Beim DFB geht ja so einiges, aber dann doch nicht alles. Einen Nissan Qashqai zum Beispiel fährt in der Löw-Truppe vermutlich keiner. Trotzdem teilen die deutschen Nationalkicker und das japanische Kompakt-SUV das gleiche Schicksal. Wie das denn? Erklären wir. Das Stichwort dazu heißt Umbruch. Der nötig wird, weil die Konkurrenz bekanntlich niemals schläft. Auf dem Rasen ersetzen also junge Kickertalente mal eben die etablierten Balljongleure. Auf der Straße machen neue Dieselmotoren den Qashqai fit für den immer härter werdenden Wettbewerb im Boomsegment.

Mit neuem Diesel will der Qashqai ganz nach vorne

Nissan Qashqai
Neu sortiert: Für den 1.6er-Diesel ist der neue 1.7 dCi ins Motoren-Programm des Qashqai gekommen.
Erst wurde der 1.5 dCi von 110 auf 115 PS gepusht, dann machte der 1.6 dCi mit 130 PS den Hummels – und damit Platz für einen 150 PS starken 1.7 dCi. Genau dieser interessante Neuzugang muss heute zu seinem ersten Pflichtspiel ran. Und natürlich läuft er dazu in Topform auf. Dann heißt er Nissan Qashqai 1.7 dCi Tekna AllMode 4x4i Xtronic und bringt neben feiner Ausstattung von der Teilleder-Tapete bis zu Voll-LED-Scheinwerfern auch noch stufenlose Automatik und Allradantrieb mit. Kleiner Wermutstropfen: Bei der Ablösesumme kennen die Japaner keinen Spaß, verlangen mindestens 37.770 Euro. Im Match gegen zwei international erfahrene Profi-SUVs klären wir, ob sich dieser Transfer lohnt. Gegner sind der 136 PS starke Hyundai Tucson 1.6 CRDi DCT AWD und Skoda Karoq 2.0 TDI 4x4 DSG mit 150 PS.

Im Skoda Karoq fahren alle am besten

Skoda Karoq
Familienfreund: Im Karoq gibt's den meisten Platz, als 2.0 TDI gefällt er zudem als Dynamiker.
Ein Blick genügt, um die Taktik des Raumwunders Karoq zu entschlüsseln. Anders als Qashqai und Tucson verzichtet er auf modische Designexperimente und setzt auf geradlinige Schlichtheit. Der Skoda steht also aufrechter im Wind, die Fensterflächen fallen größer aus, und unterm Blech bleibt das mit Abstand beste Platzangebot. Das gilt vorn wie hinten und sogar beim Kofferraum. Der Qashqai ärgert dagegen mit beengtem Einstieg hinten und fehlender Kopffreiheit, auf der flachen Fondbank hocken wir unglücklich wie Spieler auf der Auswechselbank. Obwohl im Hyundai nicht mehr Luft bleibt, fahren Gäste im Koreaner viel lieber mit. Die Fondsitze sind schlicht und ergreifend größer als im Nissan, erlauben gemütliches Lümmeln. Auch vorn patzt der Qashqai, geizt mit Seitenhalt im Schulterbereich und platziert uns zu hoch und zu dicht am Lenkrad. Schade, ein paar Zentimeter mehr Verstellbereich, und auch große Piloten würden zufrieden grinsen.
Platz 1 mit 545 von 750 Punkten: Skoda Karoq. Tolles Raumkonzept, starker Motor, fairer Preis – so sehen Sieger aus.
Platz 2 mit 513 von 750 Punkten: Hyundai Tucson. Kaum ernsthafte Schwächen, aber immer etwas hinter dem Skoda.
Platz 3 mit 489 von 750 Punkten: Nissan Qashqai. Engster und Ältester im Test, neuer Motor leidet unter CVT.
Das Fazit von Gerald Czajka: "So vielseitig wie der Skoda präsentiert sich hier kein anderes SUV. Der Hyundai bietet etwas weniger Alltagstalent, der im Fond enge Nissan wäre als Handschalter vermutlich besser (und dichter) dran gewesen."
Alle Details zum Test gibt es in der Bildergalerie.