"Wenn der Kunde es wünscht, dann machen wir es." Eine wunderbare Botschaft. Schade nur, dass sie etwas verschweigt: den Zusatz "das nötige Kleingeld vorausgesetzt."

Brabus-Kunden haben das in der Regel. Und folglich die Wahl: 445 PS im neuen Mercedes-Benz SLK? Liefert der 1977 gegründete Tuninghersteller ab 29.050 Euro Aufpreis. Lieber eine E-Klasse mit V12 und 640 PS? Kein Problem, steht eine Reihe weiter. 298.000 Euro kostet der elektronisch bei 340 km/h eingebremste Viersitzer.

Seine 1026 Newtonmeter teilt er sich mit der Brabus-Variante der S-Klasse und des SL. 20 Newonmeter weniger wuchtet der 6,3-Liter des G V12 auf die Kurbelwelle. Das bringt ihm den Titel stärkster Geländewagen der Welt ein. Und macht ihn zum derzeit einzigen neu bestellbaren Zwölfzylinder in diesem Segment. Die Höchstgeschwindigkeit wird auch hier elektronisch abgebremst – allerdings schon bei eher bescheidenen 230 km/h. Preis für die G-Klasse der unbegrenzten Möglichkleiten: um 350.000 Euro, je nach Ausstattung.

Bei Fiat bekäme man fürs gleiche Geld die gesamte Produktpalette in drei verschiedenen Farben. Oder mit ganz viel Betteln vielleicht den Prototyp des Trepiùno. An Charme und Ausstrahlung ist der smarte Retro-500er kaum zu schlagen. Das Problem ist nur: Wieder einmal zögern die Italiener mit einem klaren "Si" in Sachen "Bau beschlossene Sache".

Ähnlich verhält es sich immer noch mit dem Lancia Fulvia, dem Italo-Star der IAA 2003. Jedes neue Modell muss Profit bringen, heißt die Vorgabe beim angeschlagenen Fiat-Konzern, notgedrungen. Besser wäre: "Wenn der Kunde es wünscht..." Dann kommt der Erfolg von ganz allein.