Sieht ja klasse aus,  der nigelnagelneue Peugeot 3008. Nur das allein reicht natürlich nicht, um uns zu überzeugen. Mit einem Einstieg knapp unter 30.000 Euro bleibt unser Peugeot 3008 BlueHDI 150 jedenfalls voll im erwarteten Preisrahmen. Und trifft dort auf interessante Mitstreiter. Etwa den ebenfalls frischen Renault Scénic. Ist das nicht ein Van? Jein! Der Renault wandelt irgendwie zwischen den Welten. Und wie den Peugeot gibt es ihn nur mit Frontantrieb. Klar also, dass auch der Hyundai Tucson, der als echter SUV natürlich Allrad bereithält, hier als Fronttriebler vorfährt.

Die Sitze des 3008 taugen auch für längere Strecken

Peugeot 3008
Perfekter Blick auf die Instrumente, klasse Sitze: Im Peugeot 3008 fühlen wir uns am wohlsten.
Kleines Lenkrad, Armaturen obendrüber – was Peugeot in den kleineren Modellen schon länger als Revolution der Cockpit-Architektur feiert, zieht jetzt erstmals in ein SUV ein. Und was sollen wir sagen: Es funktioniert. Das winzige Lenkrad ist oben und unten auch noch abgeflacht. Macht perfekten Blick auf die wandelbaren digitalen Instrumente, ohne dass wir an der Sitzposition nörgeln müssten. Im Gegenteil: Dank der tollen AGR-Sitze (inklusive Massage und E-Verstellung für Fahrer 1100 Euro extra) fühlen wir uns im 3008 am wohlsten. Auch die Bedienung geht noch in Ordnung. Der große Berührbildschirm mit den Direktwahltasten darunter lenkt auf jeden Fall weniger ab als der fast knopflose Scénic, in dem über die Eingewöhnungsphase schon mal Winter werden kann. Warum wir im Peugeot zum Dimmen der Instrumentenbeleuchtung aber tief in die Untermenüs abtauchen müssen und die Regelung dann auch stets mit dem mittleren Monitor zusammen erfolgt, bleibt ein Rätsel.
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Der Koreaner im Testtrio gibt keine Rätsel auf

Hyundai Tucson
Sachlich, nüchtern, praktisch: Bei der Bedienung gibt der Hyundai Tucson keinerlei Rätsel auf.
Unser Tipp: Blick nach Osten, zu den Koreanern. Im Hyundai Tucson geht es zwar deutlich schmuckloser und nüchterner zu als in den Frères de France, dafür aber übersichtlicher und intuitiver. Für wichtige Funktionen gibt es eine eigene Taste. Ablenkung durch Chichi und Bling-Bling gibt es dagegen nicht. Dafür genau wie beim Peugeot ein vernünftiges Platzangebot im Fond. Bei fast identischen Außenabmessungen aller drei Kandidaten wundern wir uns nur über den Scénic, der an Kopf und Knie deutlich früher kneift. Sogar auf den Vordersitzen versuchen lange Kerle immer wieder, ihren Sitz noch ein Stück weiter zurückzuschieben – ist aber schon am Anschlag. Ebenso skurril: die im Scénic seltsam verbaute Aussicht nach vorn. Nach hinten sind sie übrigens alle mies! Doch trotz großer Panoramascheibe nervt beim Renault die zweigeteilte A-Säule – eines der dünnen Stäbchen steht irgendwie immer im Weg.
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Im Scénic hat das Ladegut den meisten Platz

Renault Scénic
Lademeister: Der Renault Scénic hat mit 1554 Litern der größten maximalen Laderaum im Vergleich.
Beim Thema Laden macht der Scénic dann vieles richtig. Größter maximaler Stauraum (bis zu 1554 Liter), zahlreiche Ablagen, die geteilte Fondlehne klappt auf Knopfdruck zur Ebene – bon. Warum aber das Handschuhfach als Schublade? Die rumpelt dem Beifahrer vors Schienbein, und an den Inhalt kommt er nicht wirklich ran. Auch die verschiebbare Mittelkonsole halten wir für überflüssig. In der hintersten Position frisst das Ding den Fußraum in der Fondmitte, behindert das Umlegen des rechten Teils der Bank. Hyundai und Peugeot verfügen über ganz ähnliche Transporttalente. Auch hier passen maximal rund 1500 Liter ins Heck, der doppelte Boden und die umlegbaren Fondlehnen sorgen für die nötige Flexibilität.
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Hirn über Herz: Mit dem Tucson siegt das vernünftigste SUV – ein grundsolides Auto mit toller Garantie. Der Peugeot 3008 schafft es, einen ganz eigenen Stil in die SUV-Welt zu tragen – und dennoch mehrheitsfähig zu bleiben. Genau das gelingt dem Scénic nur bedingt. Er ist der extravagante Franzose, wie wir ihn von früher kennen. Und wie viele ihn noch heute lieben.