Die zehnte Generation des Honda Civic wurde komplett neu entwickelt. Das Design polarisiert weiterhin stark. AUTO BILD ist die Dieselversion gefahren und hat alle Infos!
Der Civic wird als klassischer Kompakter und als Stufenhecklimousine angeboten.
Honda schwimmt gegen den Strom und bietet den Civic jetzt wieder mit einem Dieselmotor an. Dessen Preise starten bei 21.390 Euro. Als Benziner ist er ab rund 20.000 Euro zu haben. Der Kompakte kommt dann mit dem Einliter-VTEC-Motor, einem turboaufgeladenen Dreizylinder mit 129 PS und der Basisausstattung S. Wer mehr Leistung möchte, zahlt für den 1,5-Liter-VTEC mit 182 PS rund 28.000 Euro. Serienmäßig kommt der Civic als Handschalter, Automatik kostet 1300 Euro extra. Marktstart war im März 2017. Auch die Civic-Limousine ist in Europa erhältlich. Sie ist länger, breiter und niedriger als die vorangegangenen Generationen. Nummer zehn misst mit angedeutetem Stufenheck stattliche 4,63 Meter und bietet bis zu 519 Liter Kofferraumvolumen. Gleichzeitig konnte das Gewicht auf rund 1300 Kilogramm gesenkt werden.
Optisch wirkt der Civic sportlicher als sein Vorgänger. Er erinnert von außen entfernt wieder an die legendäre fünfte Generation. Denn Nummer zehn ist nicht nur länger (4,50 Meter), sondern auch breiter (1,80 Meter) und flacher (1,42 Meter) als die vorherige Generation. Trotz gewachsener Maße konnte das Gewicht um 16 Kilogramm gesenkt werden. Auch der Schwerpunkt ist zugunsten einer besseren Fahrdynamik niedriger, verspricht Honda.
Innenraum und Ausstattung: Viele Assistenzsysteme an Bord
Die neuen Abmessungen sollen mehr Platz im Innenraum und eine bessere Sitzposition schaffen.
Davon sollen auch das Platzangebot im Innenraum und die Sitzposition profitieren. Ob das stimmt und wie gut die zweite Generation des Honda Connect-Infotainmentsystems ist, klärt die Sitzprobe im neuen Honda Civic. Das Thema Sicherheit ist Honda beim neuen Civic besonders wichtig. So verfügt der Kompakte serienmäßig über eine Vielzahl von Assistenzsystemen. Ein kleiner Auszug: Kollisionswarner inklusive Bremsassistent, aktiver Spurhalteassistent, Ausparkassistent und viele mehr. Bemerkenswert ist, dass Honda bei der Sicherheit kaum Unterschiede zwischen den Ausstattungsvarianten macht. Mit Ausnahme der Basisversion bieten alle Civic der zehnten Generation die gleiche Sicherheitsausstattung ab Werk.
Fahren: Der Diesel-Civic hat eine gewisse Grundlautstärke
Das stramme Fahrwerk rumpelt auf schlechten Straßen lautstark.
Natürlich kennt Honda die Zulassungszahlen für Diesel-Pkw. Rückläufig. Mittlerweile haben die Benziner wieder Oberwasser, dem Dieselskandal sein Dank. Egal. Er bringt ja auch Vorteile mit, vor allem beim Verbrauch und der CO2-Emission. Die japanischen Techniker schnappten sich deshalb den bekannten 1,6-Liter-Diesel und machten aus ihn einen kleinen Öko. Sie änderten den Materialmix – mehr Stahl, zum Beispiel die Kolben, weniger Alu, optimierten die Silberbeschichtung im Filter, verpassten dem Turbolader andere Schaufeln und drehten an der Einspritzung. Ergebnis: Der Diesel erfüllt Euro 6 d temp und den Real Drive Emission Fahrtest – beides muss er ja auch. Aber ohne Tricks und doppelten Boden wie Ad Blue und SCR-Kat. Das ist schon mal gut, denn der Fahrer muss niemals Ad Blue nachtanken. Ob es für die nächste Abgasstufe 6d (ohne temp) reicht?
Der Vierzylinder fährt leise, kräftig, laufruhig
Viel wichtiger: Der 120 PS starke Vierzylinder fährt ordentlich. Leise, kräftig, laufruhig. Vor allem im häufig benutzen Drehzahlbereich zwischen 1500 und 2000 Touren nuschelt er nur vor sich hin, lässt trotzdem die Muskeln spielen. Er beschleunigt in 9,8 Sekunden auf 100 km/h, schafft 201 km/h Spitze und soll im Schnitt angeblich nur 3,5 Liter Diesel alle 100 Kilometer verbrauchen – fast schon ein Musterknabe, dieser Honda Diesel. Wenn es nicht bisweilen so aus dem Auspuff brummen würde. Vor allem von Gästen auf der Rücksitzbank bisweilen als störend empfunden, weil es unangenehm in den Ohren dröhnt. Schließlich ist der Civic kein Rennwagen. Wir wollen das aber auch nicht überbewerten: Radio etwas lauter gedreht und das Brummen wird übertönt. Das gelingt bei anderen Fahrgeräuschen nicht so einfach: Auf den rauen Straßen rund um Rom rumpelt das stramme Fahrwerk lautstark, auf Asphalt summen die abrollenden Reifen ein eintöniges Lied ungewöhnlich laut. Dafür hält das stramme Fahrwerk den Civic Diesel in flott durcheilten Kurven sicher auf Kurs. Lenkung, Schaltung, Pedale – alles funktioniert erfreulich leichtgängig. Kontofreundlich sind die Preise: ab 21.390 Euro parkt der Civic 1.6 i-DTEC in der Preisliste. Und als Fünftürer wird er ab März 2018 verkauft, der Viertürer kommt erst im Mai.
Motoren: Es sind zwei Benziner und ein Diesel erhältlich
Nach einer längeren Pause steckt jetzt auf Wunsch wieder ein Diesel unter der Haube des Civic.
Den Honda Civic Fünftürer gibt es mit zwei neu entwickelten VTEC-Motoren und einem modernen Diesel. Neben dem 182 PS starken Vierzylinder-Turbo aus der Limousine können die Kunden auch einen Einliter-Dreizylinder, der mittels Turbo 129 PS und bis zu 200 Nm maximales Drehmoment leistet, wählen. Beide Motoren sind wahlweise mit einer Sechsgang-Handschaltung oder dem bekannten CVT-Getriebe erhältlich. Das stufenlose Getriebe schluckt in beiden Fällen 20 Nm Drehmoment, sodass der kleine Dreizylinder 180 Nm und der Vierzylinder 220 Nm leisten. Die Civic Limousine ist nur mit der 182 PS starken Topmotorisierung und dem 120 PS starken Dieselmotor erhältlich. Der 1,5-Liter-Vierzylinderbenziner wird wahlweise mit einer Sechsgang-Handschaltung oder dem stufenlosen CVT-Getriebe gekoppelt.