Maybach erweitert sein Programm um eine fünfte Baureihe. Was schon als Studie in Detroit stand, wird jetzt Serienwirklichkeit – zumindest für die, die es sich leisten wollen. Der neue Maybach Landaulet lässt für schlappe 900.000 Euro den Mythos der klassischen Luxus-Landaulets wieder auferstehen, bei denen lediglich der Fahrerbereich dauerhaft geschlossen ist. Hinten sitzen die Passagiere auf Wunsch im Freien, wenn es das Wetter im Herbst 2008 noch zulässt – dann sollen bereits die ersten Kundenfahrzeuge ausgeliefert werden. Maybach hat sich nach der positiven Resonanz auf die Studie entschlossen, ausschließlich nach Kundenwunsch in Handarbeit gefertigte Landaulets anzubieten. Über einen kurzen Zeitraum hinweg wird also jetzt in der Sindelfinger Manufaktur eine begrenzte Anzahl von Fahrzeugen entstehen. Wie viele, das entscheidet vermutlich die Anzahl der Ölscheichs und anderen Superreichen, die auf so ein Cabrio gewartet haben.

Ein Sechsliter-V12 sorgt für reichlich Fahrtwind

Maybach Landaulet
Während der Arbeitsplatz des Chauffeurs mit glattem, schwarzem Leder und Zierteilen in glänzendem Klavierlack schon ganz ansprechend ausgestattet ist, genießen die Fondpassagiere auf opulenten, mit edlem Grand-Nappa-Leder bezogenen Ruhesitzen den – auch im sprichwörtlichen Sinne – Platz an der Sonne. Den luxuriösen Fond hat Maybach den Erfordernissen des Offenfahrens angepasst. So wurden die hinteren Kopfstützen gegenüber der Limousine etwas vergrößert, um Windturbulenzen einzudämmen. Ein zusätzlicher schmaler Windabweiser fährt ab 70 km/h automatisch aus und reduziert störenden Fahrtwind. Sollte den Insassen Ungemach durch Regen drohen, faltet eine Elektrohydraulik das Verdeck in 16 Sekunden über den Fond. Was vielleicht auch dann ratsam wäre, wenn der Chauffeur allzu beherzt aufs rechte Pedal tritt. Basis des Landaulet ist schließlich der Maybach 62 S, der von einem doppelt aufgeladenen Sechsliter-V12 mit 612 PS auf Trab gehalten wird. Da könnte es bei allem Luxus bisweilen passieren, dass die Herrschaften im Fond ein "Es zieht, James" durch die Gegensprechanlage ins Cockpit schicken müssen.