Kitsch kann so schön sein: Blauer Himmel, schneebedeckte Berge, wärmender Sonnenschein, zumindest da, wo es windgeschützt ist. Hinter der Treppe beim Aquada zum Beispiel.

Das Amphibienfahrzeug mit MX-5-Antlitz steht direkt gegenüber vom Haupteingang der Messehallen. Eigentlich ein guter Platz. Taxis kreuzen ums Portal, ununterbrochen, seit morgens um sieben. Auch da galt schon: Glücklich, wer eins ergattert. Erst, um einigermaßen pünktlich hier zu sein. Und jetzt, um im Fond die Füße ausdampfen zu lassen. Denn drinnen ist vom Postkartenaroma vor der Tür nichts zu schmecken.

Früher Nachmittag in Genf, erster Pressetag, die meisten Schlachten sind geschlagen. Citroën hat den Anfang gemacht – gleich um acht Uhr morgens, Weltpremiere des Xsara-Nachfolgers C4, noch als Concept Car gewandet, aber schon C4 genannt. Rolls-Royce legte nach, präsentierte die Cabrio-Studie 100EX. BMW zeigte kurz darauf den 5er Touring, Peugeot den 407, Mini das Cabrio, Chrysler den Crossfire SRT-6, Jaguar den gelifteten XK, Renault die Roadster-Studie Wind und den Modus ...

Anders als die angereisten Journalisten aus aller Welt zeigt das Gros der Messemitarbeiter wenig Euphorie für die Boten des Autofrühlings. (Un)bewegliche Masse, die ständig geputzt werden will. "Auf einer Scheibe war sogar ne Nase", seufzt Olga. Die blonde Russin gehört zum Service-Team von Toyota. 13 bis 16 Stunden war sie jeden der vergangenen drei Tage hier. Heute wird es wieder spät. So ist das halt, bei den Stars von Genf.