Hyundai ix55 und BMW X5 im Vergleich
Hyundai ix55 greift BMW X5 an

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Hyundai zielt auf BMW – in der Klasse der dicken SUVs wollen die Koreaner punkten. Mit dem ix55 soll das über Preis und Größe funktionieren. Reicht das für den X5? Ein Vergleich der Dickschiffe.
Dem CO2-Dilemma zum Trotz – es finden sich immer noch reichlich Argumente für große SUVs, zum Beispiel für Bestseller wie den BMW X5. So wenig der dicke Bayer als Umweltapostel durchgeht, so gut schlägt er sich dafür in allen anderen Disziplinen. Der Raumriese ist trotz komfortabler Grundeinstellung mehr trainierter Kurvenstar als träge Schaukelsänfte. Dank bärenstarkem Dreiliter-Diesel geht es richtig gut voran, bei Ausstattung und Sicherheit spielt der X5 ganz vorn mit. So ist es keine Überraschung, dass der Alleskönner bei uns mit amtlicher Regelmäßigkeit Vergleiche gewinnt. Das heißt: An ihm muss sich die Konkurrenz messen. Und zwar nicht nur die Nachbarn aus Stuttgart und Ingolstadt, sondern auch die Aufsteiger aus Fernost wie der Hyundai ix55 3.0 V6 CRDi.
Überblick: Alle News und Tests zum Hyundai ix55

Überblick: Alle News und Tests zum BMW X5

Wie auch das Thema Fahrsicherheit. Die Bremswege sind viel zu lang (der Hyundai steht aus Tempo 100 erst nach über 42 Metern). Zudem versagt der ix55 im Ausweichtest. Bei plötzlichen Richtungswechseln gerät das Korea-SUV in schwere Schräglage, bricht im schlimmsten Fall aus, weil das elektronische Stabilitätsprogramm zu unentschlossen eingreift. Nur Profis fangen den über alle vier Räder in Richtung Straßengraben radierenden Brocken dann wieder sicher ein. Dabei erschwert noch eine zunächst gefühllose, bald darauf stark verhärtende Lenkung saubere Gegenmaßnahmen. BMW steuert neben seinem narrensicheren Fahrverhalten auch mit einer erstklassigen ESP-Abstimmung und guten Bremsen gegen. Gleichzeitig setzt der X5 seine Leistung besser um, er sprintet schneller, hakt beispielsweise den Überholspurt von Tempo 80 bis 120 km/h sieben Zehntelsekunden schneller ab als der Hyundai.
Geschmeidig zieht der Dreiliter-Diesel durch, das Getriebe arbeitet souverän. Das gilt auch für das Fahrwerk. Die Wankstabilisierung Adaptive Drive (3290 Euro Aufpreis) hält das Dickschiff in Kurven aufrecht, trotzdem federt der X5 auch bei hohem Tempo komfortabel. Allenfalls der nervöse Geradeauslauf stört den positiven Eindruck vom Fahrwerk. Eine Baustellenspur auf der Autobahn ruhigen Blutes zu durcheilen, wird zur Konzentrationsübung. Allerdings: Der ix55 fordert hier seinen Fahrer ebenfalls.
Weitere Details zu BMW X5 und Hyundai ix55 finden Sie in der Bildergalerie. Den kompletten Artikel mit allen technischen Daten und Tabellen gibt es als Download im Heftarchiv.
Fazit
Der ix55 ist ein Exot auf unseren Straßen. Und das wird sich vermutlich nicht ändern. Auch weil die Luft dünn geworden ist im Himmel der dicken SUV – ein schärferes Umweltbewusstsein lässt die Kunden oft eine Nummer kleiner zugreifen. Dazu kommt: Der ix55 fährt dem Musterschüler der Gattung deutlich hinterher, gegen die Fahrqualitäten des X5 hat der Koreaner keine Chance. Der BMW siegt – trotz des hohen Preises.
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