Honda kommt zurück. Im Jahr 2015 wollen die Japaner wieder an der Formel 1 teilnehmen und den europäischen Markt mit drei Neuheiten aufmischen: dem Supersportler NSX, dem Kompakten Jazz und dem frisch enthüllten SUV Vezel. Die beiden letzteren sind zum Einführungsjahr allerdings nicht mehr ganz so neu. Der Jazz ist in Japan bereits seit September 2013 auf dem Markt und der Vezel folgt am 20. Dezember. In Europa werden SUVs und Crossover sicherlich noch über längere Zeit boomen. Kann sich der Vezel so lange jung halten? Wir haben das neue Honda SUV auf der Tokyo Motor Show 2013 gecheckt.

Die Stars der Tokyo Motor Show 2013

Honda Vezel Hybrid Sitzprobe
Honda folgt dem typischen SUV-Trend: Die coupéhafte Form kostet jedoch kaum Platz.
Der Vezel ist mit 1,60 Metern sechs Zentimter niedriger als der Opel Mokka, unterscheidet sich mit 4,30 Meter Länge und 1,80 Meter Breite nicht wesentlich vom Opel. Da hören die Gemeinsamkeiten allerdings schon auf. Durch die abfallende Dachlinie sowie den angedeuteten Heckspoiler und Frontsplitter wirkt der Japaner viel sportlicher. Dabei ist das Kompakt-SUV keineswegs so verspielt gezeichnet, wie man es von Honda erwartet hätte. Eine markante leicht abfallende Sicke oberhalb der Flanken, eine Falz unterhalb – das war's. Gut so. Leicht ausgestellte Radhäuser und eine bullige Front à la Range Rover Evoque sorgen für die nötige Offroad-Optik. Innovativ für ein viertüriges SUV sind die hintern versteckten Türgriffe. Sie passen zum coupéhafte Heck.
Honda Vezel Hybrid Sitzprobe
Mit Leder bezogene Verkleidungen und braune Kontrastnähte am Lenkrad werten den Innenraum auf.
Das sportliche Äußere schränkt nicht den Nutzwert ein. Der Einstieg im Fond gelingt ohne Verrenkungen. Die zweite Reihe bietet genug Knie- und Kopffreiheit. Hier hat Honda nicht nur die Plattform mit 2,35 Meter Radstand, sondern auch das clevere Raumkonzept vom aktuellen Jazz (Fit) übernommen. Dazu zählt ebenfalls die variable Rücksitzbank. Mit einem Griff klappt die Lehne um und schafft eine ebene Ladefläche. Unter der Kofferraumabdeckung ist ein Fach für kleine Gegenstände. Praktisch und wieder vom Jazz abgeguckt. Weitaus luxuriöser als beim Plattformspender sind die Armaturen im Cockpit. Mit Leder bezogene Verkleidungen und braune Kontrastnähte am Lenkrad werten den Innenraum auf. Der zum Fahrer zugewandte 7-Zoll-Touchscreen bietet vom Navi, über Internetzugang bis hin zum TV alles, was ein modernes Infotainmentsystem leisten sollte. Die ordentlich gepolsterten Sitze geben ausrechend Halt. Nur die Rundumsicht ist durch die schmalen Seitenscheiben und das kleine Heckfenster eingeschränkt.
Am 19. Dezember 2013, einen Tag vor Marktstart, rücken die Japaner mit mehr technischen Daten zum Vezel raus. Bisher sind ein Hybridantrieb mit 1,5-Liter-Benziner sowie ein 1,5-Liter-Verbrenner angekündigt. Dazu besteht die Wahl zwischen Vorderrad- und Allradantrieb. Was will man mehr? Einen Einstiegspreis unter 20.000 Euro sowie einen vorgezogenen Marktstart in Europa! Dann vielleicht mit einem Namen, der nicht an ein Wiesel oder eine Halbfettmagarine erinnert.
Robin Hornig

Fazit

Honda hat eine neue Formensprache gefunden, die global funktioniert. Auf dem boomenden Markt der Crossover und Mini-SUVs wird der Vezel sicherlich gut ankommen, auch, wenn er dafür noch ein gutes Jahr braucht.