Die spektakuläre IndyCar-Serie hat ihren Fahrplan für die Zukunft präsentiert. Die Motoren werden wie geplant aufgemotzt: von 2,2 Liter auf 2,4 Liter Hubraum. Damit sollen die V6-Twin-Turbos alleine rund 800 PS generieren. Dazu kommt aber ein KER-System (Kinetisches Rückgewinnungssystem) mit bis zu 50 zusätzlichen Elektro-PS. Mit dem Push-to-Pass-Überholknopf wären damit anfangs 880 PS, später um die 900 PS möglich.
Der neue Motor wird mit dem neuen Chassis 2022 eingeführt und soll bis mindestens 2027 verwendet werden.
Motor
Kommt ein dritter IndyCar-Hersteller?
IndyCar-Präsident Jay Frye: „Damit wagt die IndyCar den Schritt in die Zukunft, ohne dabei unsere Wurzeln zu leugnen: Wir sind weiterhin schnell, laut und authentisch.“ Die aktuellen Motorhersteller Chevrolet und Honda unterstützen den Schritt.
Einige Fragezeichen stehen aber noch im Raum. Noch weiß keiner, wie die Hybridmotoren im Oval funktionieren werden. Denn dort wird kaum gebremst, also kann auch kaum Energie beim Bremsen zurückgewonnen werden. Ein System, das im Abgastrakt Energie zurückgewinnt, will die IndyCar aus Kostengründen nicht einführen. Möglich wäre es, die Batterien durch Bremsen in der Boxengasse wieder aufzuladen.
Hintergrund der Hybridisierung der IndyCar: Die schnelle US-Formelserie braucht dringend einen dritten Hersteller. Doch gescheiterte Gespräche mit Alfa Romeo und Porsche zeigen: Ohne futuristische Technologien segnet der Vorstand keine Motorsport-Programme mehr ab.
Das IndyCar-Hybridsystem dürfte in eine ähnliche Richtung gehen, die auch die amerikanische Sportwagenmeisterschaft für ihre Daytona-Prototypen für 2022 einschlagen will. Und in die, die auch die NASCAR für die Zukunft plant. Das könnte Hersteller dazu bewegen, mehrere Serien gleichzeitig zu bestreiten. 

Von

Michael Zeitler