Hyundai i10/Nissan Micra: Test
Nissan Micra nur noch mickrig

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Altmeister gegen Emporkömmling, Routine gegen Courage, Japan gegen Korea: An Spannung mangelt es nicht beim Treffen zwischen Nissan Micra und Hyundai i10.
Er war mal eine richtig große Nummer. Ein Frauentyp, knuffig, süß, charmant. Und ein ernst zu nehmender Gegner für den VW Polo. So war das damals, als die zweite Generation des Nissan Micra unsere Straßen bevölkerte. Vorbei. Jetzt, in der vierten Auflage, möchte er ein Weltauto sein. Also eines, das zwischen Thailand und Mexiko gefallen soll. Man könnte sagen, brav und unauffällig geformt. Oder auch blass und nichtssagend.
Video: Hyundai i10 vs. Nissan Micra
Micra nur noch mickrig
Einen vierten Zylinder vermisst man in beiden Autos nicht

80 PS aus einem 1,2 Liter großen Dreizylinder machen den Micra zum Sieger in Sachen Beschleunigung.
Abgestimmt ist der Hyundai mit klarer Ausrichtung auf den Komfort. Er federt erstaunlich ruhig und harmonisch, nimmt nur Querfugen leicht poltrig. Die Servolenkung liefert etwas zu wenig Rückmeldung, bleibt ansonsten aber ebenso unauffällig wie die leichtgängige Schaltung. So entpuppt sich der i10 als sehr langstreckentauglich – und das wiederum ist erstaunlich für ein Auto dieser Größe.
Auch preislich fährt der i10 deutlich vorweg

Besser ausgestattet, fünf Jahre Garantie und billiger: An der Kasse schlägt der i10 den Micra deutlich.
Fazit
Entscheidungen können manchmal ganz einfach sein. Wie in diesem Fall: Hyundai i10 heißt unser Sieger. Nur im AntriebsKapitel muss er sich knapp geschlagen geben. Kein Wunder: 67 Hyundai-PS kommen nur schwer gegen die 80 PS des Nissan an. Ansonsten spricht alles für den Koreaner. Der i10 ist außen kleiner als der Micra, innen aber nicht. Er bietet mehr Komfort, hat das bessere Fahrwerk, die angenehmere Lenkung, kostet weniger und fährt billiger. Wie gesagt: Manchmal können Entscheidungen ganz einfach sein.
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