Anbieter von Autowerbung?

Es gibt natürlich auch rabenschwarze Schafe auf dem Markt. Ihre Abzocker-Methoden: Per Faxabruf unter kostenpflichtiger Telefonnummer werden hohe Gebühren für eine Menge Infomüll kassiert, den Sie nicht brauchen. Oder sie bieten ein kostenpflichtiges "Infopaket" oder "Starterset" an, das natürlich Geld kostet. 
Seriöse Anbieter stellen alle wesentlichen Informationen auf ihre Webseite. Oder der Anbieter verspricht, ein neues Auto eines Werbepartners zu günstigsten Konditionen in wenigen Monaten zu liefern, verlangt aber vorab eine Anzahlung. Das Auto wird natürlich nie geliefert ... Noch ein Trick: Der Anbieter verspricht Provisionen, wenn der Autofahrer Freunde überredet, kostenpflichtiges Infomaterial zu bestellen oder Anzahlungen zu leisten.

Wie kann ich durch Überführungsfahrten Geld verdienen?

Onlogist vermittelt Fahrer an diverse Firmen für Überführungsfahrten. Das sind zum Beispiel Mietwagen von Hertz, Enterprise oder Sixt, aber auch Touren für Autowerkstätten, Lieferdienste und allgemein Unternehmen mit großem Fuhrpark. Allerdings sind an die Tätigkeit Bedingungen geknüpft: Onlogist verlangt ein polizeiliches Führungszeugnis und einen Gewerbeschein.
Werkstatt-Test
Ist die Inspektion gemacht, muss das Auto zum Kunden – das übernehmen oft Überführungsdienste.
Bild: Ralf Timm / AUTO BILD
Der Gewerbeschein führt zur zwangsweisen Mitgliedschaft in die BG Verkehr mit jährlichen Beiträgen. Außerdem beginnt man eine gewerbesteuerpflichtige Tätigkeit. Ob dieser bürokratische und finanzielle Aufwand durch den Ertrag gedeckt wird, muss jeder selbst herausfinden, denn die Plattform lässt von außen niemanden auf die Preise schauen. Bekannt ist: Viele Touren werden im Bieterverfahren ausgeschrieben. Dumping lohnt sich also, dazu gibt es viele Beschwerden in Internetforen.
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Hinzu kommt: 20 Prozent Provision, Kosten für die Rückreise, Haftpflichtversicherung, 1000 Euro Selbstbeteiligung bei Schäden – das zahlt alles der Kurierfahrer. In Foren wird von 9,50 bis 17 Euro Stundenlohn berichtet.

Was für Tätigkeiten erledigt ein Zulassungsdienst?

Viele Unternehmen verdienen mittlerweile Geld, indem sie die lästige Fahrt und die Warterei in der Zulassungsstelle für den Kunden übernehmen. Viele sind nur lokal tätig, man findet sie über das Internet. Andere wie der Zulassungsservice Kroschke bieten überregional  Zulassungsdienst an. Der Job: Zulassung von Neu- und Gebrauchtwagen für Autohäuser und für Privatleute, Erledigung sämtlicher Formalitäten, auch Fahrzeugüberführungen. 
Gesucht werden Zuverlässigkeit, Genauigkeit, Erfahrung im Umgang mit Behörden, amtlichen Vorgängen und Formularen. Angesichts langer Wartezeiten im Amt ist Geduld hilfreich! Verdienstmöglichkeiten: je nach Arbeitsaufwand, ganztags beispielsweise circa 1500 Euro im Monat.

Welche Unternehmen suchen Essens-Lieferanten?

Das Geschäft mit dem Lieferservice boomt, daher braucht die Branche auch eine Menge Fahrer. Entweder mit eigenem Fahrzeug oder nur mit gültigem Führerschein. Bestellketten wie Lieferando, Call-a-Pizza oder Smileys haben immer offene Jobs, der Markt ist groß. 
Mein Tag als UPS-Kurier
Werden zunehmend gesucht: Kurierfahrer für Pakettransport. Der Job ist allerdings fordernd.
Bild: Aleksander Perkovic
Tipp: Oft werden zwar Firmenwagen angeboten, doch wenn Sie für die Botendienste ein eigenes Auto nutzen können, macht Sie das attraktiver für den Auftraggeber! Wichtig sind auch hier Zuverlässigkeit, Belastbarkeit, freundliches Auftreten, gute Ortskenntnis und die Bereitschaft zu unattraktiven Arbeitszeiten (abends und nachts). 
Die Verdienstmöglichkeiten sind nicht einheitlich festgelegt, erkundigen Sie sich beim jeweiligen Arbeitgeber nach den Konditionen. Bezahlt wird meist ein Stundenlohn und bei eigenem Fahrzeug Kosten für Treibstoff und, wichtig, dazu kommt Trinkgeld!

Warum ist Taxifahren seit 2021 erleichtert worden?

Auch Kurierfahrer werden immer gesucht. Ob Medikamente, Papiere oder andere Waren – manchmal muss es flott gehen! Firmen wie GO!, twister oder DPD bieten solche Jobs an, bei einigen brauchen Sie ein eigenes Auto, bei einigen wird das Fahrzeug gestellt. Voraussetzungen: Zuverlässigkeit, Führerschein, manchmal eigener Pkw oder Transporter. Der Verdienst richtet sich nach Anbieter und Arbeitsumfang.
Taxi-Sharing
Taxifahrer müssen den Taxischein erwerben, die Ortskundeprüfung ist seit 2021 entfallen.
Bild: Getty Image
Auch Personen-Transport, ob als klassischer Taxifahrer oder bei Uber, Bolt & Co. kann man dazuverdienen. Ein spannender Job, bei dem man immer wieder Menschen kennenlernt und jederzeit arbeiten kann. Die gute Nachricht: Die Ortskundeprüfung ist seit 2021 entfallen, den Personenbeförderungsschein, auch P-Schein genannt, erwirbt man so mit deutlich weniger Mühe.
Nötig sind eine medizinische Prüfung und ein polizeiliches Führungszeugnis. Vorteil: Je nach Arbeitsaufwand 400 bis 1500 Euro im Monat, zum Teil umsatzabhängig, plus Trinkgeld. Freundliches Auftreten gegenüber Fahrgästen lohnt sich!

Von

Roland Wildberg