Getunte Kompaktsportler im Vergleich
Das 993-PS-Trio

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Es bedarf nicht immer eines waschechten Sportwagens, um auf und neben der Rennstrecke Spaß zu haben. Zum Beweis sind JE Design Leon Cupra R, Sport Wheels Golf R und Mathilda Racing Scirocco R angetreten.
Die Überschrift zu dieser bunten Bande hätte auch heißen können "Einer für alle" oder noch besser "Ein Block für alle Fälle". Wie wir darauf kommen? Ganz einfach, der Seat R, der VW Scirocco R und der Golf R haben alle das gleiche Triebwerk unter der Haube. Keines, wie man vermuten würde, aus dem VW-Regal. Nein, die Wolfsburger und Spanier bedienen sich für ihre R-Modelle in Ingolstadt. Genauer gesagt beim Audi S3. Denn dieses Triebwerk, welches auch im Audi TT S zum Einsatz kommt, verfügt ab Werk gegenüber dem GTI-Motor über stabilere Kolbenbolzen, stärkere Pleuelstangen und einen steiferen Zylinderblock. Sprich: Dieser Motor ist deutlich standfester. Und das heißt für die Tunergilde: viel Luft und Raum für ein paar PS mehr.
Überblick: Alle News und Tests zum VW Scirocco

Überblick: Alle News und Tests zum VW Golf

Diesen Look verpasste auch Seat-Spezialist JE Design seiner Leon-Cupra-R-Kreation. Die hauseigenen Räder in 19 Zoll wurden genauso in rote Farbe getaucht wie einige Bauteile des üppigen Spoilerpakets. Auch im Seat arbeitet ein Gewindefahrwerk aus dem Hause KW. Das 6000 Euro teure Leistungspaket beinhaltet 65 Mehr-PS, Sportauspuffanlage und Metallkat. Nun ist es Zeit, die Karten auf den Tisch zu legen. Das Kapitel Längsdynamik steht auf dem Programm. Der Golf muss vorlegen: ASR abschalten, Bremse treten, Drehzahl hoch, Bremse lösen. Per Launch-Control schießt der Golf in 4,7 Sekunden auf 100 (Werksangabe 5,5 s); weitere 13,4 Sekunden später liegen 200 km/h an. Zwar wechselt auch der Scirocco die Gänge per Doppelkupplungsgetriebe, jedoch hat Mathilda im Rahmen der Powerkur die Launch-Control deaktiviert; somit muss das Coupé ohne spezielle Starthilfe beschleunigen. 5,5 Sekunden auf 100 sind dennoch eine Ansage (Serie gemessen: 6,0 s). Noch beeindruckender ist der Wert auf 200: Mit 17,3 Sekunden düpiert es nicht nur das Serienauto (20,0 s), sondern auch seine beiden Konkurrenten.

Wie sich die drei getunten Kompaktsportler auf dem Sachsenring schlagen, erfahren Sie in der Bildergalerie. Den kompletten Artikel mit allen technischen Daten und Tabellen gibt es als Download im Heftarchiv.
Fazit
Was für eine Performance, und das beim ersten Test! Mathilda-Racing fährt mit dieser tollen Rundenzeit und dem Gesamtauftritt nicht nur auf Platz eins dieses Vergleich, sie sichern sich auch die Sachsenring-Titel "Schnellster Fronttriebler" und "Schnellster VW". Der Golf von Sport Wheels ist kaum weniger sportlich, doch behindern ihn sein Mehrgewicht und schwächelnde Bremsbeläge. Der Seat von JE Design bereitet zwar viel Fahrspaß, im Vergleich ist das Leistungsplus jedoch zu teuer und kann sich subjektiv zu wenig vermitteln.
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