Im Test: Joie Traver
Der AUTO BILD Kindersitz-Test: Joie Traver

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Ein geringer Preis muss nicht gleich schlechte Qualität bedeuten. Der Joie Traver beweist genau das und konnte im AUTO BILD-Test überzeugen.
Bild: AB
Der Joie Traver ist ein Kindersitz der Gruppe 2/3 (15 bis 36 Kilo). Er kann von einem Kindesalter ab zirka dreieinhalb bis zum Ende der Kindersitzpflicht (12 Jahre oder 1,50 Körpergröße) genutzt werden. Dabei wird der Sitz über die Höhenverstellung der Kopfstütze an die jeweilige Größe des Kindes angepasst. Ins Auto montiert wird der Joie Traver entweder nur mit dem Fahrzeuggurt oder mithilfe der Isofix-Rastarme an den entsprechenden Aufnahmen im Fahrzeug. Das Kind wird im Sitz ebenfalls mit dem Fahrzeuggurt gesichert. Preislich liegt der Joie Traver im Handel aktuell bei 99,95 Euro (Stand: 04/2019).
Sicherheit
Der Joie Traver bringt alles mit, was man bei einem Kindersitz dieser Gruppe erwartet: zusätzliche Seitenprotektoren, eine gut bedienbare Neigungsverstellung und einen sehr guten Gurtverlauf. Der Gurt ist einfach einzufädeln und verläuft otimal am Körper des Kindes. Die Gurtführung ist hervorgehoben, dürfte an den Führungshörnern aber gerne noch deutlicher gekennzeichnet sein – die rote Markierung verschwindet ein wenig unter den Führungshörnern. Die leicht verständlichen Sicherheitshinweise auf beiden Seiten des Sitzes unterstützen beim Einfädeln. Zum Lieferumfang gehört auch eine ausführliche und leicht verständliche Anleitung, die auf der Unterseite des Sitzes einen festen Platz hat und so stets griffbereit ist. Der Traver steht stabil im Auto - vor allem bei Befestigung mit Isofix.
Maße, Einbau und Bedienung
Der Joie Traver ist mit seinem Gewicht von 5,7 Kilo vergleichsweise leicht. Zum Vergleich: schwere Gruppe-2/3-Sitze bringen bis zu acht Kilo auf die Waage. Er ist schnell und einfach ins Auto eingebaut. Allerdings ist beim Einsetzen in kleinere Autos aufgrund der Breite von fast 56 Zentimetern viel Fingerspitzengefühl gefragt. Deswegen empfiehlt es sich, die Seitenprotektoren erst anzubringen, wenn der Sitz bereits im Auto steht. Die Isofix-Arme lassen sich neigen, was ein Einrasten an den Ankerpunkten deutlich erleichtert. Auch beim eingebauten Sitz lassen sich die Verstellmechanismen problemlos und flüssig bedienen. Einziges Manko: Die Knöpfe zum Entriegeln des Isofix-Mechanismus sind etwas versteckt an der Unterseite der Isofix-Arme – da muss man schon mal ein wenig suchen. In Sachen Pflege kommt man mit dem Joie Traver einfach zurecht: Der Bezug lässt sich leicht abnehmen und kann bei maximal 30 Grad im Feinwaschprogramm gewaschen werden.
Komfort und Ergonomie
Der Joie Traver verfügt über eine Besonderheit, die andere Gruppe-2/3-Sitze so nicht bieten: Die Beinauflage ist in drei Stufen verstellbar. So kann die Auflagefläche dem Wachstum des Kindes angepasst werden. Der Sitz lässt sich jedoch nicht in der Breite anpassen – die Lehne läuft zwar leicht V-förmig zu, einem größeren Kind könnten die rund 40 Zentimeter Platz an den Schultern mit der Zeit aber zu eng werden. Andere Sitze, die auch in der Breite mitwachsen, bieten bis zu 45 Zentimeter Platz (innen). Die Polsterung des Joie Traver ist gut, der Sitz ist mit Memory-Schaum ausgekleidet, die Bezüge sind atmungsaktiv. Außerdem gibt es Belüftungspunkte an Lehne und Sitzfläche, die eine Luftzirkulation ermöglichen und dazu beitragen, dass das Kind nicht so schnell schwitzt.
Fazit: Der Preis des Joie Traver von knapp unter 100 Euro ist nahezu unschlagbar. Der Traver gehört zu den wenigen Modellen, die in dieser Preisklasse nicht auf zusätzliche Seitenprotektoren verzichten. Ein weiteres Feature ist die Verstellung der Beinauflagefläche, auch die Neigungsverstellung ist in dieser Preisklasse keine Selbstverständlichkeit. Bezüge und Aufbau wirken trotz des günstigen Preises hochwertig. Zu meckern gibt es nur an Kleinigkeiten: die Breite erschwert den Einbau, das Lösen der Isofix-Verbindung beim Ausbau des Sitzes ist etwas fummelig.
Fazit: Der Preis des Joie Traver von knapp unter 100 Euro ist nahezu unschlagbar. Der Traver gehört zu den wenigen Modellen, die in dieser Preisklasse nicht auf zusätzliche Seitenprotektoren verzichten. Ein weiteres Feature ist die Verstellung der Beinauflagefläche, auch die Neigungsverstellung ist in dieser Preisklasse keine Selbstverständlichkeit. Bezüge und Aufbau wirken trotz des günstigen Preises hochwertig. Zu meckern gibt es nur an Kleinigkeiten: die Breite erschwert den Einbau, das Lösen der Isofix-Verbindung beim Ausbau des Sitzes ist etwas fummelig.
Das sagt der ADAC zum Joie Traver*
Im ADAC-Test punktet der Joie Traver vor allem durch sein gutes Abschneiden beim Frontal- und Seitencrash. Außerdem attestiert der Automobilclub eine sehr geringe Schadstoffbelastung, eine einfache Bedienung sowie gute Ergonomie. Insgesamt vergibt der ADAC in seinem Test die Note "gut".
Technische Daten
Art der Montage
Reinigung
Eigenes Gurtsystem
Höhe x Tiefe x Breite
Gewicht Normalversion
Altersklasse
Körpergewicht
*AUTO BILD führt bei Kindersitzen keine Crash-Tests und Schadstoffanalysen durch, wie es der ADAC tut. Unser Test ist ein reiner Praxis-Test! Die Angabe der ADAC-Testnote dient hier ausschließlich der Information – die ADAC-Note hat keinen Einfluss auf das AUTO BILD-Testergebnis.
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